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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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umzulegen. Großartig.
    Ich befühlte meinen Kopf nach Beulen und entdeckte hinter einem Ohr eine Schwellung, was mich zu einem erleichterten Grinsen veranlasste. Eine Art Gehirnerschütterung also. Das erklärte meine anfängliche Desorientierung, den Gedächtnisverlust, vielleicht sogar die Überempfindlichkeit meiner Augen. Den Schuss hatte ich mir nur eingebildet, und Sanderson hatte ich mit schierem Adrenalin erledigt.
    Ich suchte etwas verspätet nach meinem Portemonnaie und stellte überrascht fest, dass es an Ort und Stelle sowie unbeschädigt war. Ich hatte gedacht, dass man mich überfallen habe. Die Papiere waren in Unordnung und angefeuchtet, aber es war alles da, sogar die Scheine und das Wechselkleingeld von meinem kostbaren Zwanziger, mit dem ich das Hotelzimmer bezahlt hatte. Erst als ich die Brieftasche wieder in die Jacke zurücksteckte, fiel mir der Zustand meines Hemdes auf. Über meinem Herzen klaffte ein großes Brandloch, das von verwaschenen roten Flecken gesäumt wurde. Weiter unten, gleich über meiner Gürtelschnalle, war ein kleineres Loch zu sehen.
    Ich riss das Hemd auf und entdeckte gleich neben dem Brustbein eine hässliche runde Narbe. Sie war groß, schien aber frisch verheilt zu sein.
    Das Plätschern des Wassers am Ufer klang mir laut in den Ohren. Weit draußen auf dem silbernen See glitt die Jacht irgendeines reichen Mannes langsam gen Osten und verschwand hinter einer Landspitze. Meine linke Hand zuckte und ballte sich. Ich zwang sie wieder auf. Auf der Handfläche prangten über ein Dutzend angeschwollene rote Kreise. Noch mehr Narben, und ich konnte mir nicht vorstellen, wo ich sie mir zugezogen hatte, oder wodurch sie verursacht worden waren. Wenigstens taten sie nicht weh. Meine rechte Hand war ebenfalls durch eine dünne rosige Schwellung über den Knöcheln in Mitleidenschaft gezogen worden, als ob dort ein Schnitt fast verheilt sei. Auch diese Stelle schmerzte nicht. Vorsichtig legte ich eine Hand über mein Herz. Es hätte wie ein gefangener Vogel flattern müssen, aber da war nichts, gar nichts außer der Narbe und meinem Fleisch, das kalt war in der Abendkühle.
    Ich knöpfte das Hemd wieder zu. Ich wollte nicht mehr nachsehen, wollte auch nicht mehr raten und starrte hilflos auf den See. Von dort kamen weder Antworten noch Trost, also machte ich die Fahrertür auf und setzte mich hinter das Steuer. Ich fuhr mir über das Gesicht, und die Dichte meiner Bartstoppeln überraschte mich. Ich fasste nach dem Rückspiegel, schwenkte ihn herum, starrte in das leere Glas, und während mich ein eisiger Schock durchfuhr, begriff ich endlich.
    Nein.
    Oh Gott, bitte nein!
     
    Unerwartet und unfair war in dieser Nacht der Tod zu mir gekommen. Der Tod hatte mich verwandelt, war fortgegangen und hatte die Erinnerung an jenen letzten Augenblick, dem wir alle uns stellen müssen, mit sich genommen. Mit zusammengekniffenen Augen hing ich über dem Steuer und versuchte vergeblich, gefühlsmäßig das zu akzeptieren, was für mich einst eine ferne und rein intellektuelle Vorstellung gewesen war. In gewisser Hinsicht ängstigte mich der Gedanke, dass jemand mich hatte töten wollen, mehr als die Tatsache, dass es ihnen gelungen war. Es war zu viel auf einmal; am besten war es, die Gefühle erst einmal abzuschalten. Ich würde mich bald schon daran gewöhnen – nicht dass ich eine große Wahl gehabt hätte. In einem allgemeinen Sinn war dies doch genau das, was Tiere und Menschen seit Adams Rausschmiss aus dem Garten hatten einsehen müssen: Pass dich an oder stirb.
    Nachdem ich nun bereits gestorben war, blieb mir also nur noch eins übrig, auch wenn es mich verstörte.
    Damit ich etwas zu tun hatte, fesselte ich Sanderson mit dem Gürtel die Arme auf den Rücken und verwandte seine geblümte Krawatte für die Füße. Das Durchwühlen des Handschuhfachs förderte mehrere Straßenkarten zutage, und ich konnte mir eine ungefähre Vorstellung von unserem Standort sowie von der Rückfahrtroute zu meinem Hotel verschaffen.
    Hinter dem Steuer war es ziemlich eng; wir waren zwar gleich groß, aber meine Beine waren länger. Ich versuchte gar nicht erst, den Sitz zu verstellen; das gab immer mehr Ärger, als es die Sache wert war. Der Starter zündete, der Motor rülpste und sprang an, und ich legte den ersten Gang ein. Dreißig Minuten später hielt ich an einer Stelle, die ich für sicher und entlegen genug hielt, und stellte den Motor ab. Laut der Karten war ich etwa eine Meile von meinem

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