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Ismaels fliegende Wale

Ismaels fliegende Wale

Titel: Ismaels fliegende Wale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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offen und unbewacht lassen würde. Aber es gab schließlich noch andere Wege, um in die Stadt hineinzukommen.
    Rasch durchquerten sie die Halle, an deren Decke die mit den Saugnäpfen ausgestatteten Kreaturen hingen. Während sie über den Steinboden jagten, hielt jedermann mit einer Hand seinen Hals fest. Die Fackeln brannten vor ihnen die Finsternis hinweg, die hinter ihnen wieder zusammenschlug. Pamkamshi und die beiden getöteten Angreifer waren entweder nach oben gehievt und verspeist worden, oder der Hinweg hatte sie anderswohin geführt. Während der ganzen Flucht war von ihnen nichts auszumachen.
    In der Mitte der Halle wurden sie angegriffen. Tentakel fielen innerhalb und außerhalb der Gruppe von der Decke herab.
    Ismael rammte seine Fackel gegen den Fangarm, der sich gerade um seinen Hals legen wollte. Das Ding zog sich zurück.
    Namalee entledigte sich eines Angreifers, indem sie ihr Messer einsetzte. Vier kraftvolle Schnitte schälten die zähe Haut ab und durchtrennten einige Muskeln. Dann wand sich auch dieser Fangarm wieder in die Dunkelheit hinauf.
    Der Geruch verbrannten Fleisches begann sich auszubreiten.
    Der Angriff hatte kaum länger als eine Minute gedauert, dann waren sie – ohne auch nur einen Mann verloren zu haben – frei.
    Als sie gerade wieder zu rennen beginnen wollten, hörten sie hinter sich einen Schrei. Ismael wirbelte herum und sah in dem weit hinter ihnen liegenden Eingang Fackeln auftauchen. Die Booragangahner waren durchgekommen.
    „Lauft weiter!“ rief er seinen Leuten zu, wandte sich wieder um und eilte davon.
    Als sie den gegenüberliegenden Eingang erreichten, hielten sie vor dem neugewebten Netz an. Die Fackeln der Verfolger deuteten an, daß auch sie gegen Tentakel anzukämpfen hatten, die sich von der Decke herab auf sie stürzten. Ismael gab seinen Bogenschützen einen Feuerbefehl, und vier der Booragangahner, die sich im Kampf gegen die Fangarme auf einen Punkt konzentriert hatten, fielen. Eine zweite Salve brachte das gleiche Ergebnis, woraufhin der Feind seinen Angriff abbrach und sich zum Eingang der Halle zurückzog. Dort allerdings verharrte er auf der Schwelle, wandte sich um und jagte gleich darauf mit lautem Angstschrei erneut auf die Flüchtlinge zu. Eine aufleuchtende Fackel zeigte plötzlich das graue Steinungeheuer, das sich knirschend durch den schmalen Eingang zwängte. Offenbar hatte es inzwischen auch den zweiten der mächtigen Götter verschluckt und hielt nun nach einem menschlichen Leckerbissen Ausschau.
    Als Ismael das Netzgewebe durchbrach, fragte er sich, welcher Konflikt nun zwischen den tentakelbewehrten, mit Saugnäpfen ausgestatteten Deckenungeheuern und der Steinkreatur ausbrechen würde. Gleichzeitig stellte er sich die Frage, was die Bestie dazu getrieben hatte, den vergleichsweise kleinen Raum, den sie bisher bewohnt hatte, zu verlassen. Ob der Duft der beiden Götter sie in einen Rauschzustand versetzt, ihre Sinne verwirrt und sie möglicherweise betrunken gemacht hatte?
    Mit der gleichen Geschwindigkeit durchquerte die Gruppe den Raum, an dessen Decke die runden, sechsbeinigen Geschöpfe hingen. Auch diese schwangen sich – eines nach dem anderen – in Intervallen von dreißig Sekunden an ihren Fäden herab. Sie verletzten allerdings niemanden außer sich selbst. Fackeln trafen sie, und Messer durchschnitten ihre Beine oder die Fäden, an denen sie hingen. Bald darauf erreichte die Gruppe den Luftschacht, durch den sie an diesen schreckenerregenden Ort vorgedrungen war.
    Während drei Bogenschützen Wache standen – jeder von ihnen besaß nur noch einen einzigen Pfeil –, kletterten die anderen durch den Schacht hinunter. Dies dauerte eine geraume Zeit, da man die Boote nur Mann für Mann betreten und dann – auf dem Rücken liegend – beiseite ziehen konnte. Dann mußte das nächste Boot unter die Öffnung gezogen und bestiegen werden. Es oblag jeweils der Mannschaft eines gerade gefüllten Bootes, das nächste unter die Öffnung zu bugsieren.
    Ismael wartete als Kapitän des Unternehmens, bis sich alle Männer an Bord der Boote befanden. Dann erst stieg er hinab. Er hatte eigentlich damit gerechnet, daß die Verfolger auftauchen würden, noch ehe das erste Boot besetzt war. Irgend etwas mußte sie aufgehalten haben. Da er weder etwas von ihnen sah noch hörte, konnte er nur annehmen, daß sie das Steinungeheuer bekämpften, um den Tentakelwesen die Möglichkeit zu geben, die Eindringlinge zu vernichten.
    Sobald sein Boot sich

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