Jeden Abend, jeden Morgen - immer!
woanders, und das ist doch schön für uns. Im Moment ist das Wichtigste, dass wir beide hier sind, Baby.” Er warf ihr einen sinnlichen Blick zu. “Wir haben eine ganze, lange Nacht vor uns, ist das nicht super? Und ich schätze, es wird eine denkwürdige Nacht.”
Carly griff nach ihrem Stiefel. “Das reicht wirklich! Ich habe endgültig genug von deinen Anspielungen.”
“Was hast du vor?”
“Ich gehe. Siehst du das nicht?” Sie versuchte, den Stiefel anzuziehen, und wurde fast ohnmächtig vor Schmerz. “Au!”, stöhnte sie.
Jake sprang an ihre Seite, nahm ihr den Stiefel ab und hob sie einfach auf seine Arme. “Ich will dir etwas zeigen.”
Erneut fühlte Carly sich entsetzlich hilflos. Doch sie gab sich tapfer. “Lass mich runter, du Grobian!”
“Gleich.” Er ging zum Eingang der Höhle, wo sofort der Sturm an ihnen zerrte. “Willst du da wirklich hinaus?”, knurrte Jake. “Es regnet so stark, dass du die Hand nicht vor den Augen erkennen würdest. Du würdest dich hoffnungslos verirren.”
“Ich habe einen Kompass”, konterte sie trotzig. “Und ich kann damit umgehen.”
Jake überlegte einen Moment, dann trug er sie wieder zu dem Felsblock. Er setzte sie behutsam ab und trat zurück. “Schön, dann geh.”
Carly saß in der Falle. Draußen tobte das schlimmste Unwetter, das sie je erlebt hatte, und drinnen lauerte Jake auf sie. Vielleicht hatte sie ihre Lage selbst verschuldet, aber sie hatte fest mit der Anwesenheit der gesamten Belegschaft gerechnet. Dass er ihren Fragen jetzt auch noch auswich, ertrug sie erst recht nicht. Selbst wenn er noch so sehr von letzter Nacht und den heute zu erwartenden Genüssen säuselte – sie würde ihm die kalte Schulter zeigen.
Außerdem war sie hungrig, und das Essen sah verlockend aus. Sie humpelte zum Schlafsack hinüber und ließ sich darauf nieder.
Jake warf ihr einen Blick zu. “Du gehst nicht, wie ich sehe?”
“Vielleicht später, vielleicht auch gar nicht. Jetzt möchte ich etwas essen. Du gibst mir auch nie klare Antworten.”
“Aha, das Spiel der Rache”, meinte er trocken.
“Es ist mir egal, was du denkst.”
“Heißt das, wir benutzen den Schlafsack nicht gemeinsam?”
“Halt endlich den Mund und reich mir den Käse.”
Jedes Mal, wenn Carly zum Eingang der Höhle humpelte, sah das Wetter übler aus. Richtig unangenehm wurde es, als ihre Blase sich meldete und sie hinausmusste.
Jake erkannte ihre Absicht und bot hilfsbereit an: “Soll ich dir die Taschenlampe halten?”
“Unterstehe dich!” Sie schoss ihm einen mörderischen Blick zu, humpelte zu ihrer Jacke und humpelte nach draußen.
Als sie zurückkam, war sie durchnässt und fror. Sie setzte sich nah ans Feuer. Die kleine Höhle war in der Tat gemütlich wie ein Nest.
Jake stocherte im Feuer. “Was macht dein Knöchel?”
Ausweichende Antworten geben konnte sie auch. “Was interessiert dich das?”
Jake starrte nachdenklich in die tanzenden Flammen, und beide schwiegen sie eine Weile. Schließlich meinte er: “Es wird spät. Du kannst den Schlafsack haben.”
“Es ist deiner, nimm du ihn”, erwiderte sie herablassend.
“Willst du etwa auf dem Boden schlafen?”
“Ich halte das Feuer in Gang. Ich bin nicht müde.”
“Quatsch.” Er stand auf und machte den Schlafsack fertig.
Sie hob missbilligend die Brauen. “Wenn das für mich sein soll, vergeudest du deine Zeit. Sag mir doch mal eins: Wieso glaubst du, du könntest mich herumkommandieren? Aber vielleicht liegt es gar nicht an mir, sondern an dir. Du bist es einfach gewohnt, Befehle zu erteilen, wie?”
“Genau. Du kommst wahrhaftig auf verschrobene Ideen.”
“Verschroben oder zutreffend?”, gab sie ebenso sarkastisch zurück. “Du würdest eine Frau eher für unzurechnungsfähig erklären, als sie näher an dich heranzulassen.”
“Aber du hältst dich für vollkommen offen, was? Du sitzt da und tust, als hättest du mich nie zu etwas ermutigt. Im Bett verstehen wir uns, Carly, im Alltag nicht. Sicher, ich habe dir nicht alles von mir erzählt, aber du bist genauso verschlossen.”
“Ich habe dich nicht aufgefordert, mit mir zu schlafen! Aber das hat dich nicht abgehalten!”
“So, es war allein ich? Ich gebe zu, beim ersten Mal war ich der Aktive, aber letzte Nacht hast du splitternackt in meinem Bett gelegen.”
“Weil ich telefonieren wollte! Ihr Männer und euer Ego!” Carly verdrehte die Augen.
Entgeistert setzte Jake sich auf den Boden. “Du wolltest nur ans
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