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0812 - Blutzoll einer Druidin

0812 - Blutzoll einer Druidin

Titel: 0812 - Blutzoll einer Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Der Nebel rollte als breite Wand weiter. Er schien uns zurücktreiben zu wollen, als sollten wir nur einen bestimmten Teil dieser Welt betreten und einen anderen nicht.
    So blieb uns nur die Chance, zurück zum Ausgangspunkt zu gehen. Wenn wir ihn erreicht hatten, was geschah dann? Weder Suko noch ich wussten es.
    Der uns schon giftig erscheinende Brodem rollte nicht schneller. Er behielt seine Geschwindigkeit bei, und es entstand tatsächlich kein einziger Laut. Wir hielten uns in einer sehr stillen Welt auf, die schon bedrückend war.
    Jedenfalls standen wir wieder am Beginn. Dies in einem Fall, der uns schlagartig mit dem Paradies der Druiden konfrontiert hatte, eben mit Aibon.
    Dabei war es um eine Frau gegangen. Kimberly Hart, ein Pracht-oder Luxusweib, die Chefin von »Hart Agency« einer Modell-Agentur, aber gleichzeitig auch eine Frau, die nicht von dieser Welt stammte, sondern das geheimnisvolle Land Aibon verlassen hatte, um einer ganz bestimmten Aufgabe nachzukommen.
    Sie war als Aibon-Amazone geschickt worden, um abtrünnige Bewohner dieser Welt wieder zurückzuholen. Sie stand dabei unter der Kontrolle des mächtigen Druidenfürsten Guywano, der die schlimme Seite dieses Landes beherrschte.
    Kimberly Hart war also in unserer Welt und setzte ihre Zeichen mit aller Deutlichkeit und Brutalität. Wer ihr nicht gehorchte, verlor sein Leben. Die Hart konnte hervorragend mit Pfeil und Bogen umgehen. Folgte man ihr nicht, tötete sie die Abtrünnigen. Sie legte einen Pfeil auf und jagte ihn durch den Hals des entsprechenden Opfers.
    Das wussten wir von Jane Collins, die uns auf die Spur dieser Kimberly Hart gebracht hatte. Eine der Abtrünnigen hatte sich in ihrer Angst an Jane gewandt und Schutz gesucht. Die Detektivin hatte sie nicht schützen können, und Evelyn Dale, so hieß die Klientin, war vor ihren Augen erschossen worden.
    Allerdings hatte sie Jane in den letzten Sekunden ihres Daseins noch einen Tipp geben können, der eben auf die Hart hinwies.
    Jane hatte uns eingespannt. Wir hatten einen besonders raffinierten Plan eingefädelt, wie wir glaubten. Da sie an der Küste und dort auf einer kleinen Insel wohnte, die durch einen Steg mit dem Festland verbunden war, hatten wir dort angelegt. Von der Seeseite her hatten wir es versucht und waren prompt in die Falle geraten. Plötzlich war der Boden unter uns verschwunden, und wir fielen ins Leere, hinein nach Aibon, aber wir landeten nicht am Boden, sondern in einem Netz, aus dem wir uns hatten befreien können.
    Nun waren wir in dieser menschenfeindlichen Hölle unterwegs und suchten nach einem Ausweg.
    Es gab ihn nicht. Oder doch? Hier war das Reich des Druidenfürsten Guywano, eine finstere, menschenfeindliche und brutale Welt, in der nicht nur die gefährlichen Beißer als Feinde lauerten, sondern bestimmt auch andere Gegner.
    Welcher Art, das konnte keiner von uns sagen. Sie waren eben anders und auch nicht zu unterschätzen. Mutationen, wie sie oft nur in den Fantasien von Schriftstellern vorkamen. Mit all dem mussten wir rechnen, und vor allen Dingen mit sehr plötzlichen Überfällen.
    Wir waren schneller als der heranwallende braune Dunst und atmeten erst einmal auf, als wir den Ort erreicht hatten, von dem aus wir gestartet waren.
    Wir befanden uns jetzt am Rand dieses Tempels oder was immer es auch sein mochte. Jedenfalls konnten wir wieder nach den Säulen greifen, die das mächtige Dach stützten, aber die Beißer waren verschwunden. Einen von ihnen hatte ich getötet, die anderen hielten sich zurück. Ich ging allerdings davon aus, dass sie irgendwann wieder erscheinen würden, um Rache zu nehmen.
    Suko hob den Arm. Er spreizte den Daumen ab und deutete über seine Schulter. »Sollen wir dorthin?«
    Ich grinste schief, denn ich wusste genau, dass er die graue und auch sandfarbene Landschaft meinte, die so trostlos war, dass ein Mensch schon in Depressionen verfallen konnte, wenn er nur hineinschaute.
    Da war es auch heller.
    Es mochte an dem Himmel liegen, der ebenfalls leicht bräunlich und sandfarben über dem Land lag. Vielleicht gab es eine Sonne.
    Wenn ja, dann bestand sie aus keinem Ball, sondern aus einem schwachen Strahlen, das sich hinter dieser Formation aus Wolken verborgen hielt.
    »Wolltest du vorhin nicht ein Bier?« fragte Suko.
    »In der Tat.«
    »Das wirst du in der Wüste kaum finden.«
    »Stimmt. Von irgendwelchen Druiden-Kneipen habe ich auch noch nichts gehört.«
    Suko grinste. Den Humor hatten wirbeide nicht verloren.

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