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Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Titel: Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island Kostenlos Bücher Online Lesen
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muß nach New York zurückgeflogen sein. Offenbar ist er vom Flugplatz sofort hierhergekommen.« Phil schüttelte den Kopf. »Ich verstehe das nicht! McBride war in meinen Augen bislang ein aufrechter, ehrlicher Politiker. Es hat fast den Anschein, als hätte ich mich getäuscht. Er muß in das Verbrechen auf eine andere Weise'verwickelt sein, als wir es bisher glaubten. Vielleicht ist er gar nicht das gefährdete Opfer, sondern möglicherweise Drahtzieher und Auftraggeber zugleich!«
    »Das sind reine Vermutungen«, schränkte ich ein. »Aber du hast recht. Vieles spricht jetzt gegen den Senator.«
    »Natürlich! Er hat alles so arrangiert, daß er als das Ziel gefährlicher Mordabsichten erscheint. Das erweckt bei den Wählern Mitleid und Anteilnahme. Es schafft ihm gleichzeitig ein Alibi. Man wird den Mörder von Ryder nicht in ihm vermuten, man wird den Täter auch nicht in seiner Umgebung suchen. In Wahrheit hat sich McBride in Grace verliebt. Er ist darauf aus, sie eines Tages mitsamt ihrer ererbten Million zu heiraten!«
    »McBride ist selbst ein vermögender Mann«, gab ich zu bedenken.
    »Würdest du davor zurückschrecken, eine schöne Witwe zu heiraten, die zufällig ein Milliönchen mit in die Ehe bringt?«
    »Und ob ich zögern würde!«
    »Stimmt, aber McBride ist Politiker — ein kühler Kopf, der nur an seinen persönlichen Vorteil denkt.«
    »Ich glaube es nicht, Phil. Es ergibt keinen Sinn. McBrides Ruf wäre ruiniert, wenn er die Witwe eines Syndikatsbosses heiratete. Und wie willst du Patricia Emersons Tod in deine Kombinationen einfügen?«
    »Sie mußte sterben, um die Verwirrung komplett zu machen! Ihr Tod soll uns auf die falsche Fährte bringen.« Phil seufzte. »Ich gebe zu, daß das nicht gerade einleuchtend klingt.«
    »Zwei Dinge müssen wir auf unser Programm setzen«, sagte ich. »Punkt eins: Es gilt festzustellen, ob Joan Ryder tatsächlich in England ist; und Punkt zwei: Wir müssen uns einmal McBrides Konkurrenten anschauen.«
    »Die Wahlkandidaten? Diese Arbeit können wir uns schenken. Die Tage des politischen Mordes sind vorüber. Soviel ich weiß, gibt es nur vier Kandidaten, und nur einer davon könnte McBride überflügeln.«
    »Fallstroem«, nickte ich. »Ein Mann ohne Fehl und Tadel. Er ist allerdings zu intellektuell, um bei der breiten Masse anzukommen. Und die anderen?«
    »Sie haben keine Chance. Einer heißt Tim Connors, der andere Fred Fuller. Beide sind parteiunabhängig.«
    »Wohin fahren wir jetzt?«
    »Zu Pagellos Frau. Ich hoffe, sie kann uns ein paar wichtige Fragen beantworten!«
    »Das kann sie bestimmt«, meinte Phil. »Die Frage ist nur, ob sie dazu bereit sein wird.«
    ***
    Sie war dazu bereit.
    Viel Gutes hatte sie nicht über ihren Mann zu sagen, aber immerhin erfuhren wir, daß Pagello nicht der gesuchte Bombenleger gewesen sein konnte.
    In Ryders Syndikat, das wußten wir, gab es praktisch nur einen Fachmann für Sprengfragen, einen gewissen Johnny Cliffers, aber dieser Bursche saß seit fünf Monaten wegen eines Rauschgiftvergehens im Gefängnis und kam für die Herstellung der Plastikbombe nicht in Betracht.
    Phil und ich trennten uns nach dieser Feststellung, um rascher voranzukommen. Phil fuhr zu Lona Birch, während ich mich auf den Weg zu Senator McBride machte. Ich traf nur den Diener des Senators zu Hause an. Er teilte mir mit, McBride habe sich nach Phils Anruf spontan entschlossen, nach New York zurückzukehren. Nein, er wisse nicht, wohin der Senator vom Flugplatz aus gefahren sei. Ich stellte noch ein paar Fragen, die mich allerdings nicht weiterbrachten, dann fuhr ich zurück zum Distriktgebäude.
    Inzwischen war es drei Uhr nachmittags geworden. Ein Polizist in Uniform erwartete mich im Office. Er stellte sich als Patrolman Harper vom 76. Revier vor und meldete, daß er in der vergangenen Nacht einen gewissen Ronald Shafton beobachtet hätte. »Ein alter Kunde unseres Reviers«, fügte er hinzu.
    »Was hat er getan?«
    »Er ist ein Geldschrankknacker, ein gefährlicher Einzelgänger, der zu allem fähig ist…«
    »Ich möchte wissen, was er in der vergangenen Nacht angestellt hat.«
    »Eigentlich nichts, Sir. Er fuhr mit seinem Wagen über den Northern Boulevard in Richtung Queens. Das war so kurz nach Mitternacht.«
    »Ja, und?«
    »Shafton versteht etwas von Sprengkörpern, Sir. In der Armee diente er bei den Feuerwerkern.« Harper legte eine Zeitung vor mich hin, die den Bericht von der Bombenexplosion in McBrides Haus enthielt.

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