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Jeden Abend, jeden Morgen - immer!

Jeden Abend, jeden Morgen - immer!

Titel: Jeden Abend, jeden Morgen - immer! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Merritt
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Telefon? Warum hast du das nicht gesagt?”
    “Weil ich eingeschlafen war!”, rief sie.
    Er starrte sie durchdringend an.
    “Du glaubst mir wohl nicht, wie?”
    “Wenn du die ganze Zeit geschlafen hast, wieso erinnerst du dich dann so gut an alles?”
    Carly wurde rot. “Ich … ich habe wohl nicht die ganze Zeit geschlafen.”
    “An welchem Punkt bist du aufgewacht?”, fragte Jake leise. “Als ich deinen nackten Körper an mich drückte oder später, als du immer wieder aufgeschrien und den Kopf zurückgeworfen hast?”
    “Musst du wirklich so deutlich werden?”
    “Musst du dermaßen lügen? Du hast vielleicht geschlafen, als ich ins Bett kam, du warst beim Vorspiel halb wach – es war übrigens äußerst denkwürdig –, aber für den Rest lasse ich deine Ausrede nicht gelten. Ich frage mich überhaupt, warum du eine Ausrede – oder eher eine Rechtfertigung brauchst.”
    “Von dir möchte ich auch einiges wissen, Banyon, und da du mir bestimmt nicht antworten willst, hör auf zu fragen.”
    “Was möchtest du wissen?”
    Sie riss die Augen auf. “Wie bitte?”
    “Ich fragte, was du von mir wissen willst.”
    “Du meinst, du würdest dein Innerstes vor mir ausbreiten?”, hakte sie verblüfft nach.
    “Ja. Und wer weiß, wann ich wieder in dieser Stimmung bin, also fange an.”
    War das sein Ernst? Ihr Puls ging schneller. Oh, und was sie alles wissen wollte! Die geheimnisvolle Aura, die ihn umgab, reizte sie ungeheuer. Der ganze Mann war aufregend und sexy, und er sah im Schein der Flammen so umwerfend aus, dass sie nur an gestern Nacht denken konnte.
    Erhitzt und erregt zog sie die Jacke aus und lächelte schwach. “Es wird ziemlich warm hier.”
    Jake lächelte breit, sehr wissend und sehr männlich. “Allerdings.” Er öffnete den Schlafsack und zog ihn näher ans Feuer. Dann setzte er sich neben Carly und streckte ihr die Hand hin. “Komm, wir legen uns hin. Wir bleiben angezogen und benutzen unsere Jacken als Decke. Lass uns reden. Ich helfe dir hoch.”
    Carly sah auf seine Hand, zögerte noch einmal, und dann legte sie ihre Hand in seine. Anscheinend konnte sie bei ihm tatsächlich nicht Nein sagen. Und obwohl ihr das Angst machte, war es aufregend.
    Wenn sie ehrlich war, war in ihrem Leben noch nie etwas so aufregend gewesen.

13. KAPITEL
    Carly lag auf dem Rücken mit ihrer Jacke als Kopfkissen und betrachtete den Widerschein der Flammen an der Höhlendecke. Dies war kein finsteres Loch, wie sie zunächst befürchtet hatte, sondern die Wände waren aus hellem, körnigem Fels, der das Licht malerisch zurückwarf.
    Jake lag neben ihr, auch auf dem Rücken, doch mit mindestens einem Fuß Abstand. “Ich achte während der Nacht auf das Feuer”, erklärte er.
    “Es muss jede Stunde nachgelegt werden. Willst du dauernd dafür aufstehen?”
    “Das macht mir nichts aus.”
    “Du musst eine innere Uhr haben”, murmelte sie.
    “Wahrscheinlich.” Nach Minuten des erneuten Schweigens fragte er: “Liegst du bequem? Was macht dein Knöchel?”
    “Dem geht es gut und mir auch.”
    “Schön. Bist du müde oder soll ich von meiner Vergangenheit erzählen?”
    “Du sagtest, ich sei ebenso verschlossen wie du, Jake. Möchtest du mich vielleicht etwas fragen?”
    “Nur, wenn du mich erst fragst.”
    Carly seufzte gereizt. “Okay, vergiss es.” Sie hatte genug von dem Versteckspiel. Sollte er doch seine Geheimnisse – falls er welche hatte – mit ins Grab nehmen. Und sie würde ihre mit zurück nach New York nehmen.
    Plötzlich überkam sie eine unendliche Traurigkeit. Sie konnte sich nicht ewig in Wyoming aufhalten, obwohl sie andererseits nichts nach New York zog. Dort erwartete sie kein Job, sie hatte wenige Freunde, und vor allem wusste sie nicht, was sie fortan beginnen sollte. Im Grunde fühlte sie sich auf der Wild-Horse-Ranch so wohl wie nirgends, selbst wenn dieser aufreizende Jake dazugehörte. Die Aussicht, die Ranch zu verlassen und nach Hause zu fahren, erschien ihr recht trübe. War das wegen Jake Banyon, oder würde sie das auch empfinden, wenn ein ältlicher Verwalter der Ranch vorstünde?
    Während Carly still vor sich hin sann, hing Jake ebenso seinen verwirrenden Gedanken nach. Er und Carly waren sich heute sehr nah gekommen, und das verunsicherte ihn – er war nicht einmal mehr sicher, ob sein Job ihm wichtiger wäre als eine Beziehung mit ihr, falls er sich entscheiden müsste.
    “Nein, ich will es nicht vergessen”, sagte er nun ruhig. “Wir können uns ja

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