James Bond 01 - Casino Royale (German Edition)
Sprachen.
Herkunft:
Unbekannt
Das erste Mal aufgetaucht im Juni 1945 als verschleppte Person im Konzentrationslager Dachau in der US-Zone von Deutschland. Litt vorgeblich an Amnesie und Lähmung der Stimmbänder (vorgetäuscht?). Stummheit konnte in der Therapie überwunden werden, aber die Zielperson behauptete weiter, unter totalem Gedächtnisverlust zu leiden, abgesehen von einer gewissen Assoziation mit Elsass-Lothringen und Straßburg, wohin er im September 1945 mit dem Reiseausweis für Staatenlose Nr. 204-596 überstellt wurde. Nahm den Namen »Le Chiffre« an (»da ich ja nur eine Nummer auf einem Ausweis bin«). Kein Vorname.
Alter:
Ungefähr 45
Beschreibung:
Größe etwa 1,72 m. Gewicht 114 kg. Sehr helle Haut. Glatt rasiert. Haare rotbraun, kurz geschnitten. Augenfarbe dunkelbraun. Das Weiße ist überall um seine Iris herum zu sehen. Ein kleiner, weiblich wirkender Mund. Teurer Zahnersatz. Kleine Ohren mit großen Ohrläppchen, möglicherweise ein Hinweis auf jüdische Abstammung. Kleine gepflegte Hände mit leichter Behaarung. Kleine Füße. Rassisch gesehen ist die Zielperson wahrscheinlich südländischer Herkunft mit preußischem oder polnischem Einschlag. Kleidet sich gut und peinlich genau, meistens in dunkle Zweireiher. Raucht ständig starke Zigaretten, die er aber eine Zigarettenspitze mit einem Aktivkohlefilter steckt. Benutzt in regelmäßigen Abständen einen Benzedrin-Inhalator. Die Stimme ist weich und gleichmäßig. Spricht fließend Französisch und Englisch sowie gutes Deutsch. Spuren eines Marseille-Akzents. Lächelt selten. Lacht nie.
Gewohnheiten:
Kostspielig, aber diskret. Beträchtliche sexuelle Gelüste. Sadist. Fährt gerne schnelle Autos. Experte für Handwaffen und andere Formen des Nahkampfes, einschließlich Messer. Versteckt drei Rasierklingen im Hutband, im Absatz seines linken Schuhs und in seinem Zigarettenetui. Kenntnisse in Buchführung und Mathematik. Guter Spieler. Immer von zwei bewaffneten, gut gekleideten Wachen begleitet, einer französisch, der andere deutsch. (Einzelheiten verfügbar).
Kommentar:
Ein beeindruckender und gefährlicher Agent der UdSSR, gesteuert von Leningrad-Sektion III via Paris.
Unterzeichnet: Der Archivar
Anhang B
.
Betreff:
SMERSCH
Quellen:
Unser eigenes Archiv und ein paar Informationen des Deuxième Bureau und der CIA in Washington.
SMERSCH ist eine Verbindung zweier russischer Wörter: »Smert Schpionam«, was in etwa »Tod den Spionen« bedeutet.
Steht noch über dem MWD (ehemals NKWD) und läuft Gerüchten zufolge unter der direkten Leitung von Beria.
Hauptquartier: Leningrad (Unterstelle in Moskau).
Ihre Aufgabe besteht in der Eliminierung aller Formen von Verrat und dem Umgang mit Abtrünnigen der verschiedenen Zweige des sowjetischen Geheimdienstes und der Geheimpolizei im In- und Ausland. Sie ist die mächtigste und gefürchtetste Organisation der UdSSR und es wird gemeinhin angenommen, dass sie in einer Rachemission noch niemals versagt hat.
SMERSCH trat zum ersten Mal international in Erscheinung, als Hitler Russland angriff. Damals wurde die Organisation rasch ausgebaut, um während des Rückzugs der sowjetischen Truppen 1941 mit Verrat und Doppelagenten fertigzuwerden. Zu diesem Zeitpunkt fungierte sie als Hinrichtungskommando des NKWD. Ihre gegenwärtige Mission ist nicht so eindeutig bestimmt.
Die Organisation selbst wurde nach dem Krieg gründlich ausgesiebt, und man nimmt an, dass sie derzeitig aus nur ein paar Hundert Agenten sehr hoher Qualität besteht, die sich in fünf Sektionen unterteilen:
Abteilung I: Verantwortlich für Spionageabwehr in sowjetischen Organisationen im In- und Ausland.
Abteilung II: Einsätze, einschließlich Exekutionen.
Abteilung III: Verwaltung und Finanzen.
Abteilung IV: Untersuchungen und Rechtliches. Personalabteilung.
Abteilung V: Strafverfolgung: die Abteilung, die das Urteil über alle Opfer fällt.
Seit dem Krieg ist uns nur ein SMERSCH-Agent in die Hände gefallen, Goytchev alias Garrad-Jones. Er erschoss Petchora, den medizinischen Offizier der jugoslawischen Botschaft im Hyde Park, am 7. August 1948. Während des Verhörs beging er mit einer Kapsel Kaliumzyanid Selbstmord. Über seine Mitgliedschaft bei SMERSCH hinaus gestand er nichts, aber mit dieser prahlte er auf arroganteste Weise.
Wir glauben, dass die folgenden Doppelagenten SMERSCH zum Opfer fielen: Donovan, Harthrop-Vane, Elizabeth Dumont, Ventnor, Mace, Savarin. (Für Einzelheiten siehe Leichenschauhaus:
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