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Jedi-Padawan 03 - Die gestohlene Vergangenheit

Jedi-Padawan 03 - Die gestohlene Vergangenheit

Titel: Jedi-Padawan 03 - Die gestohlene Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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Blume vier Meter tiefer .«
    »Sechs Meter«, verbesserte Qui-Gon streng. »Öffne deine Augen, Obi-Wan.«
    Er öffnete die Augen. Qui-Gons stechend blauer Blick beobachtete ihn und gab ihm das Gefühl, als läge sein Lichtschwert auf dem Boden herum oder als wäre seine Tunika schmutzig.
    »Bist du durch etwas abgelenkt, Obi-Wan?«, fragte er.
    »Es ist meine erste offizielle Mission, Meister«, sagte Obi-Wan. »Ich möchte alles richtig machen.«
    »Du wirst das tun, was du tun wirst«, antwortete Qui-Gon in neutralem Ton. Er wartete und wandte seinen Blick nicht von Obi-Wans Gesicht. Einem Jedi-Padawan war es verboten, seinen Meister anzulügen, die Wahrheit zu verheimlichen oder sie auch nur zu verschleiern.
    Obi-Wan zwang seine Füße, still zu halten und seinen Augen, Qui-Gons Blick nicht auszuweichen. »Vielleicht bin ich durch etwas Persönlicheres abgelenkt, Meister.«
    Ein Anflug von Heiterkeit erhellte plötzlich Qui-Gons Augen. »Ah. Vielleicht durch einen Geburtstag?«
    Obi-Wan nickte. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    »Dann hättest du wohl gern dein Geschenk.« Qui-Gon runzelte die Stirn.
    Er hatte es also doch vergessen!, dachte Obi-Wan. Doch einen Augenblick später griff Qui-Gon in die Tasche seiner Tunika. Seine große, starke Hand kam wieder hervor und hielt etwas verborgen.
    Obi-Wan starrte erwartungsvoll auf die Hand. Normalerweise dachten die Meister wochen- oder monatelang über ihre Geschenke nach. Oftmals reisten sie über weite Distanzen, um einen heilenden Kristall zu bekommen. Oder ein Tuch oder einen Mantel von den Webern auf Pasmin, die wärmende Stoffe aus solch feinem Material webten, dass sie fast nichts wogen.
    Qui-Gon legte einen glatten, runden Stein in Obi-Wans Hand.
    »Ich habe ihn vor Jahren gefunden«, erklärte Qui-Gon. »Als ich so alt war wie du.«
    Obi-Wan stierte höflich den Stein an. Hatte er irgendeine besondere Kraft?
    »Ich fand ihm im Fluss des Lichtes auf meinem Heimatplaneten«, fuhr Qui-Gon fort.
    Und?, fragte sich Obi-Wan. Doch Qui-Gon schwieg. Obi-Wan wurde klar, dass das Geschenk seines Meisters genau das war, was es zu sein schien: ein Stein.
    Qui-Gon war kein gewöhnlicher Jedi-Meister. Obi-Wan wusste das. Also sah er sich das Geschenk noch einmal an. Seine Finger umschlossen den Stein. Er fühlte sich ebenmäßig an, wie poliert. Obi-Wan mochte das Gefühl in seiner Hand. Und wenn er den Stein gegen die Sonne hielt, konnte er tiefrote Streifen im schimmernden Schwarz erkennen. Er stellte fest, dass es ein sehr schöner Stein war.
    Er sah Qui-Gon an. »Vielen Dank, Meister. Ich werde ihn hüten.«
    »Und hast du das Geburtstagsritual eines Padawans befolgt?«, fragte Qui-Gon. »Nur wenn wir uns an die Vergangenheit erinnern, können wir von der Gegenwart lernen.«
    An seinem dreizehnten Geburtstag musste sich jeder Padawan Zeit zum stillen Nachdenken nehmen. Sowohl gute als auch schlechte Erinnerungen mussten durchdacht werden, der Padawan musste über sie meditieren.
    »Ich habe noch nicht die Zeit dafür gehabt, Meister«, gab Obi-Wan zu. Seine Mission auf Bandomeer war voller Gefahren gewesen - unter anderem war er entführt und auf einer Minenplattform ausgesetzt worden. Qui-Gon wusste, dass er keine Zeit gehabt hatte. Wieso also fragte er?
    »Ja, Zeit ist schwer fassbar«, sagte Qui-Gon unbewegt. »Es ist dennoch am besten, sie aufzuspüren. Komm, der Pilot wartet.«
    Obi-Wan folgte Qui-Gon. Er musste gegen ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit kämpfen. Würde er jemals seinen Meister zufrieden stellen können? Qui-Gon hatte ihm erst jüngst das starke Fundament seines Vertrauens geschenkt und dennoch fühlte er sich, als hinge er in der Luft. Jetzt wurde ihm klar, dass das Einzige, was Qui-Gon ihm jemals gegeben hatte, ein Stein war.

Kapitel 2

    »Zwei Minuten noch«, rief ihnen der Pilot zu, als sie näher kamen. »Ich bin fertig mit dem Laden.«
    »Ich bin Qui-Gon Jinn und das ist Obi-Wan Kenobi.«
    »Ja, Riesenüberraschung, Jedis sind nicht schwer zu erkennen!«, maulte der Pilot und hob eine Packbox auf.
    »Und du bist ...?«, fragte Qui-Gon.
    »Der Pilot. Ich bin, was ich mache.« Er hatte die rot gefleckten, gelben Augen eines Phindaners und Hände, die auf Höhe der Knie baumelten.
    »Du bist ein Phindaner«, sagte Obi-Wan. »Ich habe einen Freund . äh, jemand, den ich kenne, ist ein Phindaner. Sein Name ist Guerra.« Guerra war ein ehemaliger Minensklave auf der Plattform, auf der Obi-Wan gefangen gehalten worden war. Er hätte

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