Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen
sahen sie vorsichtig in das Innere der Kabine. Viel gab es nicht zu sehen. Es hingen nur ein paar zerfetzte Fleischklumpen an den Wänden. Janey drehte das Wasser auf und spülte sie durch den Abfluss.
»Er ist weg«, sagte sie mit fester Stimme. »Endlich mal gute Nachrichten. Ich glaube, er strebte tatsächlich die Weltherrschaft an.«
Janeys Vater nickte. »Das würde mich nicht überraschen. Er ist verrückt genug, um solche Pläne auszuhecken.«
Jean suchte sich vorsichtig einen Weg zwischen den zahlreichen Schleimhaufen auf dem Laborfußboden hindurch. »Janey, da bist du ja. Ich glaube, wir sind fast zu Hause. Dann wache ich doch auf, oder? Bitte, lasst mich endlich aufwachen. Obwohl«, und sie sah Abe an, »ich gebe zu, dass ich es sehr schön finde, mal wieder in deiner Nähe zu sein.«
»Mir geht es genauso«, antwortete Abe mit einem sanften Lächeln. »Es ist schön, euch alle endlich mal wieder zu sehen. Leider bin ich immer noch etwas schwach auf den Beinen.«
»Du kommst am besten gleich mit und benutzt den SPIomat bei uns zu Hause.« Frau Halliday deutete auf den Schrotthaufen vor ihnen. »Ich glaube, hier ist nicht mehr viel zu retten.«
Abe legte einen Arm um Janey und den anderen um Jean. »Wisst ihr was? Ich nehme einfach ein heißes Bad. Und etwas Leckeres zu essen wäre toll.«
»Fish and Chips?«, schlug Janey vor.
Ihr Vater nickte und drückte auf den Schalter über dem Kamin.
Endlich Ferien
Der neue SPIomat wurde bereits einen Tag später in Big Rosies Labor aufgestellt. Janeys Vater hatte das allerneueste Modell bestellt. Diese Kabine bot jetzt sogar eine Massagebank, sodass die kraftvollen SPIomat-Düsen jede noch so schlimme Muskelverspannung beseitigen konnten. »Jetzt fehlt nur noch ein Pizzaofen, und es wäre perfekt«, schlug Big Rosie vor.
»Das heben wir uns für das Nachfolgermodell auf. Manchmal ist es wirklich ganz praktisch, Chef einer SPIon-Organisation zu sein«, sagte Abe zu Janey, als Jean sich vom Tisch erhob, um sich ein Glas Wasser und Aspirin aus der Küche zu holen. Sie litt unter fürchterlichen Kopfschmerzen.
Das wiederholte Verwandeln im SPIomat und anschließende Normalisieren, das Löschen ihrer Erinnerung durch den VerSPInder, das alles war ihrer Migräne nicht zuträglich gewesen. Allerdings hatte Jean keine Ahnung, dass all diese schrägen Erlebnisse tatsächlich echt waren. Für sie waren es einfach Albträume gewesen.
Janey nahm sich noch ein Stück Apfelkuchen.
»Jetzt musst du mir noch versprechen, dass du ganz sicher niemals vorhast, Solomons Polywissenschaftliche Institution aufzulösen.«
»Eines Tages werde ich es hoffentlich tun«, sagte Abe. »Aber solange es Verbrecher wie Kopernikus gibt, werde ich diesen Schritt nicht wagen.«
»Aber es gibt ihn jetzt nicht mehr.«
»Hoffentlich nicht«, sagte Abe. »Aber wir dürfen nicht vergessen, dass er sogar aus der Gefrierkammer entwischt ist. Niemand hat das für möglich gehalten.«
Janey nickte nachdenklich. »Er hat sich selbst Ortungszellen gespritzt.«
»Und die Wachen am Südpol haben das nicht bemerkt. Dumm von mir, dass ich nicht so weit gedacht habe. Siehst du, ich muss ihm immer einen Schritt voraus sein. Er hat das Klonen sogar vor mir in die Tat umgesetzt, obwohl ich schon länger daran gearbeitet habe.«
Janey wurde rot. »Und ich habe geglaubt, ich hätte einen Zwilling. Ich habe alles geglaubt, was sie mir erzählt haben.«
»Warum solltest du auch daran zweifeln?«, fragte ihr Vater. »Das ist eine Eigenschaft, die dich so einmalig macht. Du bist ein sehr positiver und netter Mensch. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schrecklich manche Leute sind. Ich würde dich gegen nichts in der Welt eintauschen.« Sein Filmstar-Lächeln ließ ihr Herz vor Freude schneller schlagen.
Zu ihrer Erleichterung verabschiedete Jean sich früh und ging ins Bett. Sie hoffte, dass ihre Kopfschmerzen durch Schlafen ein für alle Mal verschwinden würden.
Abe und Janey schlüpften durch den Kamin hinüber in Big Rosies Labor. Der neue SPIomat sollte eingeweiht werden.
Alex und Frau Halliday waren bereits anwesend und diskutierten fröhlich über die neuen Funktionen. Janey freute sich sehr, Bert wiederzusehen. Er war ganz schick gekleidet mit weißem Hemd, Krawatte, Jeans und Lederhut.
»Ich hab dir etwas mitgebracht«, sagte Bert und nickte Janey zu. Er streckte eine seiner riesengroßen Hände aus, und zum Vorschein kam Zoff, der sich in seine Armbeuge gekuschelt hatte.
»Zoff!«,
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