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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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ein gewaltiges Krachen, bei dem Kylar die Zähne klapperten. Etwas fiel klirrend auf den Marmorboden. Es war Kylars Ohrring. Die Ohrringe waren gebrochen. Das Band war gebrochen. Der Zwang war verschwunden. Kylar konnte Vi nicht mehr fühlen - aber auch Khali nicht. Er war frei von ihnen beiden.
    Zehn Schritte entfernt wiegte Khali sich benommen auf den Fersen.
    »Es tut mir so leid, Kylar«, sagte Khali, aber die Stimme war Elenes.
    Kylar war wie der Blitz bei ihr. »Elene?«
    Sie drückte ihm Curoch in die Hände. »Schnell, schnell. Ich kann sie nicht aufhalten. Sie erholt sich.«
    »Wovon redest du?«, fragte Kylar. »Schatz?«
    Tränen strömten Elene übers Gesicht. »War Vi nicht großartig? Ich bin so stolz auf sie. Ich wusste, dass sie es tun kann. Du kümmerst dich um sie, in Ordnung?«
    »Ich lasse dich nicht gehen.«
    Ihre Augen füllten sich mit plötzlichem Schmerz, und sie biss die Zähne zusammen, als ein krampfartiges Zucken durch sie hindurchströmte. »Du weißt, dass ich früher dachte, ich würde
niemals so wichtig sein, wie du es bist? Ich habe es gefunden, Kylar. Ich habe etwas gefunden, das ich tun kann und das niemand sonst tun kann. Der Gott hat es mir gesagt. Khali konnte nur von jemandem Besitz ergreifen, der es ihr erlaubte, aber sie wusste nicht, dass ich sie festhalten kann. Du kannst sie ein und für alle Mal töten. Du kannst die Vir töten.«
    »Aber ich kann sie nicht töten, ohne dich zu töten«, entgegnete er.
    Sie ergriff seine Hand und lächelte sanft, eine Bestätigung seiner Worte. Sie war schöner als alles, was er sich jemals hätte vorstellen können.
    »Nein!«, rief er.
    Der Boden erzitterte. Kylar schaute durch die durchsichtigen Wände und sah, wie einer der Titanen ein ganzes Gebäude hochhob und auf die Verbündeten schleuderte. Es zerquetschte Hunderte. Sie hatten keine Zeit mehr. Er schaute wieder zu Elene hinüber, gerade als ein weiterer Krampf durch ihren Körper lief.
    »Aber … Curoch«, sagte er. »Es kann mich töten. Wenn es das tut, wird der Zauber, der dazu führt, dass Menschen für mich sterben, gebrochen werden. Ich kann dich immer noch retten.«
    Kylar hörte Durzo hinter sich fluchen, aber er ignorierte ihn.
    »Kylar«, sagte Elene, »als Roth Ursuul dich tötete, jenes erste Mal, bevor du von deiner Unsterblichkeit wusstest, habe ich gebetet, dass ich mein Leben eintauschen könnte, um deines zu retten. Ich dachte, der Gott hätte ja gesagt. Ich war mir dessen so sicher, dass ich dich aus dieser Burg schleppte. Später sagte ich mir, es sei nur ein Zufall gewesen, aber der Gott hat ja gesagt. Ja in seiner Zeit, nicht in meiner. Damals hätte
mein Tod nichts bewirkt. Jetzt kann ich etwas tun, das sonst niemand tun kann. Bitte, Kylar, sei nicht zu stolz, mein Opfer anzunehmen.«
    Er umklammerte krampfhaft ihre Hand. Er weinte. Er konnte nicht aufhören. »Du bist schwanger.«
    Tränen rannen ihr über die Wangen. »Kylar … hier sind so viele Menschen, die wir lieben. Ich würde unseren Sohn für sie geben. Du nicht auch?«
    »Nein! Nein.«
    Elene umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und küsste ihn sanft. »Ich liebe dich. Ich habe keine Angst. Schnell jetzt.«
    Wieder erzitterte der Boden, und draußen erhoben sich magische Gesänge gen Himmel. Welche Krul auch immer erweckt worden waren, einige der neueren besaßen magische Gaben. Aber im Innern des Gebäudes bewegte sich niemand; sie alle wussten, dass ihr Schicksal und das Schicksal sämtlicher Nationen Midcyrus auf Curochs Schneide standen.
    Kylar zog Elene in die Arme und presste sie wild an sich. Ein Schluchzen entrang sich seiner Kehle. Er zog Curoch zurück und ließ das Schwert in Elenes Seite gleiten. Sie keuchte auf und drückte ihn an sich.
    Als Curoch Khali durchdrang, explodierte Licht, hüllte ihn in Feuer. Es war sauber und heiß und reinigend. Kylar dachte, dass er vielleicht tot war. Er hoffte es.

97
    Eine Stimme in der Dunkelheit: »Ich dachte, es sei zu Ende. Er hat Khali getötet. Warum kommen sie trotzdem?«
    »Sie hat gelogen«, bemerkte eine andere Stimme, Dorians Stimme. »Sie war nicht die Königin der Fremden, nur eine Verbündete. Unsere Arbeit ist noch nicht getan. Nicht einmal annähernd. Wir brauchen Curoch.«
    Kylar öffnete die Augen, als jemand ihn berührte. Schwester Ariel stand über ihm, und er lag mit Elene auf dem Boden zusammengerollt da. »Wir brauchen das Schwert, Kind.« Ihre Stimme war sanft, aber entschieden. »Jetzt. Khali ist tot, Kylar, aber

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