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Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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auch eine Maß?«
    »Nein, einen
Kamillentee!«, antwortete Max grinsend. »Ich trinke im Biergarten grundsätzlich
Kamillentee.«
    »Man wird
ja wohl noch fragen dürfen, Sir Raintaler.« Heinz sprach gekünstelt durch die Nase
wie ein englischer Butler im Film.
    »Fragen
darf man schon. Aber nicht so blöd. Wenn du nicht sowieso schon zahlen würdest,
müsstest du es jetzt auf jeden Fall zur Strafe tun.«
    »Wieso,
Sir Raintaler?«
    »Wieso?
Weil ich natürlich eine Maß mag. Bin ich etwa krank? Gott sei Dank doch wohl nicht.
Bis auf meinen hohen Blutdruck und meine verstauchte Hand vom letzten Aufschlag
vielleicht. Und habe ich etwa jemals etwas anderes als Bier nach dem Tennis getrunken?
Obwohl wir beide wissen, dass eine Apfelschorle bestimmt gesünder wäre? Vor allem
bei einer solchen Affenhitze?«
    »Nein. Du
warst schon immer mutig und hast mannhaft mit reiner Todesverachtung dein Bier in
dich hineingeschüttet.«
    »Na also.«
Während sich der rothaarige Grizzlybär, Heinz Brummer, lachend in die lange Reihe
der Durstigen stellte, die sich vor der Schenke gebildet hatte, stapfte Max durch
den hellgrauen Kies hinüber zu Monika an den Tisch.
    »Wo hast
du denn auf einmal das schöne Kleid her, Frau Schindler«, erkundigte er sich, als
er bei ihr ankam. »Steht dir wirklich super.«
    »Oh, danke
schön. Ich habe mich im Auto schnell noch für euch schick gemacht. Die anderen Sachen
waren außerdem total verschwitzt. Verdammte Hitze.« Sie lächelte.
    Freut sie
sich etwa über mein Kompliment? Bestimmt. Alle Frauen freuen sich über Komplimente.
Genau wie wir Männer auch. Komplimente verschönern das Leben.
    »Übrigens,
Mike hat bei mir angerufen«, fuhr sie fröhlich fort, während er sich neben sie setzte.
»Weil dein Handy wie immer ausgeschaltet ist. Er und seine Jane schauen nachher
auch noch vorbei.«
    »Na super,
dann kommt wenigstens richtig Stimmung auf!«
    »Das denke
ich auch. Kann ja nicht anders sein, wenn drei Musiker am Tisch sitzen.«
    »Und nicht
zu vergessen, zwei reizende junge Damen.«
    »Jetzt ist
es aber wieder gut mit dem Süßholzraspeln, Max. Sonst werde ich glatt noch eingebildet.«
Monika grinste schief.
    »Das dürfen
wir natürlich auf keinen Fall zulassen. Eingebildete Frauen sind so schrecklich
unnahbar.« Er beugte sich zu ihr hinüber und gab ihr einen kleinen Kuss auf die
schön geschwungenen, vollen Lippen.
    »Autsch.
Deine Stoppeln kratzen. Rasier dich mal wieder.«
    »Immer dienstags
und freitags, Moni. Das weißt du doch.«
    »Na gut.
Dann darfst du mich halt erst übermorgen wieder küssen.«
    »Ist das
dein Ernst?«
    »Selbstverständlich.«
    »Sauerei.«
    »Selber
schuld.«

2
     
    Montag Vormittag, Musikstudio Brummer,
Harlaching, gleich oberhalb des Tierparks.
    »Willst
du einen Espresso oder ein Bier?« Heinz stand vor der Anrichte in seiner kleinen
Studioküche und rief die Frage in Richtung Regieraum, wo Max gerade eine originale
R. Taylor Madagascar Rosewood Westerngitarre von ihrem Ständer gepflückt hatte.
Er begann leise ein Bluesriff zu picken, das er sich vor ein paar Tagen neu draufgeschafft
hatte.
    »Einen Espresso.
Danke«, antwortete er, während er auf die Dominante wechselte. »Für Bier ist es
noch zu früh. Es ist ja gerade mal elf.«
    »Großartiges
Instrument, was?«, meinte Heinz, als er sich wenig später mit zwei winzigen Tassen,
einer kleinen Zuckerdose und zwei Miniaturlöffeln auf einem kleinen, runden Plastiktablett
zu ihm setzte.
    »Wahrlich,
wahrlich. Der Hammer. Werde ich mir wohl demnächst auch zulegen müssen.« Max hörte
auf zu spielen, lehnte die Gitarre neben sich ans Mischpult, nahm zwei Stück Zucker
aus der Dose, ließ sie in seine Tasse fallen, rührte um und nahm einen Schluck.
Oha, der schmeckt richtig gut, dachte er. Da konnte man über Heinz’ sonstigen Geiz
sagen, was man wollte, seinen Espresso ließ er sich anscheinend etwas kosten.
    »Für deine
Liveauftritte? Totaler Schmarrn, Max. Viel zu teuer. Da genügt deine Takamine vollkommen.
Über den Verstärker hört man doch eh keinen großen Unterschied.« Heinz schüttelte
den Kopf über die überzogenen Ansprüche, die offensichtlich ausnahmslos allen Musikern,
die in seinem Studio ein- und ausgingen, zu eigen waren. Selbst einem gestandenen,
alten Rock-, Blues-, und Countrybarden wie Max.
    »Hört man
eben schon. Glaube mir«, entgegnete der ihm prompt. »Das hier ist heiliges Holz.
Und das kommt auch über die Verstärkeranlage rüber. Da wette ich meine rechte

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