Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jedi-Padawan 07 - Der bedrohte Tempel

Jedi-Padawan 07 - Der bedrohte Tempel

Titel: Jedi-Padawan 07 - Der bedrohte Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
Vom Netzwerk:
liebe Freundin vor meinen Augen starb. Ich habe gesehen, wie das Leben in ihren Augen brach und verschwand. Ich habe sie in meinen Armen gehalten. Ich habe gespürt, wie sich ein anderer guter Freund von mir abwendete. Ein Freund, mit dem ich gemeinsam gekämpft hatte, hat mich verraten. Und ich habe meinen Meister verraten. Verrat über Verrat und ein Tod, den ich nie vergessen werde.
    Er konnte über all das nicht sprechen. Es war immer noch viel zu nah.
    Wenn all das vorbei ist, werde ich es ihr erzählen. Wenn wir Zeit haben.
    »Wie ist es dir so ergangen?«, fragte er, um das Thema zu wechseln. »Du siehst irgendwie anders aus. Bist du seit dem letzten Mal, als ich dich gesehen habe, ein paar Zentimeter gewachsen?«
    »Vielleicht ein bisschen«, meinte Bant erfreut. Es hatte sie immer gestört, dass sie so klein war. »Und ich bin jetzt elf.«
    »Bald wirst du ein Padawan sein«, neckte Obi-Wan sie.
    Bant ging nicht auf seinen Tonfall ein. Ihre Augen waren ernst, als sie nickte. »Ja. Yoda und der Rat finden, dass ich bereit bin.«
    Obi-Wan war überrascht. Wegen ihrer geringen Körpergröße und ihrer vertrauensvollen Art hatte Bant immer jünger gewirkt, als sie war. Sie hatte immer in seinem Schatten und in dem seiner besten Freunde Reeft und Garen Muln gestanden. »Du bist zu jung, um erwählt zu werden«, meinte er.
    »Nicht das Alter, sondern die Fähigkeiten sind wichtig«, gab Bant zurück.
    »Jetzt hörst du dich wieder an wie Yoda.«
    Bant kicherte. »Ich zitiere Yoda.«
    »Und was ist mit Garen?«, fragte Obi-Wan.
    »Garen belegt einen Pilotenkurs für Raumschiffe«, erklärte Bant. »Yoda hat festgestellt, dass seine Reflexe ganz besonders sind. Die Jedi brauchen Piloten für ihre Missionen. Er hat gerade Unterricht im Simulator, sonst wäre er gekommen, um dich zu sehen.«
    »Und wo ist Reeft?«, fragte Obi-Wan mit einem Grinsen. »Im Speisesaal?«
    Bant lachte. Ihr dresselianischer Freund war für seinen unstillbaren Hunger bekannt. »Binn Ibes hat ihn als Pa-dawan angenommen. Er ist auf seiner ersten Mission unterwegs.«
    Die Nachricht versetzte Obi-Wan einen Stoß. Also war Reeft jetzt ein Padawan. Bant würde bald einer sein. Garen war für besondere Missionen ausgewählt worden. All seine Freunde kamen voran, während er auf der Stelle trat. Nein, es war sogar noch schlimmer. Für ihn entwickelten sich die Dinge zum Schlechten. Er war der Erste, der den Tempel verlassen hatte. Jetzt würde er an der Landeplattform stehen und seinen Freunden zuwinken, wenn sie aufbrachen, einer nach dem anderen. Er wandte sich ab, damit Bant den Schmerz auf seinem Gesicht nicht sehen konnte.
    »Was ist mit Qui-Gon?«, fragte Bant. »Weißt du, ob er dich wieder annehmen wird, wenn es der Rat tut?«
    Auf eines war Verlass. Bant gelang es immer wieder, auf den Kern einer Sache zu kommen. Sie sprach das aus, was sie beschäftigte und das erwartete sie auch von anderen.
    »Ich weiß es nicht«, erklärte Obi-Wan. Er beugte sich nach vorn, um eine Hand ins Wasser zu tauchen und sein Gesicht zu verbergen.
    »Weißt du, zuerst dachte ich, dass er streng ist«, erklärte
    Bant. »Ich hatte ein wenig Angst vor ihm. Aber dann habe ich bemerkt, wie sanft er eigentlich ist. Ich bin sicher, dass ihr euch wieder verstehen werdet.«
    »Ich wusste nicht, dass du Qui-Gon kennst«, meinte Obi-Wan überrascht.
    »Ja, ich kenne ihn«, sagte Bant. »Ich habe ihm und Tahl bei den Untersuchungen der Diebstähle geholfen, als du auf Melida/Daan warst.«
    Obi-Wan war neugierig geworden und drehte sich um, um sie zu fragen, was sie getan hatte, aber ein eigenartiges Geräusch lenkte ihn ab. Bant und Obi-Wan sahen nach oben. Ein knirschendes Sirren erfüllte die Luft.
    Sie starrten nach oben. Zuerst sahen sie nur das, was offensichtlich war: eine gleißende Sonne an einem blauen Himmel. Doch dann schien alles auf einmal zu geschehen. Das Licht wurde schwächer und plötzlich brach etwas durch den Himmel, das, wie sie jetzt sehen konnten, nur eine blau gefärbte Abdek-kung war. Die Umrisse von Laufstegen und die Blöcke der Illuminationsbänke wurden sichtbar. Teile eines horizontalen Tunnels schwangen durch die Luft.
    »Es ist der horizontale Turbolift«, sagte Bant angsterfüllt. »Er fällt herunter.«

Kapitel 3

    Obwohl alles in einem Sekundenbruchteil geschah, erschien es Obi-Wan wie in Zeitlupe. Der Turbolift verlief hoch oben in der Horizontalen am See und den umgebenden Wegen vorbei. Normalerweise blieb er hinter dem gleißenden

Weitere Kostenlose Bücher