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Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Titel: Jagd in der Tiefsee (Cryptos) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Smith
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Aktivität: Teile der Ausrüstung wurden hin und her geschleppt und Kisten vom Ladekran in den Frachtraum gehievt. Mit wedelnden Handbewegungen halfen Männer einem Hubschrauberpiloten seinen Helikopter auf dem Landepunkt hinter der Kommandobrücke aufzusetzen. Marty war sicher, dass keiner von ihnen die Geschichte des Schiffes kannte – und er beneidete sie um ihre Ahnungslosigkeit.
    »In zwei Wochen stechen wir also in See?«, fragte Luther.
    »Vielleicht sogar schon eher«, antwortete Marty. »Letzte Woche sind täglich neue Leute hier eingetroffen. Per Flugzeug, Hubschrauber oder Schiff. Sie haben sich alle direkt an Bord begeben, denn Wolfe lässt sie aus Sicherheitsgründen gar nicht erst auf die Insel.«
    »Aha. Meinst du Leute wie diesen Typen, der da über die Gangway trottet? Der ist mit mir zusammen hergeflogen. Dr. Seth A. Lepod heißt er. Hat auf dem ganzen Flug die Zähne nicht auseinandergekriegt. Ich wette, der ist Tintenfisch-Forscher, so lange Arme, wie der hat. Außerdem stinkt er nach totem Fisch. Selbst Phil war abgetörnt von seinem Geruch. Er hat sich andauernd nach dem Kerl umgedreht, um zu sehen, was der für ’n Problem hat.«
    Phil Bishop war Air-Force-Oberst im Ruhestand und einer von Travis Wolfes Piloten. Er war mit Bertha Bishop verheiratet, einer pensionierten Army-Ranger-Generalin, die hundertsechs verschiedene Methoden beherrschte, einen Feind mit bloßen Händen zu töten. Sie war Wolfes Köchin und Mutter von Phyllis Bishop, auch Phil junior genannt, ebenfalls ehemalige Air-Force-Fliegerin und nun Wolfes Chefpilotin.
    »Sind die kleinen Mokele-Mbembes schon geschlüpft?«, erkundigte sich Luther.
    »Noch nicht. Aber Wolfe rechnet täglich damit.«
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass ihr im Kongo einen richtigen, lebenden Dinosaurier aufgespürt habt. Bist du sicher, dass es wirklich Eier von ihm sind?«, fragte Luther.
    »So sicher, wie Bo dich vorhin fast skalpiert hat«, antwortete Marty. »Na los, lass uns hoch zur Festung fahren.«
    »Festung?«, fragte Luther.
    »Wirst schon sehen.«
    »Warte, ich hol nur schnell mein Zeug.«
    Luther trabte los in Richtung Wasserflugzeug, doch Marty hielt ihn zurück. »Mach dir keinen Stress. Phil sorgt dafür, dass dir dein Gepäck hochgebracht wird, nachdem sie es durchsucht haben.«
    »Durchsucht?«, fragte Luther ungläubig.
    Marty nickte. »Nach dem, was im Kongo passiert ist, hat Wolfe die Sicherheitsmaßnahmen auf der Insel verschärft. Vor etwa einer Woche hat er einen gewissen Alfred Ikes zum neuen Sicherheitschef von Cryptos ernannt. Der war vorher bei der CIA und ist ein totaler Kontrollfreak. Wahrscheinlich traut er nicht mal Wolfe über den Weg – obwohl der sein Boss ist. Na, zumindest glaube ich, dass er sein Boss ist.«
    »Begleitet uns dieser Kontroll-Alfred nach Neuseeland?«, fragte Luther.
    »Ja, leider. Und nenn ihn um Himmels willen nicht Alfred. Sag einfach nur Alf, sonst macht er dich kalt. So, und jetzt lass uns endlich gehen. Ach ja …« Marty blieb stehen und reichte Luther eine silberne Kette, an der ein karottenfarbener Plastikchip baumelte.
    »Ah, das ist so eine von den Kennmarken, von denen du mir geschrieben hast«, vermutete Luther.
    »Ja, nur dass sie inzwischen neu und noch besser sind«, erklärte Marty und zeigte auf den grauen Plastikchip, den er selbst um den Hals trug. »Häng das Ding um und nimm es bloß nicht ab, solange du hier bist. Unter keinen Umständen. Nicht mal unter der Dusche. Frag mich nicht, wie sie’s machen, aber irgendwie kriegen sie ganz genau mit, ob du es trägst oder nicht. An meinem zweiten Tag hier hab ich meine Kennmarke nachts im Bett abgenommen, weil ich Angst hatte, mich damit zu strangulieren. Binnen weniger Minuten stand Alfs Sturmtruppe mit gezogenen Waffen bei mir im Zimmer. Ich hab fast ’nen Herzkasper gekriegt.«
    Luther streifte die Kette über und stopfte die Kennmarke unter sein Sweatshirt. »Ohne Scheiß jetzt? Kein Scherz?«
    »Kein Scherz!«, versicherte Marty.
    »Und warum dieses ganze Sicherheitstamtam?«
    Marty zählte die Gründe an seinen Fingern auf: »Wegen Noah Blackwood, wegen der Saurier-Eier, wegen Ted Bronsons supergeheimer Forschungsarbeit für die Regierung und wegen Grace.«
    »Grace? Was hat deine Schwester – ach nee, deine Cousine – mit alldem zu tun?«
    Marty schlenderte die Mole entlang. »Das erkläre ich dir, wenn wir durch den Metalldetektor durch sind.«
    »Durch den Metalldetektor? Mannomann, die lassen ja echt nichts aus«,

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