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Ismaels fliegende Wale

Ismaels fliegende Wale

Titel: Ismaels fliegende Wale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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du?“
    „Ja, Joognaja “, sagte Poonjakee. „Außerdem kann ein Kahamwudu Teile seines Körpers als Segel einsetzen. Es ist dann so, als hätte es zweimal tausend Segel. Und wenn es nahe genug an ein Schiff herankommt, streckt es seine Fühler aus, packt es, zieht es zu sich heran … Und dann packen die Fühler die Mannschaft und …“
    „Du sollst nicht darüber nachdenken, was das Biest uns antun kann“, sagte Ismael, „sondern dich darauf konzentrieren, was wir ihm antun könnten.“
    Ismael gab keinen Befehl zum Kurswechsel. Weder Poonjakee noch Namalee wagten es, ihn darüber auszufragen, aber beide waren begierig darauf, zu erfahren, über was er nachdachte. Ismael beobachtete die gegnerische Flotte, die inzwischen zurückgefallen war und abdrehte. Die Booragangahner hatten jetzt wieder alle Segel gesetzt und suchten mit voller Kraft das Weite. Offenbar hatte ihr Admiral den Entschluß gefaßt, sie so nahe wie möglich an die Purpurbestie heranzutreiben. Auf die gleiche Weise hatten die Zalarapamtraner sich erhofft, die Verfolger abzuschrecken. Die Booragangahner hatten zwar nicht unbedingt einen Schock erlitten, aber daß sie sich fürchteten, konnte niemand bezweifeln. Schon als sie kleine Kinder gewesen waren, hatten ihre Großmütter sie mit Geschichten über den Stacheltod erschreckt, und was die Purpurbestie anrichten konnte, wenn sie sich über eine Stadt warf, hatten sie am Beispiel Zalarapamtras deutlich gesehen. Außerdem hatten einige ihrer Walfängerschiffe unliebsame Bekanntschaft mit dieser Kreatur gemacht, und die wenigen Überlebenden hatten die Auswirkungen des Angriffs in allen Einzelheiten beschrieben.
    Eine Stunde verging. Inzwischen sah das Geschöpf wie eine fliegende Insel aus. Es war ein zottiger Diskus mit einem Durchmesser von mindestens eineinhalb Meilen und besaß eine Dicke von dreihundert Fuß, der weder sichtbare Augen und Ohren noch einen Mund aufwies. Namalee versicherte Ismael, daß er die Mäuler der Bestie noch früh genug sehen würde. Der Körper der Kreatur war von purpurner Farbe, und die Tentakel – die meisten davon waren zur Zeit eingerollt – waren blutrot. Die Fangarme befanden sich sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite des Dings. Seine Umrisse wiesen hier und da Vertiefungen, aber auch Ausbuchtungen auf.
    „Es kommt höher, aber nicht sehr schnell“, murmelte Ismael. „Offenbar ist es ihm völlig egal, ob wir über oder unter ihm sind.“
    Er schaute zurück. Die Zalarapamtraner mußten inzwischen einer Panik nahe sein und sich fragen, wie weit er noch weitersegeln wollte, bevor er den Befehl zum Abdrehen gab. Sicher hatten sie die ganze Zeit über angenommen, er wolle den Befehl zum Abdrehen im letzten Moment geben, damit die Purpurbestie sich an die Fersen der Verfolger heftete.
    Ismael jedoch erteilte überhaupt keine Befehle; nicht einmal den, die Schiffe beieinanderzuhalten. Seine letzte Anweisung galt so lange, bis er eine anderslautende gab.
    Inzwischen war allen klar geworden, daß die Schiffe den Kurs nicht wechseln, sondern in einer Höhe von zweihundert Fuß über der Bestie hinwegsegeln würden. Und anhand der Geschwindigkeit, mit der die Bestie aufstieg, konnte man sich leicht ausrechnen, daß sie – noch bevor die Flotte über ihr hinweg war – die Tentakel nach ihr würde ausstrecken können. Selbst wenn sie jetzt den Gasdruck erhöhten, konnten sie nicht so schnell aufsteigen wie das Ungeheuer. Abgesehen davon gab der neue Admiral auch keine Anweisung, die Blasenwesen zu füttern.
    Obwohl die Luft kalt war, brach Namalee und Poonjakee der Schweiß aus. Die Rudergänger – ebenso blaß und schweißbedeckt – bissen sich auf die Lippen. Ismael wußte, daß sich unter ihnen kein Feigling befand, aber sie standen hier einer Situation gegenüber, der sie in ihrem bisherigen Leben noch nicht ausgesetzt gewesen waren. Die anerzogenen Ängste brachen aus ihnen hervor und zerrten kratzend an ihren Nerven.
    Ismael war weit davon entfernt, die Lage leichtfertig einzuschätzen. Was sie hier vor sich hatten, war ein Atmosphärenkrake – nur daß er noch weit furchterregender und tödlicher war als sein ehemals im Wasser lebender Vetter. Die Bestie erzeugte in ihm das Gefühl, als sei etwas Dunkles und Unnatürliches aus den negativen Zonen seines Bewußtseins hervorgebrochen. Es war ein Alptraum, der nicht das Recht hatte, in seinem Fleisch zu existieren. Nur ein Erwachen konnte ihn vertreiben, etwa so, wie ein böser Traum sich

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