Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck
entgegenzusetzen.
»Den Vorgang des Loslassens zu erleben birgt ein großes spirituelles Geschenk in sich. Es lässt einen die Endlichkeit erleben. Es führt an die letzte Grenze in der materiellen Welt, um einem die höchste Wahrheit zu zeigen: Alles wird vergehen. Damit es wieder neu entstehen kann.«
Das Ego und das Ja
Das Ego ist die Summe aller Gedanken, die von sich selbst glauben, sie wären etwas oder jemand. Es ist eine Sammlung von Ideen und Beobachtungen über sich selbst, über andere, das Leben und die Welt. Wenn eine neue Beobachtung gemacht oder eine Idee gefunden wurde, wird sie zu einem weiteren Teil dieses Weltbildes. Und damit wird sie auch zu einem Baustein des Egos.
Das innere Ja zu Ereignissen, die man bislang unbewusst abgelehnt hat, verändert die Bauteile, aus denen das Ego zusammengesetzt ist. Wo vorher ein Nein war, ist nun ein Ja. Das ist wie eine kleine neue Identität auf diesem Gebiet. Ein neues und gleichzeitig freieres Ichgefühl.
»Bisher war ich derjenige, bei dem hier immer Abwehr hochkam. Nun ist das verschwunden.« Oder: »Bisher hatte ich hier immer eine Meinung. Nun erlebe ich einfach nur eine Beobachtung.« Oder: »Bisher war ich derjenige, der an diesem Punkt immer dagegen argumentierte. Nun ist es hier ruhig in mir.«
Mit dieser neuen inneren Freiheit zu einem Thema darf man umgehen lernen. Und man wird feststellen, dass die Umgebung darauf reagiert. Weil es in einem selbst ruhiger wird, wird es auch im Kontakt mit dem Außen ruhiger werden.
Das klingt, als müsste man an seinem Ego gar nicht aktiv arbeiten. Doch genau das habe ich bislang immer gelernt. Was stimmt denn nun?
Man kann auf Dauer nichts gegen das eigene Ego tun, ohne damit in sich selbst Konflikte zu erzeugen. Man kann nicht lernen, sich selbst zu beseitigen. Auch wenn man bereits erkannt hat, dass man selbst nicht das Ego ist, sondern das Ego nur in einem abläuft, kann man es durch ein Mehr an Ablehnung nicht verschwinden lassen.
Aber man kann lernen, zu dem, was ist, Ja zu sagen. Und das gilt auch für das eigene Ego. Darin liegt das Ja zu sich selbst.
Wenn man sich also fragt, ob man für sein spirituelles Wachstum am eigenen Ego arbeiten muss oder soll, lautet die Antwort: Nein, das macht keinen Sinn. Denn wer arbeitet dann gegen wen? Es wäre ein Kampf gegen sich selbst, den man nie gewinnen kann. Wenn man sich hingegen fragt, was man für sein spirituelles Wachstum tun kann, lautet die Antwort: Beobachten Sie, was in Ihnen abläuft und wo sich die Ablehnungen melden. Und dann untersuchen Sie diese Ablehnungen Stück für Stück. Das ist alles, was nötig ist.
»So geht man mit einem Ego spirituell gut um: Erkennen Sie, was es ist und was es macht und wohin es ständig will und was es ständig nicht will. Dabei erkennen Sie die Neins und finden die Möglichkeit für neue Jas. Jedes so gefundene Ja ist ein Stück mehr Liebe.«
Der innere Schalter für die Welt
Ich selbst finde mich auf dem Weg zur Annahme wieder. Ich sehe meinen inneren Schalter. Gleichzeitig erlebe ich, wie in der Welt um mich herum die Konflikte und Probleme scheinbar immer mehr werden. Gibt es nicht auch einen Schalter für die Welt, den man allen zeigen könnte, sodass weniger Ablehnung geschieht?
Der Schalter in einem selbst ist gleichzeitig der Schalter für die Welt, die einen umgibt. Denn was ist in einem gerade anwesend, wenn man sich einen Schalter für die Welt wünscht, damit sie anders wird? Eine Ablehnung.
Und dort beginnt man.
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