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Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4

Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4

Titel: Die steinernen Schatten - Das Marsprojekt ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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1
    Eine Reportage vom Mars
    Der Mann im Raumanzug trat an eine Stelle, an der er zuvor etwas von dem grauschwarzen Geröll beiseitegeräumt hatte, um einen festen Stand zu haben. Als er sich umdrehte, kippte gerade das Stativ mit der Kamera um.
    »Es gibt Tage, da klappt einfach gar nichts«, murmelte er.
    Er stapfte zurück, stellte das Dreibein wieder auf, zog sämtliche Schrauben nach und justierte das Objektiv. Dann löschte er, was das Gerät bis jetzt aufgezeichnet hatte, und startete die Aufnahme neu.
    Wieder stellte er sich in Position, atmete durch, vergewisserte sich, dass das Mikrofon funktionierte, und sagte: »Mars. Löwenkopf. Siebter Versuch.«
    Dann fiel ihm ein, dass er besser die Innenbeleuchtung seines Helms einschaltete, damit man sein Gesicht sah. Nicht auszudenken, wenn er den ganzen Bericht fehlerfrei hinbekam und am Ende nichts weiter zu sehen wäre als ein silbrig spiegelnder Helm! Er wartete noch ein paar Augenblicke, bis er sich ruhig genug fühlte, dann begann er.
    »Guten Tag, meine Damen und Herren. Mein Name ist Wim Van Leer. Ich bin Reporter für alle großen Nachrichtennetze und ich berichte heute, wie Sie unschwer erkennen, vom Mars. In diesem Moment, da ich zu Ihnen spreche, schreiben wir Mittwoch, den 25. März des Jahres 2087. Ich habe die Erlaubnis, diesen Bericht aufzuzeichnen, doch zur Erde übertragen darf ich ihn nicht. Wann das, was ich Ihnen zu sagen habe, gesendet wird, ja sogar, ob es jemals gesendet wird, steht im Augenblick buchstäblich in den Sternen. Hier auf dem Roten Planeten haben sich in den letzten Tagen und Wochen Dinge von historischer, möglicherweise schicksalhafter Bedeutung ereignet – doch der Statthalter der Erdregierung hat eine Nachrichtensperre verhängt. Nichts von all dem darf im Moment zur Erde gelangen. Gegen diese Anweisung, die in meinen Augen illegal ist, habe ich mit allem Nachdruck protestiert, kann einstweilen aber nichts anderes tun, als mich ihr zu fügen und in der Hoffnung auf Besserung der Lage zu dokumentieren, was sich auf dem Mars zuträgt.«
    Das Lämpchen über dem Objektiv der Kamera glomm grün. Das hieß, alles funktionierte. Der Reporter drehte sich zur Seite und deutete auf das kolossale Gebilde, das in einiger Entfernung hinter ihm in den Himmel ragte: Ein tiefblauer Zylinder, der vor dem trüben Dunkelbraun des Firmaments von innen heraus zu leuchten schien.
    »Dieser Anblick dürfte Ihnen inzwischen vertraut sein: Einer der beiden blauen Türme. Genauer gesagt, der Ostturm. Dass es sich dabei um ein von fremden, nicht menschlichen Intelligenzen errichtetes Bauwerk handelt, brauche ich kaum zu erklären; schließlich beherrschen diese Gebilde seit ihrer Entdeckung vor fünf Monaten die Schlagzeilen. Sie wissen, dass die beiden Türme knapp zwei Kilometer voneinander entfernt stehen, dass jeder von ihnen etwa vierhundert Meter hoch ist und sich langsam um seine eigene Achse dreht, einmal in vierhundertelf Stunden, um genau zu sein. Woraus sie bestehen, ist immer noch unklar. Das Material sieht aus wie tiefblaues Glas, aber Glas ist es ganz bestimmt nicht.«
    Wim Van Leer machte eine Pause. Sein Gesicht wirkte im Schein des Helmlichts blass, ein paar strohige Haare hingen ihm vorwitzig in die Stirn und zitterten im Luftstrom der Sauerstoffversorgung.
    »Diesen Anblick allerdings«, fuhr er fort und trat einen Schritt nach links, »kennen Sie noch nicht.«
    Die Kamera war auf einen kleinen Sender eingestellt, den er in der Tasche trug, folgte daher seiner Bewegung und schwenkte dabei so herum, dass der andere der beiden Türme ins Bild kam.
    Nur dass von diesem Turm nichts mehr zu sehen war. Da, wo bislang ebenfalls ein schlanker, makelloser tiefblauer Zylinder gestanden hatte, schien nun ein Riss in der Landschaft zu klaffen, ein mehrere Hundert Meter hoher Spalt, durch den man hinübersah in eine andere Welt. Man sah einen Himmel voll bizarrer Wolken, darunter gelbbraunes Hochland, auf dem hier und da dürres Gestrüpp wuchs und das sich bis in endlose Ferne erstreckte, ehe es in dunklen Schatten, die Wälder sein mochten, verschwand.
    »So sieht der Westturm seit gestern Abend neunzehn Uhr achtundvierzig Marszeit aus«, erklärte Van Leer. »Das war der Moment, in dem der Turm zum Stillstand gekommen ist. Seither bietet sich uns dieser Blick auf eine andere Welt, den Tom Pigrato, der Statthalter, und die Leitung der Marssiedlung Ihnen zu Hause auf der Erde vorenthalten.«
    Der Reporter hob mahnend die Hand. »Wir wissen

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