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Jan Fabel 05 - Walküre

Titel: Jan Fabel 05 - Walküre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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schüttelte den Kopf. »Meines Wissens nicht. Aber wenn Sie es wünschen, lasse ich Nachforschungen anstellen.«
    »Haben Sie je von einer dieser Frauen gehört: Margarethe Paulus, Liane Kayser, Anke Wollner?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    Fabel konnte nichts an Bransteds Miene ablesen. Er spielte mit dem Gedanken, auch Georg Dreschers Namen zu erwäh­nen und eine Reaktion abzuwarten, doch er entschied sich da­gegen, alles aufzudecken.
    Der Rest des Gesprächs war Detailfragen gewidmet: der Materie, an der Ralf Sparwald gearbeitet hatte; mit wem sonst Westland vor dem Konzert geplaudert haben mochte; über die Funktionsüberschneidungen zwischen Norivon-Umwelttechnologien und SkK-Biotech. Über alles, was Fables Meinung nach irgendeine Reaktion hervorrufen konnte. Nach einer Stunde dankte er Gina Bransted für ihre Zeit und Mühe.
     
    Sobald die drei draußen auf der Straße standen, holte Fabel tief Luft und wandte sich an Gessler, ohne dabei die Jacht aus den Augen zu lassen.
    »Hans, jede NeuHansa-Akte, jede Datenbank, jeden Geschäftsabschluss - ich möchte, dass du das Unternehmen sorg­fältig abklopfst. Ich werde unsere Vorgesetzten bitten, dir all die Zeit und all die Leute zur Verfügung zu steilen, die du benötigst.«
    »Damit hatte ich gerechnet«, nickte Gessler. »Wenn es etwas zu finden gibt, wird es uns nicht entgehen. Ich nehme an, dass du weißt, wer die Walküre angeheuert hat? Oder wenigstens, von wem sie mit Dreschers Hilfe angeheuert worden ist?«
    »Langstrup hat einen Fehler gemacht«, meinte Fabel. »Na­türlich ist ein Mord geschehen, der keine Verbindung zur Neu­Hansa Group aufweist.«
    »Der an Drescher«, sagte Karin Vestergaard.
    »Genau. Und den haben wir bisher nicht an die Öffentlich­keit gebracht. Das bedeutet, dass Langstrup von einem Mord gesprochen hat, von dem er eigentlich nichts wissen kann.«
    »Allerdings bleibt offen«, sinnierte Vestergaard, »ob Lang­strup sein eigenes kleines Imperium betreibt oder ob Gina Bransted selbst hinter den Morden steckt.«
    »Langstrup sieht zwar so aus«, sagte Gessler, »als ob mit ihm nicht gut Kirschen essen ist und als ob er manchen Zusammen­stoß mit ähnlichen Typen gehabt hat - aber er scheint mir nicht das Gehirn des Ganzen zu sein.«
    »Mir auch nicht«, bestätigte Fabel.
     
    Der Arbeitstag war fast beendet, und Fabel setzte Gessler am Präsidium ab, damit dieser mit seinem eigenen Auto heimfah­ren konnte. Anschließend rief Fabel in Gennadi Frolows Büro an und ließ sich einen Termin für zwei Tage später geben. Nach­dem er sich in der Kommission vergewissert hatte, dass sich in­zwischen keine neuen Hinweise ergeben hatten, brachte er Ka­rin Vestergaard zurück zu ihrem Hotel.
    »Sie wissen bestimmt, was ich Sie fragen werde, oder?« Er sprach wieder Englisch, während sie das Stadtzentrum durch­querten.
    »Ich kann es mir gut vorstellen.«
    »Ihr Verhalten ist wirklich unglaublich. Ist Ihnen das bewusst? Ich habe Ihnen jegliche professionelle Höflichkeit ent­gegengebracht. Nein, verflucht, auch jede persönliche Höflich­keit und Gastfreundschaft. Ich habe Sie Susanne vorgestellt, und Sie haben uns gegenüber während der gesamten Mahlzeit vorgetäuscht, dass wir Englisch sprechen müssten. Aber Sie ler­nen anscheinend so schnell wie der Teufel. Innerhalb von zwei Wochen ist es Ihnen gelungen, von völliger Unkenntnis zur perfekten Sprachbeherrschung fortzuschreiten.«
    »Übung macht den Meister, wie es in Deutschland heißt.«
    Sie lächelte schelmisch, was ihn völlig aus der Fassung brachte. Zum ersten Mal, abgesehen von kurzen Momenten während der Mahlzeit mit Susanne und ihm, bemerkte Fabel einen unverfälscht offenen Gesichtsausdruck bei seiner däni­schen Kollegin.
    »Es tut mir leid, Jan«, fuhr sie fort. »Es war irreführend von mir. Aber Englisch fällt mir wirklich leichter.«
    »Bei unserer Unterhaltung mit Frau Bransted schienen Sie keine Schwierigkeiten zu haben. Wo zum Teufel haben Sie ge­lernt, so gut Deutsch zu sprechen?«
    »Ich bin in Südjütland, direkt nördlich der Grenze, aufge­wachsen. Mein Vater war das Gegenteil von Gina Bransted: kein Dänendeutscher, sondern Deutschdäne. Zu Hause sprach er Südjütisch und Deutsch. Nach dem Englischen in der Schule war Deutsch meine dritte Sprache.«
    »Und Sie scheinen eine Menge davon behalten zu haben.«
    »Es gibt noch etwas, das ich Ihnen mitteilen muss«, sagte sie behutsam.
    »Nur zu, raus damit.«
    »Es stimmt nicht ganz, dass ich

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