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James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Hand kontrollieren. Allerdings …«
    Auf Bonds Schreibtisch standen drei Telefone. Ein schwarzes für Anrufe von außen, ein grünes Bürotelefon und ein rotes, das nur mit M und seinem Stabschef verbunden war. Es war der vertraute Summton des roten, der die Stille im Raum unterbrach.
    Es war Ms Stabschef.
    »Können Sie hochkommen?«, fragte die angenehme Stimme.
    »M?«, erwiderte Bond.
    »Ja.«
    »Geben Sie mir einen Hinweis?«
    »Er hat lediglich gesagt, dass er Sie gerne sehen würde, wenn Sie im Haus wären.«
    »Also gut«, antwortete Bond und legte auf.
    Er schnappte sich seinen Mantel, sagte seiner Sekretärin, dass er zu M gehen würde und sie nicht auf ihn warten solle, verließ sein Büro und ging den Flur entlang zum Aufzug.
    Während er wartete, dachte er an die anderen Male, als das rote Telefon während eines ereignislosen Tages plötzlich die Stille durchbrochen und ihn aus der einen Welt in eine andere versetzt hatte. Er zuckte mit den Schultern – Montag! Er hätte Ärger erwarten sollen.
    Der Aufzug kam. »Neunter Stock«, sagte Bond und trat ein.

2
DER KOLUMBIT-KÖNIG
    Das neunte war das oberste Stockwerk des Gebäudes. Ein Großteil davon wurde von der Kommunikationsabteilung eingenommen, dem handverlesenen Team aus Funkern, die sich allein für elektromagnetische Wellen, Sonnenflecken und die Heaviside-Schicht interessierten. Über ihnen auf dem Flachdach befanden sich die drei gedrungenen Masten der leistungsstärksten Transmitter in ganz England. Benannt wurden sie auf der großen bronzenen Informationstafel in der Eingangshalle mit den Worten »Radio Tests Ltd.«. Die anderen Abteilungen waren als »Universal Export Co.«, »Delaney Bros. (1940) Ltd.«, »The Omnium Corporation« und »Auskunft (Miss E. Twining, OBE)« ausgewiesen.
    Miss Twining war echt. Vierzig Jahre zuvor war sie eine Loelia Ponsonby gewesen. Nun war sie im Ruhestand und verbrachte ihre Tage damit, in einem kleinen Büro im Erdgeschoss Anzeigenblättchen zu zerreißen, die Steuern ihrer geisterhaften Mieter zu bezahlen, und auf höfliche Weise Geschäftsmänner und andere Leute abzuwimmeln, die etwas exportieren oder ihre Radios reparieren lassen wollten.
    Im neunten Stock war es immer sehr ruhig. Während Bond aus dem Fahrstuhl stieg und nach links durch den mit weichem Teppichboden ausgelegten Flur zu der mit grünem Filz bezogenen Tür ging, die zu den Büros von M und seinem persönlichen Stab führte, war das einzige Geräusch, das er hörte, ein hohes Fiepen, das so leise war, dass man es leicht überhören konnte.
    Ohne anzuklopfen, öffnete er die grüne Tür und betrat das vorletzte Zimmer auf dem Gang.
    Miss Moneypenny, Ms Privatsekretärin, sah von ihrer Schreibmaschine zu ihm auf und lächelte ihn an. Sie mochten einander, und sie wusste, dass Bond sie attraktiv fand. Sie trug das gleiche Blusenmodell wie seine Sekretärin, jedoch mit blauen Streifen.
    »Neue Uniform, Penny?«, fragte Bond.
    Sie lachte. »Loelia und ich haben die gleiche Schneiderin«, antwortete sie. »Wir haben eine Münze geworfen, und ich habe Blau bekommen.«
    Durch die offene Tür des angrenzenden Zimmers drang ein Schnauben. Der Stabschef, der ungefähr in Bonds Alter war, kam mit einem sarkastischen Grinsen auf seinem blassen, überarbeiteten Gesicht heraus.
    »Schluss mit dem Geplänkel«, sagte er. »M wartet bereits. Sollen wir hinterher mittagessen gehen?«
    »Gerne«, erwiderte Bond. Er drehte sich zur Tür neben Miss Moneypenny, ging hindurch und schloss sie hinter sich. Darüber sprang ein grünes Licht an. Miss Moneypenny sah den Stabschef fragend an. Er schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube nicht, dass es was Geschäftliches ist, Penny«, erklärte er. »Er hat einfach so nach ihm geschickt.« Er kehrte in sein eigenes Büro zurück und machte sich wieder an die Arbeit.
    Als Bond durch die Tür kam, saß M an seinem breiten Schreibtisch und zündete sich eine Pfeife an. Mit dem brennenden Streichholz machte er eine unbestimmte Geste in Richtung des Stuhls, der auf der anderen Seite des Schreibtisches stand, und Bond setzte sich. M warf ihm durch den Rauch einen scharfen Blick zu und warf dann die Streichholzschachtel auf das rote Leder vor sich.
    »Einen angenehmen Urlaub gehabt?«, fragte er abrupt.
    »Ja, vielen Dank, Sir«, antwortete Bond.
    »Wie ich sehe, sind Sie immer noch sonnenverbrannt.« M sah ihn missbilligend an. Eigentlich missgönnte er Bond diesen Urlaub, der teilweise der Genesung gedient hatte, nicht

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