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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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schluckte zweimal und holte tief Luft. Was er nun sah, war nicht mehr so scheußlich wie vorher. Die Angst hatte Miller etwas Menschliches verliehen; er war ein menschliches Wesen, ein schlechtes Beispiel dafür, was geschehen konnte, wenn man das verloren hat, was alle Menschen brauchen. Ryan zog ihm die Pistole aus dem Mund. Millers Atem kam stoßweise. Er würgte, konnte den Kopf aber nicht bewegen, da Jack immer noch den Arm an seinen Hals preßte. Ryan trat zurück, und der Mann fiel vornüber aufs Deck. Der Sergeant legte die Hand auf Jacks rechten Arm und drückte die Pistole hinunter.
    «Ich weiß, was Sie denken, was er Ihrer kleinen Tochter angetan hat, aber Sie müßten zuviel durchmachen. Das ist es nicht wert. Ich könnte den Bullen sagen, Sie hätten ihn bei einem Fluchtversuch erschossen. Meine Jungs würden es bestätigen. Sie würden nicht vor Gericht kommen, aber es ist nicht all das wert, was es mit Ihnen bewirken würde, mein Junge. Sie sind nicht aus dem Stoff, aus dem Mörder sind», sagte Breckenridge freundlich und eindringlich. «Außerdem ... Sehen Sie sich an, was Sie aus ihm gemacht haben.»
    Jack nickte. Er konnte immer noch kein Wort hervorbringen. Miller war noch auf allen vieren und starrte, unfähig, Jacks Blick zu begegnen, aufs Deck hinunter. Jack fühlte seinen Körper wieder; das Blut, das durch seine Adern pulsierte, sagte ihm, daß er lebte und intakt war. Ich habe gewonnen, dachte er, als sein Verstand seine Gefühle wieder unter Kontrolle bekam. Ich habe gewonnen. Ich habe ihn besiegt, und ich habe mich dabei nicht zerstört! Seine Hände lockerten sich um den Kolben.
    «Danke, Gunny. Ohne Sie ...»
    «Wenn Sie ihn wirklich hätten umbringen wollen, hätten Sie daran gedacht, den Hahn zu spannen. Lieutenant, ich kenne Sie inzwischen ganz gut.» Breckenridge nickte, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. «Los, du da, wieder nach vorn», befahl er Miller, der langsam gehorchte.
    «Glaubt bloß nicht, ihr könntet hier was versuchen», sagte der Sergeant als nächstes. «Ihr habt euch keinen guten Platz für eure Morde ausgesucht. Meinetwegen könnt ihr gleich hier verrecken. Merkt euch das.»
     
    Das Geiselrettungskommando traf ein. Sie stießen zu den Marineinfanteristen und Polizisten, die sich an Deck nach achtern vorarbeiteten. Es dauerte einige Minuten, um festzustellen, daß zwischen den Containern niemand mehr war. Die restlichen vier ULA-Mitglieder waren in einem der schmalen Gänge nach hinten gelaufen und hielten sich wahrscheinlich in den Aufbauten versteckt. Werner übernahm das Kommando. Er hatte einen kleinen Operationsbereich. Niemand würde entwischen. Eine andere Gruppe von FBI-Agenten ging zum Bug, um die Terroristen einzusammeln.
    Drei Fernseh-Übertragungswagen erschienen auf der Pier, und im Licht ihrer Scheinwerfer wurde die Nacht vollends zum Tag. Die Polizei hielt die Aufnahmeteams zurück, aber sie sendeten bereits live in alle Welt. Ein Colonel der Staatspolizei verlas gerade eine Pressemitteilung. Die Lage, erklärte er den Medienleuten, sei unter Kontrolle, weil sie ein bißchen Glück gehabt hätten und weil die Polizei jede Menge gute Arbeit geleistet hätte.
    Inzwischen trugen alle gefangenen Terroristen Handschellen und waren durchsucht worden. Die Agenten lasen ihnen ihre verfassungsmäßigen Rechte vor, während drei Kollegen ins Boot kletterten, um die Waffen und andere Beweisstücke zu holen. Nun kam auch der Prinz, gefolgt von einem schwerbewaffneten Mann, nach oben. Er blieb vor den Terroristen stehen. Er sah sie ungefähr eine Minute an, ohne ein Wort zu sagen.
    «Okay, achtern ist es nur noch eine Frage der Zeit. Es scheinen vier zu sein. Das sagt jedenfalls die Besatzung», meldete jemand vom Geiselrettungskommando. «Sie sind irgendwo unten, und wir werden ihnen gut zureden müssen, damit sie rauskommen. Es dürfte nicht allzu schwer sein, und wir haben genug Zeit.»
    «Wie sollen wir diese Typen abtransportieren?» fragte Powers.
    «Wir haben es uns noch nicht überlegt, aber wir sollten vielleicht zuerst die Zivilisten loswerden. Uns wäre es lieber, wenn Sie es von hier aus täten. Die Marines bitte auch gleich. Vielen Dank für die Hilfe, Captain.»
    «Ich hoffe, wir haben nichts vermasselt, ich meine, weil wir uns beteiligt haben.»
    Der Agent schüttelte den Kopf. «Soweit ich weiß, haben Sie gegen kein Gesetz verstoßen. Und wir haben alle Beweise, die wir brauchen.»
    «Okay, dann tuckern wir jetzt nach Annapolis

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