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James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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wirklich. Der Hauch von Kritik stammte von dem Puritaner und dem Jesuiten, die in allen Anführern steckten.
    »Ja, Sir«, sagte Bond unverbindlich. »Am Äquator ist es sehr heiß.«
    »Ziemlich«, entgegnete M. »Wohlverdiente Erholung.« Er verdrehte humorlos die Augen. »Ich hoffe, die Farbe wird nicht mehr allzu lange anhalten. In England sind sonnenverbrannte Männer immer verdächtig. Entweder sind sie arbeitslos oder sie haben sich unter eine Höhensonne gelegt.« Er tat das Thema mit einem kurzen seitlichen Schwenk seiner Pfeife ab.
    Dann steckte er sie sich wieder in den Mund und zog gedankenverloren daran. Sie war ausgegangen. Er griff nach den Streichhölzern und verschwendete einige Zeit damit, die Pfeife wieder anzuzünden.
    »Sieht so aus, als würden wir das Gold doch noch bekommen«, sagte er schließlich. »Es ist zwar die Rede vom Internationalen Gerichtshof, aber Ashenheim ist ein hervorragender Anwalt.« 1
    »Gut«, erwiderte Bond.
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. M starrte in die Kammer seiner Pfeife. Durch das offene Fenster drang das entfernte Dröhnen des Londoner Verkehrs herein. Eine Taube landete flügelschlagend auf einer der Fensterbänke und flog gleich wieder weiter.
    Bond bemühte sich, in dem wettergegerbten Gesicht, das er so gut kannte und dem ein so großer Teil seiner Loyalität galt, zu lesen. Aber die grauen Augen waren ruhig und die kleine Ader, die immer an Ms rechter Schläfe pulsierte, wenn er angespannt war, zeigte kein Lebenszeichen.
    Plötzlich vermutete Bond, dass M verlegen war. Er hatte das Gefühl, dass M nicht so recht wusste, wie er anfangen sollte. Bond wollte ihm behilflich sein. Er verlagerte sich auf seinem Stuhl und nahm seinen Blick von M. Er sah auf seine Hände hinunter und zupfte an einem Fingernagel herum.
    M löste seinen Blick von seiner Pfeife und räusperte sich.
    »Sind Sie gerade an etwas Bestimmtem dran, James?«, fragte er in neutralem Ton.
    James. Das war ungewöhnlich. Es kam nur selten vor, dass M in diesem Raum Vornamen verwendete.
    »Nur Papierkram und die üblichen Kurse«, antwortete Bond. »Haben Sie etwas für mich?«
    »Das habe ich tatsächlich«, sagte M. Er runzelte die Stirn. »Aber es hat rein gar nichts mit dem Service zu tun. Eine Art persönliche Angelegenheit. Ich dachte, dass Sie mir vielleicht dabei helfen könnten.«
    »Aber natürlich, Sir«, erwiderte Bond. Er war erleichtert, dass M das Eis gebrochen hatte. Wahrscheinlich hatte sich ein Verwandter des alten Knaben in Schwierigkeiten gebracht, und M wollte Scotland Yard nicht um einen Gefallen bitten. Erpressung vielleicht. Oder Drogen. Er war erfreut, dass M ihn ausgewählt hatte. Natürlich würde er sich darum kümmern. M war in Bezug auf Regierungseigentum und -mitarbeiter so schrecklich pedantisch. Bond für eine persönliche Angelegenheit einzusetzen, musste ihm vorkommen, als ob er die Regierung bestahl.
    »Ich dachte mir, dass Sie das sagen würden«, knurrte M. »Wird nicht viel Ihrer Zeit beanspruchen. Ein Abend sollte ausreichen.« Er machte eine Pause. »Haben Sie schon mal von Sir Hugo Drax gehört?«
    »Natürlich, Sir«, erwiderte Bond, der erstaunt war, diesen Namen zu hören. »Man kann heutzutage keine Zeitung mehr aufschlagen, ohne etwas über ihn zu lesen. Der
Sunday Express
berichtet über sein Leben. Bemerkenswerte Geschichte.«
    »Ich weiß«, sagte M kurz angebunden. »Geben Sie mir einfach die Fakten, wie Sie sie sehen. Ich würde gerne wissen, ob sich Ihre Version mit meiner deckt.«
    Bond sah einen Augenblick lang aus dem Fenster, um seine Gedanken zu ordnen. M mochte kein Geplapper. Er schätzte detaillierte Berichte ohne Ähs und Öhms. Keine Nachsätze, kein Abschweifen.
    »Nun, Sir«, begann Bond schließlich. »Zum einen ist der Mann ein Nationalheld. Die Öffentlichkeit liebt ihn. Ich nehme an, dass er in der gleichen Liga wie Jack Hobbs oder Gordon Richards spielt. Die Leute betrachten ihn als einen der ihren, aber in einer verherrlichten Version. Eine Art Übermensch. Optisch macht er nicht viel her, mit all den Narben seiner Kriegsverletzungen, und er ist ein wenig großmäulig und eingebildet. Aber den Leuten gefällt das. Macht ihn zu einer Art Lonsdale-Figur, aber eine aus ihrer eigenen Mitte. Sie mögen es, dass ihn seine Freunde ‚Hugger‘ Drax nennen. Das verleiht ihm etwas Verwegenes, auf das die Frauen stehen. Und wenn man nur daran denkt, was er für das Vaterland tut, aus eigener Tasche und weit über das hinaus, wozu

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