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Jedi Quest 01 - Der Pfad der Erkenntnis

Jedi Quest 01 - Der Pfad der Erkenntnis

Titel: Jedi Quest 01 - Der Pfad der Erkenntnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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er Angst, dass er seinen Meister sogar bei der Erfüllung seines Vermächtnisses enttäuschen würde. Wollte Qui-Gon ihn warnen, dass er womöglich versagen würde?

Kapitel 3

    Visionen und Stimmen. Schatten und Echos. Warum sollte das so schwer sein?
    Anakin ging zuversichtlich in die Tiefen der Höhle hinein. Jedi-Ritter erschienen und verschwanden wieder. Stimmen murmelten, er solle wieder gehen; sie sagten ihm, dass er sicherlich nicht sehen wolle, was er sehen würde; dass er trotz seiner Verbindung zur Macht niemals ein richtiger Jedi werden würde.
    Anakin ignorierte die Stimmen. Er kannte den Unterschied zwischen Dingen, die er bekämpfen konnte und solchen, bei denen das nicht möglich war. Warum sollte er vor Schatten Angst haben?
    Doch dann blieb er wie angewurzelt stehen. Er sah sich selbst.
    Er war sieben oder acht Jahre alt und trug die grobe Kleidung eines Sklaven. Er saß in der Ecke an der Höhlenwand und spielte mit etwas herum, das nicht zu sehen war. Anakin hörte den Klang einer Glocke. Ein sanftes Geräusch, leise und angenehm.
    Die Glocke rollte plötzlich direkt auf ihn zu. Er zuckte zusammen und bremste sie mit den Füßen ab. Aus der Öffnung der Glocke quoll Blut und ergoss sich über seine Stiefel.
    Das ist kein Blut, sagte er sich. Er hörte, wie sein rasend schneller Herzschlag in seinen Ohren pochte. Schatten und Echos. Und sonst nichts.
    Er war erleichtert, als die Vision seiner selbst wieder verschwand. Einen Augenblick später erschien eine Frau aus der Dunkelheit. Ihre Haare waren schulterlang. Shmi.
    »Mutter. Mom ...«
    Sie hörte und sah ihn nicht. Sie lief geradewegs an ihm vorbei. Ein paar Haarsträhnen fielen ihr ins Gesicht. Es glänzte vor Schweiß. Angstschweiß. Er konnte ihre Furcht spüren, spürte wie der Luftzug durch seine Haare strich.
    Er drehte sich um, doch sie verschwand. Dann blickte er nach vorne und sie war wieder da. Sie lief erneut mit angstverzerrtem Gesicht auf ihn zu.
    Das konnte er nicht ertragen. Anakin presste die Augen zu. Als er sie wieder öffnete, war eine Gestalt bei Shmi. Ein großer Mann, eher Tier als Mensch. Anakin konnte sein Gesicht nicht sehen, da es im Schatten lag. Er packte Shmi hart an und schleuderte sie wie Müll zu Boden.
    »Nein!« Zorn durchfuhr Anakin und er lief los. Doch er schien gegen eine unsichtbare Wand zu laufen und prallte zurück. Die schattenhafte Gestalt erhob die Hand gegen Shmi. Sie duckte sich, um den Schlag abzufangen. Sie hatte die Knie angezogen und den Kopf gesenkt. Etwas an dieser Körperhaltung kam Anakin so bekannt vor, dass ihn plötzlich furchtbare Verzweiflung überfiel.
    »Nein!«, schrie Anakin.
    Jetzt sah Shmi ihn zum ersten Mal direkt an. Er sah ihre Angst und ihre Verzweiflung. Auch das kam ihm bekannt vor, so als wäre es eher eine Erinnerung als eine Vision. Aber hatte er seine Mutter jemals verängstigt gesehen? Nicht, dass er sich erinnern konnte.
    Er wollte sich in ihren Armen verkriechen, ihre Stärke spüren, doch er konnte es nicht. Er konnte die Angst nicht verscheuchen, die ihr Gesicht verzerrte. Sah er etwas, das tatsächlich passiert war? Oder sah er die Zukunft? Bei diesem Gedanken wurde Anakins Angst nur noch größer.
    Anakin empfand die Angst wie etwas Lebendiges, wie ein Wesen, das sich in seinem Körper ausbreitete und ihn zu ersticken drohte. Er kämpfte dagegen an. Angst würde ihn nur schwächen. Nein, er würde die Angst in Stärke umwandeln. Er würde sie verändern und in eine Waffe verwandeln. Eine Waffe des Zorns. Mit Zorn konnte er etwas erreichen.
    Obi-Wan hatte ihm gesagt, dass er Angst akzeptieren sollte. Doch das konnte er nicht. Wenn er sie einatmete, würde sie seine Lungen füllen und ihn ersticken. Aber Zorn konnte er lenken.
    »Ich werde dich töten!«, schrie er der dunklen Gestalt zu.
    Die Schattenfigur lachte.
    »Ja, das werde ich!« Anakin rannte auf den Schatten zu, konnte ihn aber nicht erreichen. Die Vision löste sich in lauter kleine Lichtpartikel auf.
    Mit einem letzten verzweifelten Blick verschwand auch Shmi.
    Anakin schlug frustriert mit der Hand gegen die Höhlenwand. Blut rann aus kleinen Schnitten in seiner Haut.
    Du kannst sie nicht retten, sagte eine Stimme. Ganz gleich wie oft du dir einredest, dass du es kannst. Es ist nur ein Traum. Sie durchlebt den Albtraum.
    »Aufhören«, flehte er. »Aufhören.«
    So als hätte die Höhle ihn verstanden, hörte alles auf. Die Höhlenwand war wieder glatt. Was wie Blut ausgesehen hatte, war jetzt nur noch

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