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Ismaels fliegende Wale

Ismaels fliegende Wale

Titel: Ismaels fliegende Wale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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nieder.
    Das Schiff selbst stürzte mit dem Heck zuerst in das sich unter ihm ausbreitende Inferno. Einem einzigen Boot gelang die Flucht, aber auch dieses wurde kurz darauf von zwei Tentakeln ergriffen und hinuntergezogen. Das Boot kippte und wurde umgestülpt. Mehrere Männer fielen heraus. Aber sie starben lediglich eine Minute vor ihren Kameraden. Das Boot tauchte in der Rauchwolke unter und wurde nie wieder gesehen.
    Obwohl der Wind in dieser Höhenlage zwanzig Knoten stark war, konnte er den Qualm nicht schnell genug vertreiben. Für diejenigen, die von der Roolanga aus zusahen, verschwand die Purpurbestie in einer dicken schwarzen Wolke. Ismael brachte das Schiff darüber hinweg und ließ es mehrere hundert Fuß hinabsinken, bis es selbst von Rauch erfüllt war und die Flammen an seiner Hülle zu lecken begannen. Da er, von Verwüstungen abgesehen, nichts mehr ausmachen konnte, ließ er die Roolanga mit dem Wind nach Nordwesten eilen. Schließlich befanden sie sich auf der Leeseite des Ungeheuers und erkannten, was sich unter ihnen abspielte. Zwei weitere zalarapamtranische Schiffe hielten sich oberhalb der Rauchwolke auf. Die anderen schienen verlorengegangen zu sein, aber man konnte das gleiche auch von denen der Booragangahner annehmen, denn auch von ihnen war nichts mehr zu erblicken. Zwölf mit grünen Hüllen versehene Boote schienen alles zu sein, was vom Feind übriggeblieben war.
    „Die Bestie stirbt!“ rief Namalee und sah Ismael an. „Du hast es geschafft! Du hast etwas getan, das außer Zalarapamtra kein anderer geschafft hätte! Du bist ein Gott!“
    „Ich bin ein Mensch“, erwiderte Ismael. „Sobald sich herumgesprochen hat, wie man Feuerbomben baut, werden andere das gleiche tun.“
    „Die Bestie ist noch nicht tot“, meldete Poonjakee mit heiserer Stimme. Er deutete nach unten, und sie sahen, wie durch den Rauch riesige Fleischklumpen nach oben gewirbelt wurden. Sie schwebten an kleinen Blasen und waren jeweils mit einem Dutzend Tentakeln ausgerüstet.
    Das sterbende Ungeheuer hatte sich selbst in eine Reihe von Stücken geteilt, von denen jedes zu selbständigen Handlungen fähig war. Die Stücke verwandelten jetzt Teile ihrer Haut in Segel und begannen primitive Ruder zu formen. Sie kamen ausnahmslos auf die Roolanga zu. Sicher handelte es sich bei ihnen um die kleineren Lebenseinheiten, die der Purpurbestie symbiontisch verbunden waren.
    Ismael gab den Bogenschützen den Befehl, die Kreaturen unter Feuer zu nehmen. Die Lanzenträger sollten sich ebenfalls bereithalten. Schließlich nahm er sich selbst einen Speer.
    Drei der Kreaturen langten nach den Rahnocken der Steuerbordseite und zogen sich, bis sie die Schiffshülle erreicht hatten, daran entlang. Da sie keine Eingänge fanden, schufen sie sich selbst welche. An ihren Körpern bewegten sich Hautlappen zur Seite und offenbarten lippenlose Mäuler mit Tausenden von spitzen, dreieckigen Zähnen, mit denen sie sich in die Schiffshülle verbissen, bis das zähe Material zerriß. Die dunklen, pulsierenden Leiber wurden länger. Die Tentakel griffen durch die Öffnungen, hielten sich an Balken und Trägern fest und zogen sich auf diese Weise in das Schiff hinein.
    Matrosen drangen gegen sie vor, wurden von den Tentakeln ergriffen, schnitten sie durch, wurden von neuem gepackt und schreiend auf die Mäuler zugezogen, die gnadenlos zubissen.
    Aber andere rammten ihre Waffen in die Mäuler der Angreifer oder zerstachen deren Schwebeblasen, woraufhin das darin enthaltene Gas rasch ausströmte. Wieder andere Matrosen drängten sich auf Ismaels Befehl mit brennenden Fackeln heran. Die Tentakel fingen Feuer oder schrumpften zusammen, woraufhin die Matrosen die Fackeln in die Mäuler der Angreifer schleuderten.
    Plötzlich waren die drei verschwunden. Sie hatten sich zurückgezogen und aus dem Schiff gestürzt, ohne wahrzunehmen, daß sie keine Schwebeblasen mehr besaßen. Mit eingezogenen Fangarmen fielen sie in die Rauchwolke hinein, die immer noch von der gewaltigen Masse der toten Bestie aufstieg.
    Andere allein handelnde Teile der Bestie hatten die Roolanga an anderen Stellen angegriffen, aber auch diese waren, obwohl sie mehrere Menschenleben vernichtet hatten, getötet oder abgewehrt worden. Die anderen zalarapamtranischen Schiffe hatten sich der Enterkommandos auf gleiche Weise entledigt.
    „Wenn die Booragangahner in den Booten bereit sind, sich zu ergeben, werden wir sie an Bord nehmen“, sagte Ismael zu Poonjakee. „Wir werden

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