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Jenseits aller Tabus

Jenseits aller Tabus

Titel: Jenseits aller Tabus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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Fenstern übersät, welche halbrunde bunt gestreifte Überdachungen zum Schutz gegen die Sonne zierten.
    Hinter dem Hotel war nichts zu sehen. Keine Felswand, keine erkennbare Begrenzung. Dort, wo das Hotel stand, schien es, als würde die Welt zu Ende sein. Nichts als weiter, wolkenloser Himmel. Ein wirklich grandioser Anblick. Coco fuhr die schmale Straße hinunter, und ihr Mini glitt über die Auffahrt zum Hotel hinauf. Der Eingangsbereich war ebenfalls mit einer bunten halbrunden Überdachung versehen, und darunter stand ein Portier in Livree und wartete auf Gäste.
    Als Coco mit ihrem Wagen direkt vor dem Mann hielt, bemerkte sie seinen erstaunten Blick. Verwirrt gab sich der Mann einen Ruck und öffnete ihr die Wagentür. Coco amüsierte sich. Es war anscheinend unüblich, dass weibliche Gäste allein anreisten, dachte sie bei sich und stieg aus.
    „Würden Sie bitte meine Koffer hineinbringen und meinen Wagen parken?“, erinnerte sie den Portier an seine Aufgabe und übergab ihm den Schlüssel für ihren Wagen. Beschwingt und mit einem Lächeln auf den Lippen betrat sie das Foyer. Für einen Moment nahm die üppige Ausstattung des hohen Raumes ihr den Atem. Er war wunderschön, und Coco fand, dass dieses Hotel jeden Cent wert sein würde. Auch hier im Innern herrschte der viktorianische Stil vor. Überall war Marmor verarbeitet worden, und große exotische Pflanzen ließen einen vermuten, dass man eher inmitten eines botanischen Gartens stand denn in einer Hotellobby. An den weitläufigen Raum schlossen sich einige kleine Nischen an, die augenscheinlich als Kaffeehaus genutzt wurden.
    An den kleinen Marmortischen saßen vereinzelte Gäste und ließen sich die Leckereien der Küche schmecken. Coco war stehen geblieben und hatte sich diesen zauberhaften Ort staunend angesehen; sie löste sich von dem Anblick und ging hinüber zur Rezeption. Auch hier konnte sie das Erstaunen des Mannes hinter dem Tresen förmlich mit der Hand greifen. Langsam kam sie sich seltsam vor.
    War es wirklich so ungewöhnlich, dass eine Frau allein reiste? Auch wenn sie von der Örtlichkeit in ein anderes Jahrhundert versetzt worden war, Coco war immer noch eine moderne Frau, die durchaus selbst ihren Urlaubsort ansteuern konnte.
    Noch war sie weit davon entfernt, säuerlich über die Reaktionen zu reagieren, aber ein Anflug von Unverständnis erlaubte sie sich doch.
    „Sie wünschen?“, fragte der vollkommen verwirrte Mann an der Rezeption und versuchte, wenigstens den Anschein von Höflichkeit zu wahren.
    „Mirabeau, ich hatte reserviert.“ Coco gab sich Mühe, ihren langsam aufsteigenden Ärger zu unterdrücken. Der Mann nickte und bemühte seinen Computer, er tippte ihren Namen ein und lächelte dann.
    „Willkommen, Madame Mirabeau, bitte entschuldigen Sie meine Überraschung …“ Er legte eine kleine Pause ein, in welcher er weiter in seinem PC nach etwas suchte, dann schüttelte er den Kopf und wandte sich wieder an Coco.
    „Madame Mirabeau, laut unseren Unterlagen haben Sie den ‚Full Service‘ unseres Hauses gebucht …?“
    Coco nickte, langsam wurde es ihr zu bunt.
    „Und?“, fragte sie mit leicht aggressivem Unterton.
    „Nun, bitte entschuldigen Sie noch einmal“, der Mann lachte unsicher, „aber unser Full Service beinhaltet den Transfer von Ihrem Wohnort zu unserem Hotel. Unsere Gäste nutzen diesen für gewöhnlich sehr gern und reisen nicht mit dem eigenen Wagen an …“
    Jetzt war es an Coco, verständnislos dreinzuschauen, und der Mann an der Rezeption fuhr fort.
    „Der Full Service beinhaltet eine Betreuung vom ersten Tag Ihres Aufenthaltes an. Und dieser beginnt nach unserem Verständnis bereits mit der Abreise von Ihrem Wohnort.“ Coco schüttelte den Kopf. Sie verstand immer noch nicht, was der Mann von ihr wollte.
    „Haben Sie denn das Kleingedruckte in unserer Buchungsbestätigung nicht gelesen, Madame Mirabeau?“
    Der Mann schien der Verzweiflung nahe, denn seine Stimme klang nun leicht hysterisch. Abermals schüttelte Coco den Kopf.
    „Hätte ich das tun sollen?“ Der Mann ihr gegenüber nickte hektisch.
    „Wir haben einige Besonderheiten, die sonst kein anderes Hotel bietet, und darauf sind wir sehr stolz.“
    Coco zuckte mit den Schultern.
    „Na gut, dann ist das mit dem Transfer jetzt schiefgegangen“, entgegnete sie lächelnd und stützte sich mit ihren Armen auf der Rezeption auf. „Kann ich jetzt trotzdem meine Zimmer beziehen?“
    „Ja, natürlich.“ Ihr Gegenüber schien

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