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Jan Fabel 05 - Walküre

Titel: Jan Fabel 05 - Walküre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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versuchte zu de­monstrativ, sich zu erinnern. »Nein, das kann ich nicht bestä­tigen.«
    »In Ordnung.« Fabel erweckte den Eindruck, im Geist Na­men auf einer Liste abzuhaken. »Noch ein Angestellter, noch ein Todesfall ...«
    »Ralf Sparwald?«, warf Langstrup ein, der den Austausch intensiv beobachtet hatte. Seine kleinen, harten Augen fixierten den Hauptkommissar.
    »Ralf Sparwald«, wiederholte Fabel, der den Blick weiterhin auf Gina Bransted richtete.
    »Leider kenne ich ihn auch nicht. Ich habe von seiner Ermor­dung gehört. Hängt sie mit der von Armin Lensch zusammen?«
    »Gut. Um das Gesagte zusammenzufassen ...«, ignorierte Fabel die Frage. »Eigentlich kannten Sie Jake Wesdand nicht, der wenige Stunden nach einer Unterhaltung mit Ihnen starb; eigentlich kannten Sie Armin Lensch nicht, der das nächste Opfer auf St. Pauli war und zufällig für Sie arbeitete; eigentlich kannten sie Peter Claasens nicht und sind ihm nur ein- oder zweimal begegnet, aber er hatte als Exportmakler einen Vertrag mit Ihrem Unternehmen und stürzte in den Tod; und eigentlich kannten Sie Ralf Sparwald nicht, einen weiteren Ihrer Ange­stellten, der in seinem Privathaus professionell ermordet wurde.«
    Langstrup beugte sich auf dem Sofa vor. Seine kleinen, har­ten Augen waren noch kleiner und härter geworden. »Wenn Sie einen spezifischen Vorwurf gegen Frau Bransted erheben wol­len, dann sollten Sie das tun. Aber wenn Sie Ihre Andeutungen fortsetzen, ist dieses Gespräch beendet. Und meiner Meinung nach sollten Sie bedenken, dass Frau Bransted für das Hambur­ger Bürgermeisteramt kandidiert.«
    Fabel antwortete zunächst nicht, sondern musterte weiterhin Gina Bransted, die teilnahmslos und stumm blieb. »Lassen Sie mich eines eindeutig klarstellen«, beschied er Langstrup dann. »Ich untersuche eine Reihe von Morden, und dieses Gespräch endet erst, wenn ich es für richtig halte. Und ich habe nichts da­gegen, es förmlicher zu gestalten und in die Mordkommission zu verlagern. Zweitens: Sie sind bei NeuHansa angeblich für die Si­cherheit zuständig. Ist es Ihnen nie seltsam vorgekommen, dass so viele Personen, die für den Konzern arbeiten oder eine Ver­bindung zu ihm haben, ein vorzeitiges Ende finden? Dadurch dürfte Ihre Pensionskasse ein Vermögen sparen.«
    »Es ist uns nicht entgangen«, sagte Langstrup. »Wir haben die Umstände geprüft. Aber meine Leute haben keine Verbin­dung zwischen unserem Unternehmen und den Todesfällen entdecken können. Es ist ein Zufall. Die NeuHansa Group hat Tausende von Angestellten und Hunderte von Lieferanten und Sublieferanten. Da kann es zu solchen Zufällen kommen.«
    Fabel lachte ungläubig. »Vor ein paar Jahren habe ich einen Serienmörder entlarvt, der von Märchen besessen war. Ich ver­sichere Ihnen, Herr Langstrup, er war weniger realitätsfremd als Sie, wenn Sie es für einen Zufall halten, dass sämtliche Morde, in denen wir ermitteln, eine Verbindung zur NeuHansa Group erkennen lassen.«
    »Nicht jeder Mord steht in Verbindung zu NeuHansa.«
    »Wie bitte?«, fragte Fabel.
    Einen Moment lang schien es, als wäre Langstrup in die Enge getrieben worden. »Oh, einen Moment ... Nein, Sie ha­ben recht. Ich dachte eben, dass Claasens Tod in eine andere Kategorie gehört, aber das stimmt natürlich nicht ... Ich hatte vergessen, dass er als Exportmakler für uns tätig war.«
    »So, so.« Fabel tauschte einen wissenden Blick mit Karin Vestergaard aus.
    »Der Hauptkommissar weiß bestimmt, wovon er spricht«, gab Bransted ihrem Untergebenen zu bedenken. »Wir sollten tun, was wir können, um zu helfen.«
    »Selbstverständlich.« Langstrup lächelte gezwungen.
    Sie sprachen nun darüber, Hans Gessler Zugang zu den Un­terlagen des Konzerns zu verschaffen. Wieder versicherte Gina Bransted, dass die NeuHansa Group ihr Möglichstes tun werde, um die Ermittlungen zu unterstützen.
    »Noch eines, Frau Bransted«, wechselte Fabel das Thema. »Sagt Ihnen der Name Walküre irgendetwas?« Er hatte darauf gehofft, in ihrem Gesicht eine Reaktion, wenn nicht gar Wissen entdecken zu können. Aber wieder musste er sich mit einem Stirnrunzeln begnügen.
    »Ich verstehe nicht, was Sie meinen. Natürlich bedeutet mir das Wort etwas: germanische Mythologie, Wagner, solche Dinge ... Und die Verschwörung zu dem Attentat auf Hitler.«
    »Nein, ich denke an einen geschäftlichen Rahmen. Hat NeuHansa etwas mit jemandem zu tun, der diesen Namen be­nutzt?«
    Bransted schürzte die Lippen und

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