Jack West 03 - Der fünfte Krieger
glauben Sie mir, ich habe mich ausgesprochen intensiv mit all diesen historischen Gestalten befasst, bevor ich mich auf diese vier festgelegt habe. Dahinter steckt jahrelange Arbeit.«
»Okay. Und weshalb haben Sie sich nun ausgerechnet für diese vier entschieden?«
»Na schön, fangen wir mit Moses an. Behalten Sie dabei immer im Auge, dass die historische und biblische Figur, die wir als Moses kennen, in Wirklichkeit ein ägyptischer Priester namens Thutmosis war. Moses oder Mosis bedeutet nichts weiter als >Sohn vom. Demnach heißt Thutmosis >Sohn von Thot<, und Thot ist der ägyptische Gott der Weisheit. Moses ist also der Namensvetter einer Person, die mit einem der Steine des Ramses in Verbindung gebracht wird: mit den Zwillingstafeln des Thutmosis.«
»Auch unter dem Namen >Zehn Gebote< bekannt«, fügte Pooh Bear hinzu. »Das ist uns allen klar.« Er schaute auf die Zwillingstafeln des Thutmosis. »Ganz richtig, ja«, sagte Diane.
»Und woraus schließen Sie, dass der erste Krieger dieses Spruchs Moses ist?«, fragte Jack.
»Der Spruch ist nicht der einzige alte Text, in dem fünf legendäre Krieger Erwähnung finden«, antwortete Diane. »Es gibt noch zwei andere. Einer stammt aus der Wu-Schlucht in China und wird üblicherweise dem chinesischen Philosophen Laotse zugeschrieben, und ein zweiter stammt aus den Ruinen von Karakorum in der Mongolei. Das hier ist der erste.«
Sie blätterte zu einer sehr alten sepiagetönten Fotografie, die in ihr Notizbuch geheftet war. Darauf war ein steinerner Sockel mit alten chinesischen Schriftzeichen zu sehen. Sie hatte die Inschrift übersetzt:
Die Fünf
1. Ein demütiger Priester, Sohn des großen Gottes der Weisheit, wird vor dem Hass eines mächtigen Königs aus seiner Heimat fliehen.
2. Ein Seher und Heiler wird an einem schrecklichen Baum sterben.
3. Ein Kriegsherr, aber zugleich ein ausnehmend weiser Herrscher, dessen Reich auf einer unfruchtbaren Hochebene entstehen wird.
4. Er wird ein Reich zu gründen suchen, aber nur Tränen finden, sein Reich wird kein Dutzend Jahre Bestand haben.
5. Eine tödliche Schlacht zwischen Vater und Sohn, einer kämpft für alles und der andere für eins.
Wizard sagte: »Diesen Sockel habe ich gesehen, als ich in der Wu-Schlucht war. Er befindet sich immer noch dort, inzwischen allerdings drei Meter unter Wasser.«
Diane wandte sich einem zweiten Foto zu, auf dem eine große gusseiserne Tür mit Nieten und Symbolen abgebildet war, die aussahen wie alte chinesische Schriftzeichen.
»Das ist Mongolisch«, sagte Diane. »Wir haben es hier mit einem der Tore von Karakorum zu tun, der Schwarzen Stadt, der Hauptstadt der Khanate. Es stammt aus der Zeit Dschingis Khans.«
Alle lasen Cassidys Übersetzung des Texts:
Die Fünf Größten Krieger
Der Erste, der Krieger-Priester, wird den Schatz aus dem auserwählten Land bringen und das große Geschlecht begründen.
Der Zweite, der Krieger-König, wird die zwei Königsgeschlechter vereinen und so den Fortbestand des Gottkönigsgeschlechts gewährleisten. Er wird den Schatz in zwei Teile teilen und der Welt für immer seinen Stempel aufdrücken.
Der Dritte, der Pferde-Krieger, wird den Schatz in seinen eisernen Hallen getreulich hüten und denen vermachen, die er für würdig erachtet.
Der Vierte, der Kaiser-Krieger, wird um seines persönlichen Ruhmes willen nach dem Schatz suchen und ihn dadurch nur weiter zerstreuen. Er wird auf ewig unerreichbar für ihn bleiben.
Der Fünfte, der Überragende Krieger, wird bei der Zweiten Ankunft da sein, und er wird über das Schicksal aller entscheiden.
» So bin ich auf Moses, Jesus, Dschingis Khan und Napoleon gekommen«, sagte Diane. »Wenn man alle drei Quellen - und zahlreiche andere historische Hinweise - in Bezug zueinander bringt, wird ganz klar ersichtlich, wie sich alles ineinander fügt. Wer allerdings der letzte, der fünfte Krieger ist, weiß ich noch nicht - in dem Text aus der Schwarzen Stadt heißt es, der fünfte Krieger wird bei der >Zweiten Ankunft< zugegen sein, damit ist die Rückkehr des Dunklen Sterns nächsten Monat gemeint.«
Lachlan Adamson wendete sich an Jack. »Eine tödliche Schlacht zwischen Vater und Sohn. Damit könntest du und dieses Arschloch von deinem Vater gemeint sein, wie ihr es am Ende unter euch ausmacht.«
»Und ein Krieger bist du auf jeden Fall«, fügte Julius hinzu.
Jack sah sie von der Seite an. »Das bin sicher nicht ich, und zwar schon allein deswegen, weil ich nicht
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