jennissimo (German Edition)
gemacht?“
„Ich habe eine Tür eingehängt.“
Sie lachte noch, als sie vor dem Haus parkten, und sie war noch nicht einmal richtig ausgestiegen, als Serenity bereits aus dem Haus auf sie zustürmte.
„Das bist du ja“, rief sie mit weit ausgebreiteten Armen. „Endlich bist du da!“
Serenity hielt sie so fest in den Armen, als wollte sie nie wieder damit aufhören – eine Mutter, die zweiunddreißig Jahre lang darauf gewartet hatte, dass ihr Kind nach Hause kam.
Jenna wusste nicht, was sie sagen sollte, erwiderte nur die Umarmung in der Hoffnung, dass Worte jetzt nicht nötig waren.
Tom kam breit lächelnd zu ihnen. Und dann entdeckte Jenna einen großen, dünnen, rothaarigen Mann, der neben einer zierlichen blonden Frau mit einem riesigen Bauch stand.
Serenity schlang die Arme um Jennas Hüfte und schob sie Richtung Treppe.
„Das sind Wolf und seine Frau Jasmine.“
Jenna kletterte die Stufen hinauf. „Freut mich, euch kennenzulernen“, sagte sie und sah wieder einmal einen Fremden an, der ihr Bruder war.
Wolf starrte ihr ins Gesicht. Er sah Serenity sehr ähnlich, strahlte aber die stille Kraft seines Vaters aus. Sein Blick war so ernst und feierlich, dass sie sofort ein schlechtes Gewissen bekam. Nicht nur wegen des Burgers, sondern ganz im Allgemeinen. Eine Sekunde lang verspürte sie so etwas wie Mitleid mit seinem ungeborenen Kind. Gerade als sie sich gegen welche Vorwürfe auch immer wappnete, bemerkte sie, wie Wolfs Augen sich mit Tränen füllten. Dann machte er einen Satz auf sie zu und riss sie in die Arme.
„Ich hab dich so vermisst“, flüsterte er.
Jenna stand stocksteif da, die Arme an den Seiten. Wie konnte er jemanden vermissen, den er gar nicht kannte?
„Ich wusste, dass es genau so werden würde“, rief Serenity und umarmte die beiden ebenfalls.
„Gruppenumarmung“, rief Dragon.
Und Jenna fand sich inmitten ihrer Familie, konnte die Liebe spüren, die um sie herum floss, und bemühte sich, sie in ihr Herz zu lassen. Doch sie fühlte sich einfach nur seltsam und unbehaglich.
Als alle einen Schritt zurücktraten, legte Wolf den Arm um seine Frau.
„Das ist Jasmine.“
„Freut mich, dich kennenzulernen.“ Jenna streckte die Hand aus und zog sie sofort wieder zurück.
„Oh Jenna!“
Die sehr schwangere Frau stürzte sich auf sie und nahm sie überraschend fest in die Arme.
„Ich bin so froh, dass wir endlich Schwestern sein können“, wisperte Jasmine.
„Ähm, ich auch.“
„Also schön, das reicht!“, sagte Dragon. „Erinnert mich zu sehr an einen Porno mit zwei Mädchen. Da ihr aber sozusagen verwandt seid, wirkt das noch krasser.“
Jenna machte sich los. „Ich seid alle so nett. Vielen Dank.“
„Das haben wir uns immer gewünscht“, sagte Serenity undhakte sie unter. „Bitte – komm rein!“
Der Eingangsbereich öffnete sich nach oben in den zweiten Stock, wo sich eine Galerie von Wand zu Wand erstreckte. Außerdem konnte man bis ganz nach hinten in das Wohnzimmer sehen, in dem deckenhohe Fenster die Natur davor geradezu einzusaugen schienen.
Das Haus war eher rustikal als modern ausgestattet mit wuchtigen Holzmöbeln und bunten Stoffen. Links befand sich ein Esszimmer mit wunderschön gewölbten Fenstern aus buntem Kirchenglas.
„Dragon, bring doch bitte Jennas Gepäck auf ihr Zimmer“, sagte Serenity. „Wir gehen unterdessen in die Küche und führen ein kleines Gespräch von Frau zu Frau.“
Jenna hätte sich lieber frisch gemacht, doch sie folgte Serenity durchs Haus. Sie kamen an einem Zimmer vorbei, in dem ein Tisch stand, an dem leicht zwanzig Gäste Platz finden konnten, und betraten dann eine riesige Küche. Jenna entdeckte einen großen Herd mit drei Backröhren, zwei Wärmeschubladen, einen Holztisch für zehn Personen und mehr Schränke und Regale als in einem Ausstellungsraum.
„Die Schränke sind aus einem alten Hotel“, sagte Serenity. „Wir haben sie aufarbeiten lassen. Und die Arbeitsplatten sind aus den verschiedensten Materialien.“
Jenna drehte sich um und entdeckte eine Mischung aus Granit, Holz, Edelstahl und etwas, das nach Gussbeton aussah. Und doch wirkte das alles nicht etwa unordentlich, sondern sehr gemütlich und genau richtig in dem riesigen Raum.
Hinter den Fenstern erstreckte sich ein ausgedehnter Garten; in der Ferne konnte sie in paar Schafe ausmachen und etwas, das wie ein Lama oder ein Alpaka aussah.
Serenity folgte ihrem Blick. „Die Schafe haben wir wegen der Milch, und von den Alpakas
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