Jedi-Padawan 07 - Der bedrohte Tempel
ermutigender gewesen wäre.
Qui-Gon stellte sich in die Mitte der Runde. Obi-Wan folgte ihm.
Einer der Ratsältesten, Mace Windu, verschwendete keine Zeit mit einführenden Worten. »Vielen Dank für euer Kommen«, sagte er in seiner respektvollen Art. Er zog besorgt die Augenbrauen zusammen. »Um ehrlich zu sein, dieses Ereignis hat uns tief getroffen. Meister Yoda war wie gewöhnlich vor dem Morgengrauen aufgestanden, um zu meditieren. Er ging zum Saal der Tausend Quellen, wiederum wie sonst auch. Bevor er eine der Brücken erreichte, spürte er eine Welle der dunklen Seite der Macht. Er zögerte und horchte aufmerksam auf die Macht. Einen Herzschlag später explodierte ein Sprengsatz, der unter der Brücke angebracht war. Sinn und Zweck war, Yoda umzubringen. Glücklicherweise ist er nicht so leicht zu täuschen.«
Mace Windu hielt inne. Ein Schauer schien alle im Ratsaal zu durchfahren. So viele profitierten von Yodas Weisheit.
»Mace Windu«, sagte Yoda sanft, »hier bei Euch ich bin jetzt. Verharren auf dem hätte sein können dürfen wir nicht. Auf die Lösung konzentrieren müssen wir uns.«
Mace Windu nickte. »Meister Yoda sah noch das Aufblitzen einer Meditationsrobe, als jemand davonlief. Dieser Jemand ging unter einem Wasserfall in Deckung und verschwand in der Gischt.«
»Stark war die dunkle Seite in ihm«, erklärte Yoda.
»Wir wissen, dass Bruck Chun den Tempel nicht verlassen hat, nachdem Ihr entdeckt hattet, dass er für die Diebstähle verantwortlich war«, sagte Mace Windu zu Qui-Gon. »Wir wissen noch immer nicht, mit wem er verbündet ist. Wir wissen nur, dass es einen Eindringling im Tempel gibt.«
»Wurde diese Person noch einmal gesehen?«, fragte Qui-Gon.
»Nein«, sagte Mace Windu. Er griff nach einem Datapad auf der Lehne seines Sessels. »Aber gerade heute Morgen fand ein Schüler dies hier. Jemand hat es vor einem Meditationsraum liegen lassen.«
Qui-Gon nahm das Datapad aus Mace Windus ausgestreckter Hand. Er las es und gab es dann Obi-Wan.
MEDITIERT DARÜBER, IHR MEISTER
DAS NÄCHSTE MAL WERDE ICH ERFOLG HABEN.
Mace Windu legte seine Arme auf die Lehnen. »Natürlich haben sich unsere Überlegungen und Debatten um diese Nachricht gedreht. Wir spüren hier die starke Wirkung der dunklen Seite. Nicht nur das - der Eindringling scheint es auch geschafft zu haben, unsere zentrale Energieversorgung zu sabotieren. Ihr werdet die wärmere Luft bemerkt haben. Wir haben ein unerklärliches Problem mit der Kühlungseinheit. Jedes Mal wenn der für das Tech Center verantwortliche Jedi, Miro Daroon, etwas repariert hat, taucht eine andere Fehlfunktion auf. Es hat unter anderem Probleme mit der Beleuchtung und den Kommunikationssystemen in einigen Flügeln des Tempels gegeben. Miro hat Schwierigkeiten, all dem so schnell folgen zu können.«
Obi-Wan war ratlos. Mace Windu hatte ihn seit Beginn des Treffens noch nicht ein einziges Mal angesehen. Warum war er dann hier? Genau genommen war er kein Jedi, denn der Rat hatte ihm noch nicht zugesagt, ihn wieder aufzunehmen. Und er war keinesfalls Qui-Gons Padawan mehr.
In diesem Augenblick richteten sich alle Blicke der Jedi-Ratsmitglieder auf ihn. Mace Windus eindringliche Augen prüften ihn genau. Obi-Wan versuchte, sich an seine Jedi-Ausbildung zu erinnern, um seine Fassung zu behalten. Es war nicht gerade einfach, im Blickfeld von zwölf Jedi-Meistern zu stehen. Und der bohrende Blick von Mace Windu war der beharrlichste von allen. Seine dunklen Augen konnten einem das Gefühl geben, als könne er bis in das Herz hinein sehen, wo er Gefühle entdeckte, die man nicht einmal selbst kannte.
»Obi-Wan, wir hoffen, dass du Einblick in die Dinge hast, die Bruck Chun unternehmen kann und will«, sagte Mace Windu bedeutungsschwer.
»Wir waren nicht befreundet«, erklärte Obi-Wan überrascht.
»Ihr seid Rivalen gewesen«, stellte Mace Windu fest. »Das könnte für uns noch viel wertvoller sein.«
Obi-Wan verstand überhaupt nichts mehr. »Aber ich kannte Bruck nicht besonders gut. Ich wusste, wie er in einem Kampf mit Lichtschwertern vorgehen würde. Aber ich wusste nicht, was in seinen Gedanken und in seinem Herzen vorging.«
Niemand sagte ein Wort. Obi-Wan fiel es schwer, seine Angst zu verbergen. Einmal mehr hatte er die Jedi-Meister enttäuscht. Als er sich im Raum umsah, traf ihn kein einziger freundlicher Blick. Nicht einmal Yoda ermutigte ihn. Er wollte seine nassen Handflächen an seiner Tunika abwischen, wagte es jedoch
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