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Jack Reacher 01: Größenwahn

Jack Reacher 01: Größenwahn

Titel: Jack Reacher 01: Größenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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hören. Ein beharrliches Geräusch, das niemals aufhören würde, egal was ich täte. Dann richtete sich der Typ in seinem Stuhl auf und blickte mich durchdringend an. Machte diese Art Spitze mit seinen Fingern, wie es hochgewachsene, kultivierte Leute gerne tun.
    »So«, sagte er. »Da gibt es ein paar Fragen, nicht wahr?«
    Seine Stimme war tief. Wie ein Grollen. Kein Südstaatenakzent. Er sah aus und hörte sich an wie ein Banker aus Boston, nur daß er schwarz war.
    »Mein Name ist Finlay«, sagte er. »Mein Dienstgrad ist der eines Captains. Ich bin der Chef des Ermittlungsbüros dieses Departments. Ich höre, daß Sie über Ihre Rechte informiert wurden. Sie haben noch nicht bestätigt, daß Sie sie verstanden haben. Bevor wir zu etwas anderem übergehen, müssen wir diesen Punkt klären.«
    Kein Banker aus Boston. Eher ein Typ aus Harvard.
    »Ich kenne meine Rechte«, sagte ich.
    Er nickte.
    »Gut«, sagte er. »Das freut mich. Wo ist Ihr Anwalt?«
    »Ich brauche keinen Anwalt«, sagte ich.
    »Sie werden des Mordes verdächtigt«, sagte er. »Sie brauchen einen Anwalt. Wir können Ihnen einen besorgen. Kostenlos. Möchten Sie, daß wir Ihnen kostenlos einen Anwalt besorgen?«
    »Nein, ich brauche keinen Anwalt«, sagte ich.
    Der Typ namens Finlay blickte mich eine ganze Weile über seine Fingerspitzen hinweg an.
    »Okay«, sagte er. »Aber Sie werden uns das schriftlich geben müssen. Sie wissen schon: daß wir Ihnen mitgeteilt haben, daß Sie einen Anwalt haben können, daß wir Ihnen einen besorgen können, ohne Kosten für Sie, aber daß Sie absolut keinen wollten.«
    »Okay«, sagte ich.
    Er zog ein Formular aus einer anderen Schublade und sah auf seine Uhr, um Datum und Zeit einzutragen. Dann schob er das Formular zu mir herüber. Ein großes gedrucktes Kreuz markierte die Linie, auf der ich unterschreiben sollte. Er schob mir einen Stift herüber. Ich unterschrieb und schob das Formular zurück. Er sah es sich an. Legte es in eine ockerfarbene Mappe.
    »Ich kann Ihre Unterschrift nicht lesen«, sagte er. »Also beginnen wir für das Protokoll mit Ihrem Namen, Ihrer Adresse und Ihrem Geburtsdatum.«
    Wieder herrschte Stille. Ich blickte ihn an. Der Typ war hartnäckig. Vielleicht fünfundvierzig. Man wird nicht Chief Detective in Georgia, wenn man fünfundvierzig und schwarz ist, außer man ist hartnäckig. Keine Chance, mit ihm Spielchen zu spielen. Ich holte tief Luft.
    »Mein Name ist Jack Reacher«, sagte ich. »Kein zweiter Vorname. Keine Adresse.«
    Er schrieb es auf. Viel zu schreiben gab es nicht. Ich teilte ihm mein Geburtsdatum mit.
    »Okay, Mr. Reacher«, sagte Finlay. »Wie ich schon sagte, haben wir eine Menge Fragen. Ich habe mir Ihre persönlichen Sachen angesehen. Sie tragen keinerlei Ausweis bei sich. Keinen Führerschein, keine Kreditkarten, nichts. Und Sie haben keine Adresse, sagen Sie. Also frage ich mich: Wer ist dieser Mann?«
    Er erwartete keinerlei Kommentar von mir.
    »Wer war der Mann mit dem kahlgeschorenen Kopf?« fragte er mich.
    Ich antwortete nicht. Ich starrte auf die große Uhr, wartete, daß sich der Minutenzeiger bewegte.
    »Erzählen Sie mir, was passiert ist«, sagte er.
    Ich hatte keine Ahnung, was passiert war. Nicht die leiseste Ahnung. Irgendwas war irgend jemandem passiert, aber nicht mir. Ich saß einfach nur da. Antwortete nicht.
    »Was ist Pluribus?« fragte Finlay.
    Ich blickte ihn an und zuckte mit den Schultern. »Das Motto der Vereinigten Staaten?« fragte ich dann. »E Pluribus Unum? Übernommen 1776 beim zweiten Kontinentalkongreß, richtig?«
    Er grunzte nur. Ich blickte ihn weiterhin direkt an. Ich dachte mir, daß dies der Typ Mann war, der vielleicht eine Frage beantworten würde.
    »Worum geht es?« fragte ich ihn.
    Wieder Stille. Jetzt blickte er mich an. Ich konnte sehen, wie er darüber nachdachte, ob er antworten sollte und wie.
    »Worum geht es?« fragte ich ihn wieder.
    Er lehnte sich zurück und legte erneut seine Fingerspitzen aneinander.
    »Sie wissen, worum es geht«, sagte er. »Ein Tötungsdelikt. Mit ein paar sehr beunruhigenden Einzelheiten. Das Opfer wurde heute morgen drüben bei Kliners Lagerhaus gefunden. Am nördlichen Ende der Landstraße, oben, am Zubringer zum Highway. Ein Zeuge berichtete, er hätte gesehen, wie ein Mann diesen Ort verließ. Kurz nach acht Uhr heute morgen. Die Beschreibung lautete auf einen Weißen, sehr groß, mit langem, schwarzem Mantel, hellem Haar, ohne Kopfbedeckung und Gepäck.«
    Wieder Stille. Ich

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