Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse
hinunter; ihr Magen zog sich zusammen. Elf Jahre lang war es ihre einzige Aufgabe gewesen, die kleine Traube der Planetoiden zu beschützen und die Wissenschaftler zu verhätscheln. Großmufti Tarkin hatte gesagt, daß von diesen Leuten die zukünftige Sicherheit des Imperiums abhing, und sie hatte ihm geglaubt.
In der caridanischen Militärakademie hatte man auf Daala herumgetrampelt, sie mißbraucht, sie ausgenutzt. Tarkin hatte sie davon erlöst. Er hatte ihr die Verantwortung und die Macht gegeben, die sie sich durch ihre Leistungen verdient hatte. Sie schuldete Tarkin alles.
Sie würde ihn rächen, indem sie die Neue Republik vernichtete und ihre Sonnensysteme nacheinander in Supernovae verwandelte. Gleichzeitig würde sie der Geschichte der Galaxis ihren Stempel aufdrücken – eine Kriegsherrin, die siegte, wo ein gesamtes Imperium versagt hatte. Der Gedanke ließ Daala die blutleeren Lippen zu einem grimmigen Lächeln verziehen.
Plötzlich sah Daala über einem der Asteroiden des Schlund-Zentrums eine Explosionswolke aufsteigen. Dann schälte sich der winzige Rumpf des Sonnenhammers heraus, ein charakteristischer, eckiger Fleck, der den Planetoiden hinter sich ließ, in dem er so lange gewartet hatte.
»Roter Alarm!« schrie sie. »Mobilisieren Sie alle Kräfte. Sie haben den Sonnenhammer, und wir dürfen sie damit nicht entkommen lassen. Er ist unsere wertvollste Waffe!«
»Aber… Admiral«, sagte Commander Kratas, »wenn die technischen Berichte korrekt sind, ist der Sonnenhammer unangreifbar.«
»Wir müssen einen Weg finden, ihn festzuhalten. Mobilisieren Sie die anderen Sternzerstörer. Wir werden versuchen, ihnen den Fluchtweg zu blockieren. Starten Sie genug Jäger, um sie zu überwältigen.«
Sie fixierte Kratas mit ihrem Blick. Ihr Haar schien sich aus eigenem Willen zu bewegen, als wollte es sich um ihre Kehle legen und sie erdrosseln. »Ich werde es Ihnen jetzt in aller Deutlichkeit sagen, Commander. Mir ist es egal, wieviel Verluste es uns kostet, aber wir dürfen den Sonnenhammer nicht verlieren. Diese eine Waffe ist mehr wert als alle sechs TIE-Jägergeschwader an Bord dieses Sternzerstörers. Holen Sie ihn um jeden Preis zurück!«
Drei Sternzerstörer schlossen zu dem gestohlenen Sonnenhammer auf.
»Sie haben nicht lange gebraucht, um zu merken, was los ist«, sagte Han.
Die Starthangars der Mantis und der Gorgo spuckten Wolken von TIE-Jägern aus, die in so dichten Formationen auf sie zurasten, daß sie den Weltraum verdeckten. Laserblitze prasselten wie ein Sturzregen auf den Sichtschirm ein.
»Ich wollte schon immer herausfinden, ob ich auch blind fliegen kann«, kommentierte Han.
»Was machen die da? Versuchen sie, uns zu zerquetschen, oder wollen sie uns nur verwirren?« fragte Qwi.
Der Sonnenhammer schwankte unter den Einschlägen der Blasterstrahlen, blieb aber unversehrt. »Nein, aber sie können unsere externen Waffen ausschalten – um genau zu sein, sie haben es bereits getan«, sagte Han nach einem Blick auf die Instrumente. »Alle unsere Laser sind ausgefallen.«
»Dann müssen wir sie eben abhängen«, warf Kyp ein.
Ein weiterer Sternzerstörer, die Basilisk, spie ganze Wellen von TIE-Jägern aus.
»Diese Schiffe versuchen, unseren Weg zu blockieren!« Han schaltete an den Kontrollen des Sonnenhammers und flog ein Ausweichmanöver, hielt aber dabei die meiste Zeit die Augen geschlossen. »Wer hat je von einem Verkehrsstau im Zentrum einer Ballung Schwarzer Löcher gehört?« Kyp packte seine Schulter. »Paß auf, Han.«
Der vierte und letzte Sternzerstörer wälzte sich zwischen sie und das äußere Universum und blockierte ihren Kurs. Die Hydra eröffnete das Feuer aus ihren mächtigen Turbolaserkanonen und richtete ihre ganze Feuerkraft auf das eine kleine Schiff. Die anderen drei Sternzerstörer schlossen von hinten auf, um ihnen den Fluchtweg durch die labyrinthische Ballung Schwarzer Löcher zu versperren.
»Was jetzt?« fragte Kyp. Der riesige pfeilförmige Rumpf der Hydra füllte den Weltraum vor ihnen aus.
»Qwi, Sie sagten, daß diese Panzerung allem widersteht, richtig?« fragte Han.
»Allem, das ich testen konnte.«
»In Ordnung, haltet euch fest. Wird Zeit, das Letzte aus diesem Spielzeug herauszuholen.« Er zog die Kontrollhebel an sich. Die plötzliche Beschleunigung preßte die vier Flüchtlinge in ihre Sitze. Der Sonnenhammer schoß nach vorn, direkt auf die Hydra zu.
Das riesige Schlachtschiff wurde größer und größer, füllte ihr
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