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Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Titel: Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
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Minute später fiel ein Stockwerk höher eine Wohnungstür zu. Der Mann blickte auf die Uhr. Seit dem Anschlag waren ungefähr drei Minuten verstrichen. Der giftige, betäubende Nebel mußte sich inzwischen verzogen haben.
    Der Mann betrat McGuires Wohnung. Der Killer lag etwa in der Mitte der Diele, mit gespreizten Beinen, eine Hand am Hals.
    Der Mann streifte sich schwarze Eaumwollhandschuhe über. Er drückte die Tür hinter sich ins Schloß und schaltete das Licht an. Er schaute sich kurz in der Diele um und verzog das Gesicht, als er den Sauerkohlgeruch wahrnahm.
    McGuire stöhnte leise. Der Fremde holte ein längliches, in weißes Papier gewickeltes Messer aus dem Koffer. Er entfernte das Papier und steckte es in seine Tasche.
    Der Mann wirkte ernst und sehr angespannt, als er das Küchenmesser noch einmal betrachtete. Sein Gesicht drückte sogar einen leisen Widerwillen aus. Er hatte es auf einmal eilig, von hier wegzukommen.
    Er stellte sich dicht vor McGuire hin und stieß ihm dann das Messer bis ans Heft in die Brust.
    McGuire zuckte zusammen. Sein Mund öffnete sich wie zu einem Schrei, aber es kam nur ein matter, gurgelnder Laut.
    Der Mann knipste das Licht aus. Er verließ die Wohnung und wischte die Türklinke mit seinen Handschuhen ab, ehe er sie auf dem Weg nach unten abstreifte und in seine Hosentasche stopfte.
    Draußen schien die Sonne. Der Mann kümmerte sich nicht darum. Er überquerte wie in Trance die Fahrbahn und zuckte nicht einmal zusammen, als ein Wagen scharf vor ihm bremste. Der Mann ging die Straße hinunter bis zu einer dunkelblauen Fleetwood-Limousine, in der schon ein rotblondes Girl auf ihn wartete.
    »Alles okay?« fragte das Girl, nachdem der Mann eingestiegen war.
    »Alles okay«, nickte er.
    »Sie sehen nicht so aus!« stellte sie spöttisch fest. »Ihr Gesicht hat die Farbe zu oft benutzten Packpapiers.«
    »So fühle ich mich auch«, gab der Mann mürrisch zu. Er hieß Ed Biggle. Das Girl sprach seinen Namen aus wie Pickel. Er haßte sie dafür.
    »Anfänger!« sagte sie verächtlich.
    Biggle gab sich einen Ruck. »Wo ist das Geld?« fragte er.
    »Im Handschuhfach«, meinte das Girl. Sie blickte nach draußen, während der Mann hastig das Fach öffnete und ihm einen länglichen, dicken weißen Briefumschlag entnahm.
    »Steigen Sie aus!« forderte das Girl.
    Biggle gehorchte. Das Girl drückte auf den Starter und legte den Gang ein.
    »He, mein Koffer!« schrie Biggle.
    Das Girl achtete weder auf ihn noch auf seinen Zuruf. Es fuhr schwungvoll aus der Parklücke und ordnete sich in den citywärts gleitenden Wagenstrom ein.
    ***
    Es war Nacht, und auf dem nassen Asphalt spiegelten sich in wirren Schlangenlinien die Cocktailfarben der Neonreklamen.
    Ich spürte, daß mir jemand folgte, aber ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wer es war. Ich war im Theater gewesen, das erstemal seit vielen Monaten.
    Mein Verfolger und ich waren nicht allein unterwegs. Auf dem Broadway ist man niemals allein, schon gar nicht in unmittelbarer Nähe des Times Square.
    »Hallo!« rief plötzlich eine atemlose weibliche Stimme hinter mir. Ich blieb stehen und wandte mich um.
    »Rita Colby!« sagte ich und verkniff mir eine naheliegende Bemerkung, denn das Girl befand sich in Begleitung eines Mannes, den ich nicht kannte. Rita Colby war die Freundin des Syndikatsbosses Henry Philipp Porter.
    »Hallo, Miß Colby!« sagte ich. »Wirklich eine Überraschung! Ich habe erst heute nachmittag Ihren Namen gehört.«
    »Ist es nicht schrecklich?« fragte sie. »Man will mich umbringen! Ich bin auch noch bedroht worden, telefonisch!« Sie wies mit der Hand auf ihren Begleiter, einen dunkelhaarigen dreißigjährigen Mann mit markanten Zügen und tiefliegenden Augen. »Das ist Robby Sheppard. Er beschützt mich ein bißchen.«
    »Gegen wen?«
    »Gegen den Mörder, der Miß Bennet mit mir verwechselte!«
    »Was wollten Sie eigentlich von Miß Bennet?« erkundigte ich mich. »Warum haben Sie die junge Dame zu sich in die Wohnung gebeten?«
    Rita Colby schaute mich verblüfft an. »Ich habe Miß Bennet nicht um diesen Besuch gebeten!«
    »Wie ist sie in Ihre Wohnung gekommen?«
    »Mit einem Nachschlüssel!«
    »Ohne Ihre Einwilligung?«
    Rita Colby zuckte mit den runden Schultern. »Der Himmel mag wissen, was sie bei mir suchte!«
    »Ich bin über das Geschehen nicht genau informiert. Der Fall fällt in den Zuständigkeitsbereich der City Police. Aber ich kann einfach nicht glauben, daß sie ohne Erlaubnis in eine

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