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Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Titel: Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar Kostenlos Bücher Online Lesen
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setzte der dem Gangster direkt aufs Kinn.
    Happys Arme fielen mit einem Mal wie bei einer Puppe herunter. Er stand noch einen Augenblick aufrecht, dann sackte er lautlos in sich zusammen.
    Phil kümmerte sich jetzt erst einmal um den Heiseren. Aber hier kam jede Hilfe zu spät. Der Mann war schon tot.
    Mit Handschellen versorgte mein Freund den bewusstlosen Gangster, nahm dessen Pistole, schleppte sich aus dem Lagerschuppen heraus und kam taumelnd bis zur nächsten Polizeirufsäule. Vierzehn Minuten später war alles geschafft.
    ***
    Ich empfing Schläge, Hiebe, Tritte. Es gab kaum eine Handbreit Haut an mir, die nicht ihren Teil abbekam. Ich sah bald nichts mehr außer rot zuckende Blitze und gelblichen Nebel, der sich vor meinen Augen ausbreitete und mein ganzes Bewusstsein erfasste.
    Irgendwann machten meine Nerven einfach nicht mehr mit. Ich stürzte in einen endlosen Abgrund, der oben rot war und immer dunkler wurde. Schließlich war auch dieser Sturz vorbei. Ich wusste nichts mehr. Ich fühlte nichts mehr.
    Viel, viel später spürte ich dann mit einem Mal, wie eine Unzahl von Bohrern in meinem Gehirn Schwerstarbeit verrichtete.
    Ich kenne es genau, das Gefühl, das man hat, wenn man nach einer schweren Bewusstlosigkeit wieder zur Besinnung kommt. Diesmal war es jedoch anders als sonst. Das Arbeiten der Bohrer in meinem Kopf war so schmerzhaft und dröhnend, dass ich einen Augenblick wirklich ärgerlich war, überhaupt wieder aufzuwachen.
    Mir tat alles auf eine unbeschreibliche Weise weh, ich fror erbärmlich, aber ich brachte nicht die Kraft auf, mich zu bewegen.
    Später fühlte ich, wie mir die Brust bei jedem Atemzug wehttat. Dann wusste ich plötzlich, dass mein Genick schmerzte.
    Und so kam ich langsam zu der Erkenntnis, dass so ziemlich alle meine Körperteile dem Gehirn unentwegt Schmerzen mitteilten. Ganz zuletzt stellte ich fest, dass auch mein Magen rebellierte.
    Als ich die Augen das fünfte oder das sechste Mal öffnete, erkannte ich schließlich den Schmutz der Straße. Ich brachte es sogar fertig, auf die Knie zu kommen.
    Vorsichtig sah ich mich um Vorsichtig deswegen, weil ich jede heftige Bewegung mit meinem Kopf vermeiden wollte.
    Der Nebel vor meinen Augen wurde wieder durchsichtiger. Ich erblickte eine Polizeirufsäule und kroch langsam darauf zu.
    Ich weiß nicht mehr, wie lange ich brauchte, um endlich den Alarmknopf drücken zu können, ich weiß nur, dass ich in dem Augenblick, als ich die Rufsäule betätigte, ein Gefühl höchster Zufriedenheit verspürte und dann prompt einschlief.
    ***
    »Wir müssen uns diese G-men sofort wieder vom Leibe schaffen«, befahl der Boss der Halbstarken-Bande. Seine engsten Mitarbeiter schauten ihn forschend an. »Hast du schon einen Plan?«, fragte Bill Dempsey, der Henker des Gangsterführers.
    »Klar. Für G-men soll man sich schon etwas Besonderes einfallen lassen. Das sind wir unserem guten Ruf schuldig.«
    »Und was?«
    Der Boss grinste hämisch. »Wir werden ihnen eine Story verkaufen. Die Story, dass es unsere Bande nicht mehr gibt.«
    »Und wenn sie das nicht schlucken?«, wollte Dempsey wissen.
    »Dann, ja dann treibe ich sie ganz systematisch bis zum Wahnsinn…«
    ***
    Es war am übernächsten Abend. Es klingelte an meiner Wohnungstür. Ich stand gerade im Badezimmer und band mir die Schleife meines Smokings.
    Mr. High hatte Phil und mir bis morgen freigegeben. Verständlich nach den Dingen, die wir in der Bowery hatten einstecken müssen.
    In zehn Minuten wollte ich Phil abholen. Unseren freien Abend hatte Mr. High zudem noch mit zwei Theaterkarten verziert, die er uns geschenkt hatte.
    Als es zum zweiten Mal schellte, gab ich seufzend den Kampf mit dem Schleifenknoten auf und marschierte zur Tür.
    »Guten Abend. Sind Sie Agent Jerry Cotton vom FBI?«, fragte eine wohlproportionierte Blondine, nachdem ich die Tür geöffnet hatte.
    Für einen Augenblick stockte mir der Atem. Diese Frau kannte ich. Es war die Bardame aus der Rauschgift-Bar. Die Lady. Das Mädchen namens Michèle Isola!
    »In voller Größe«, versicherte ich ihr und musste erst einmal wieder schlucken. »Was kann ich für Sie tun?«
    »In meinem Wagen liegt Material über eine der größten Verbrecherbanden New Yorks. Bitte kommen Sie mit, ich gebe sie Ihnen.«
    Ich schluckte wieder. Ein G-man klärt Fälle in mühsamer Kleinarbeit.
    Von einer Fee, die einem plötzlich die ganze Arbeit abnimmt, habe ich bislang nur in Märchenbüchern gelesen.
    Gerade wollte ich eine

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