Jedi-Padawan 12 - Das teuflische Experiment
»Vielleicht ein Stündchen«, sagte sie und schloss die Augen.
Obi-Wan beschloss, bei ihr zu bleiben, bis er sicher sein konnte, dass sie schlief. Seine Nerven lagen blank. Er wollte unbedingt Tahl und den anderen Jedi helfen, den Code zu entschlüsseln. Er wollte dabei sein, wenn sie das Datapad lasen.
Er fasste in seine Tunika und holte den Flussstein heraus, den Qui-Gon ihm geschenkt hatte. Er fand oft Trost darin, wenn er den glatten Stein durch seine Hand gleiten ließ. Es gab ihm das Gefühl, näher bei Qui-Gon zu sein.
Ein Knistern erinnerte ihn daran, dass er noch etwas in der anderen Tasche hatte. Obi-Wan holte es heraus. Es war eine Durafolie. Jenna Zan Arbor hatte ihnen darauf die Namen der Gäste aufgeschrieben, die sie nach einer Konferenz in Didis Café eingeladen hatte. Die Namen verblassten schon.
Obi-Wan dachte nur ein paar Tage zurück. Qui-Gon hatte Jenna Zan Arbor darum gebeten, ihnen die Namen aufzuschreiben, als er und Obi-Wan sie im Hotel besucht hatten.
Qui-Gon tat niemals etwas ohne Grund. Obi-Wan runzelte die Stirn und dachte angestrengt nach. Sie hatten Jenna Zan Arbor einen Besuch abgestattet, weil sie herausgefunden hatten, dass Zan Arbor von Didis Freund Fligh über Didis Café gehört hatte. Fligh hatte die Datapads von Senatorin S'orn und von Jenna Zan Arbor gestohlen. Später hatte man ihn tot aufgefunden; sein Körper war völlig blutleer gewesen. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie noch nicht gewusst, dass Jenna Zan Arbor in die Sache verwickelt war. Sie waren nur einer Spur gefolgt. Mit anderen Worten: Jenna Zan Arbor hatte nicht zu den Verdächtigen gehört.
Weshalb also hatte Qui-Gon sie um diese Liste mit Namen gebeten?
Zu jenem Zeitpunkt hatte Obi-Wan angenommen, dass die illegale Bande der Tech-Raider die Kopfgeldjägerin angeheuert hatte. Aber Qui-Gon musste seine Zweifel gehabt haben. Hatte er vermutet, dass Jenna Zan Arbor mit der Kopfgeldjägerin unter einer Decke steckte?
Sie hatten niemals die Frage geklärt, wie die Kopfgeldjägerin es geschafft hatte, in Didis Café einzubrechen, nachdem Jenna Zan Arbors Gäste gegangen waren. Sie wussten, dass das Café abgeschlossen und alle Fenster und Türen verriegelt gewesen waren.
Hatte Qui-Gon sich gefragt, ob wohl einer der Gäste zurückgeblieben war? Astri konnte es beim allgemeinen Aufbruch nicht bemerkt haben.
Und die Kopfgeldjägerin war eine Meisterin der Verkleidung Obi-Wan sah hinüber zu Astri. Sie schlief tief. Er konnte beruhigt kurz gehen.
Er ging hinüber zu einem kleinen Schreibtisch in der Ecke. Schnell kopierte er die verblassenden Namen auf eine frische Durafolie und warf die alte in den Müllbehälter.
Was er hatte, war vielleicht nicht viel, aber es war immerhin eine Richtung, der er folgen konnte. Er ging zur Tür hinaus.
Kapitel 5
Yamele Polidor
Nontal Quincu
Aleck W'a Ni Odus
Dobei Eranusite
B'Zun Mai
Reesa On
Von Taub
Obi-Wan nahm ein Lufttaxi zum Büro für Offizielle KomiteeBeziehungen im Senat. Dieses Büro kümmerte sich um den Transport und die Unterbringung der vielen Komitees aus der ganzen Galaxis, die kamen, um dies und jenes dem Senat vorzutragen. Da Obi-Wan ein Jedi war, nannte man ihm sofort die Heimatwelten und Kontaktinformationen jedes einzelnen auf der Liste.
Er verschaffte sich schnell einen Überblick. Nur drei der Gäste waren noch auf Coruscant. Die anderen waren offensichtlich schon auf ihre Heimatwelten zurückgekehrt. Er würde auf Coruscant beginnen. Und wenn er hier nichts fand, würde er anderswo weiter suchen. Und wenn er dafür bis zum Äußeren Rand reisen musste, um einen Hinweis zu finden - er würde es tun.
Yamele Polidor und Von Taub hatten noch immer mit dem Senat zu tun und wohnten in einem Gästehaus ganz in der Nähe. Dorthin ging Obi-Wan zuerst. Er fand beide in einem Besprechungszimmer; sie redeten über das Protokoll einer Sitzung, an der sie an diesem Tag teilgenommen hatten.
Obi-Wan erklärte, dass er in einer Jedi-Mission unterwegs war, die den Einbruch in Didis Café nach dem Aufbruch der Gruppe aufklären sollte.
Yamele Polidor war eine kleine Rindianerin mit spitzen Ohren und zwei achtfingrigen Händen. Sie nickte Obi-Wan höflich zu. »Natürlich helfe ich gerne.«
Der Corweillianer Von Taub nickte ebenso. »Das gilt auch für mich.«
»Kam irgendjemand in das Café, solange Ihr dort wart?«, fragte Obi-Wan.
»Nur die Gäste unserer Party«, antwortete Yamele Polidor im tiefen Singsang der Rindianer.
»Ist Euch jemand auf der
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