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Jagd auf Jesse James

Jagd auf Jesse James

Titel: Jagd auf Jesse James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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glotzte die nackten Frauen schnaufend an.
    »Schnappt sie euch!«, grölte er. »Los Jungs! Zeigt den Flittchen, wo der Hammer hängt!«
    Die Kerle taumelten näher und wollten Jona begrapschen.
    Lassiter, barfuß bis zum Hals, sah rot. Er trat dem Anführer in den Bauch, gab dem zweiten einen Schubs, dass er gegen den dritten Mann prallte, und entriss dem taumelnden Aldrich die Waffe.
    »Macht den Kerl fertig!«, kreischte der. »Schießt ihn über den Haufen!«
    Lassiter brachte den Schreihals mit einem wuchtigen Kopfstoß zum Schweigen. Aldrich krachte rücklings über den Tisch und blieb mit herabbaumelnden Armen liegen.
    Inzwischen hatte Pohawe ins Geschehen eingegriffen. Es war ihr gelungen, einem der Angreifer den Colt aus der Hand zu reißen. Während der Typ auf sie eindrang, duckte sich die Comanchin flink unter ihm hinweg und stellte ihm ein Bein.
    Ein Schuss krachte.
    Lassiter sah, wie Blut aus Pohawes Arm sickerte. Der Gestank von verbranntem Pulver stieg ihm in die Nase. Er warf sich dem Mann entgegen, der Pohawe verwundet hatte.
    Der Kerl glitt wie eine Katze seitwärts, und Lassiter griff ins Leere. Er verlor das Gleichgewicht, stolperte über den Schemel und stürzte vor das Bett. Im Fallen brachte er einen der Angreifer mit einer Beinschere ins Straucheln. Der Kerl fiel auf das Bett, auf dem Jona Miles Zuflucht gesucht hatte.
    Zwei Schüsse zerrissen die Luft.
    Lassiter hörte, wie Jona entsetzt aufschrie. So schnell er konnte, rappelte er sich auf. Der Bastard mit der Narbe auf der Stirn richtete den Colt auf ihn und zog den Abzug durch.
    Lassiter fühlte einen brennenden Schmerz in der linken Schulter. Er warf den erbeuteten Sechsschüsser in die Linke und schoss dem Kerl in die Hüfte.
    Der Getroffene jaulte die Tonleiter rauf und runter.
    »Raus hier!«, schrie eine angsterfüllte Stimme.
    Zwei der Angreifer wandten sich zur Tür. Lassiter trat dem Hinteren in die Kniekehlen. Der Mann sackte zusammen, auf Knie und Ellbogen robbte er zum Ausgang, eine lange Blutspur hinter sich herziehend. Sein Kumpan zerrte ihn in die Höhe. Torkelnd verschwanden sie im Dunkeln.
    Lassiter wandte sich Aldrich zu. Der Mistkerl war gerade vom Tisch gerutscht und versuchte, seine Beine unter den Rumpf zu bringen. Als er in die Mündung des Revolvers sah, den Lassiter ihm vor die Nase hielt, riss er die Hände über den Kopf.
    »Nicht schießen!«, flehte er. »Um Gottes willen! Ich ergebe mich!«
    Lassiter keuchte schwer. Er war drauf und dran, dem Widerling eine Kugel auf den Pelz zu brennen. Dieser Heimtücker hatte den Frauen die Hütte vermietet und war dann zu seinen Saufkumpanen gerannt, um zu dritt über die vermeintlich Schutzlosen herzufallen.
    Pohawe trat in die Schussbahn. Mit einem Kopfschütteln drückte sie den Lauf von Lassiters Revolver hinunter.
    Über Aldrichs Gesicht huschte der Anflug von Erleichterung.
    Zu früh, wie sich im nächsten Moment herausstellte.
    Ungeachtet ihrer Nacktheit geleitete Pohawe den Urheber des nächtlichen Überfalls aus dem Haus. Kurz darauf gellte ein langgezogener Schrei durch die Nacht. Als Pohawe zurückkam, wies ihr Gesicht einige Blutspritzer auf, die vorhin noch nicht dagewesen waren.
    »Was hast du mit ihm gemacht?«, fragte Lassiter.
    »Das willst du nicht wirklich wissen«, sagte sie lakonisch.
    Lassiter sah zu Jona Miles hinüber, die sich inzwischen wieder beruhigt hatte. Sie zog sich gerade etwas über. Dabei warf sie ihm verstohlene Blicke zu.
    »Sie sind mir noch eine Erklärung schuldig, Mr. Lassiter«, sagte sie betont förmlich. »Ich verstehe nicht, was an meinem Namen so komisch ist.«
    Er griff nach seiner Hose. Diese Nacht hatte es wirklich in sich. Zuerst tauchte die liebestolle Pohawe in St. Joseph auf, dann schneite Jona Miles herein, und zum krönenden Abschluss fiel eine Horde stark enthemmter Sittenstrolche über sie her.
    Egal! Hauptsache, er hatte den Auftrag seines Kontaktmannes erfüllt.
    »Ich warte«, sagte Jona schnippisch. »Bin ich für Sie eine Witzfigur, oder was?«
    Lassiter knotete sein Halstuch zu. »Ganz im Gegenteil, Jona. Ich nehme Sie sehr ernst.«
    »Ach, ja?«
    Er nickte. »Und deswegen schlage ich vor, dass wir jetzt diese elende Hütte verlassen. Die drei Galgenstricke sind mir nicht geheuer. Könnte sein, dass sie noch einmal hier auftauchen. Mit Verstärkung. So weit sollten wir es nicht kommen lassen.«
    Pohawe sagte: »In ein Hotel kriegen mich keine zehn Pferde mehr. Für die Leute da sind Indianer ein rotes

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