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Jan Fabel 06 - Tiefenangst

Titel: Jan Fabel 06 - Tiefenangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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Ihrer Konsolidiererinnen gekleidet, und sie ließ eine Bombe explodieren, durch die sämtliche Daten vernichtet wurden. Sich selbst vernichtete sie dabei auch. Aber wir haben Material vom Pharos, und die Technische Abteilung analysiert es im Moment gerade. Ich fürchte, Sie werden bei uns zu Gast bleiben müssen, bis die Techniker fertig sind.«
    »Dann man viel Glück«, entgegnete Wiegand. »Denn wenn Sie nichts finden, womit Sie Ihre unerhörten Behauptungen untermauern können, werde ich ein sehr langes Gespräch mit Frau Harmsen über unsere Möglichkeiten führen.«
     
    Fabel unterbrach die Vernehmung und kehrte in sein Büro zurück. Er setzte sich an seinen Schreibtisch und starrte geistesabwesend auf die drei Bücher, die Anna für ihn hingelegt hatte. Es waren die drei Romane von Meliha Kebirs Nachttisch: 1984, Der stumme Frühling, Der Richter und sein Henker .
    Werner kam herein und ließ sich auf den Sessel Fabel gegenüber sacken.
    »Wir sind am Arsch, oder?«
    »Insgesamt scheint das die Situation ganz gut zusammenzufassen. Wir werden ihn über Nacht hier festhalten und hoffen, dass die Techniker etwas aufspüren. Was haben Anna und Henk bei Bädorf erreicht?«
    »Überhaupt nichts. Bädorf hat den Mund nur aufgemacht, um zu verlangen, dass jemand Beweise gegen ihn vorlegt. Die sind ganz schön selbstbewusst, Jan. Übrigens, im zweiten Stock des Pharos gibt es eine vollständige ›Klinik‹. Die Kollegen, die die Durchsuchung gemacht haben, berichten, dass die Pharos-Mitglieder, nach der Größe der Klinik zu urteilen, entweder sehr unfallgefährdet oder ziemlich krank sein müssen.«
    »Auch einen Operationssaal?«
    »Es sieht so aus, als hätten sie einen gehabt, aber als sei der demontiert worden. Wiederum kein Material, das wir vor Gericht verwenden können. – Willst du deine Literaturkenntnisse auffrischen?« Er nickte zu den Büchern auf dem Schreibtisch hinüber.
    »Meinst du, dass man auf Träume hören sollte?«, fragte Fabel.
    Werner legte die Stirn in Falten. »Ist alles okay mit dir, Jan?«
    »Ich habe wieder von Paul Lindemann geträumt. Er hat mir geraten, an diese Bücher zu denken.«
    »Nein, Jan«, sagte Werner. »Du hast dich selbst aufgefordert, an die Bücher zu denken. So funktionieren Träume. Die Menschen in ihnen sind nämlich nicht real. Sie erscheinen nur, um uns etwas mitzuteilen, das wir schon wissen; etwas, das irgendwo in unserem Unterbewusstsein – oder was weiß ich, wo – verborgen ist.«
    »Das ist mir klar, Werner. Aber es ist merkwürdig. Als wäre es wirklich Paul gewesen.«
    Jemand klopfte. Kroeger steckte den Kopf zur Tür herein und fragte, ob er sich zu ihnen setzen dürfe.
    »Also?«, fragte Fabel, nachdem der Beamte von der Arbeitsgruppe Cyberverbrechen neben Werner Platz genommen hatte.
    »Bis jetzt nichts. Ein halbes Dutzend meiner besten Leute sind draußen im Pharos und gehen sämtliche Dateien durch. Außerdem habe ich etliche Computer hierher bringen lassen. Wir haben uns, wie Sie wollten, auf Wiegands und Bädorfs Computer konzentriert, dazu auf die des Konsolidierungs- und Vollstreckungsbüros, aber wir sind nicht fündig geworden. Tut mir leid.«
    »Das heißt, sie haben jegliches Belastungsmaterial gelöscht, als sie uns kommen sahen?«
    »Ehrlich gesagt, das weiß ich nicht.« Kroegers langes Gesicht sah noch grimmiger und grauer aus als sonst. »Leider. Normalerweise können wir feststellen, ob Daten gelöscht worden sind, und in den meisten Fällen – es sei denn, die Festplatte ist beschädigt, also physisch zerstört worden –, können wir die Dateien wiederherstellen. Aber es wirkt nicht so, als hätten sie die Dinge, die wir suchen, beseitigt. Eher hat es den Anschein, dass diese Dinge von Anfang an gar nicht da waren.«
    »Ich kann nicht glauben, dass absolut nichts auf ihrem Hauptcomputer – oder wie immer man ihn nennt – zu finden ist.« Fabels Frustration schlug in Ärger um. »Ich dachte, Sie und Ihre Geeks seien die Besten auf Ihrem Gebiet. Aber nun scheinen Sie auf einen überlegenen Gegner gestoßen zu sein. Die Leute vom Pharos-Projekt sind Ihnen einfach über und haben Sie ausgetrickst.«
    Kroeger schien über Fabels Worte nachzudenken. Nichts deutete darauf hin, dass er sich gekränkt fühlte.
    »Nein …«, sagte er sinnend. »Nein, ich glaube nicht, dass sie uns über sind. Wir hätten etwas finden müssen, denn man kann nicht alle Spuren früherer Daten auf einem Computer beseitigen. Das einzig Ungewöhnliche

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