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Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Titel: Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island Kostenlos Bücher Online Lesen
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plötzlich kehrt und rannte aus dem Zimmer. Ich torkelte hinter ihm her. Die Frau, die in der Diele stand, versuchte mich zu stoppen. Sie packte mich am Arm und zeterte: »Was haben Sie mit ihm gemacht? Sie haben ihn geschlagen, das ist ungesetzlich!«
    Es war klar, daß sie es nur darauf anlegte, ihrem Freund einen größeren Vorsprung zu verschaffen. Ich riß mich los, stoppte aber, als ich die Schwelle der Wohnungstür erreicht hatte. Ich war einfach zu benommen, um bei der Verfolgungsjagd eine echte Chance zu haben. Außerdem durfte ich es nicht riskieren, daß die Frau Gelegenheit bekam, weitere Spuren und Hinweise zu tilgen.
    »Sehen wir uns sein Zimmer an!« sagte ich.
    »Haben Sie einen Haussuchungsbefehl?« fragte Martha Hyers scharf.
    »Nein, aber den kann ich telefonisch anfordern. Es wird allerdings ein oder zwei Stunden dauern, bevor der Beamte mit ihm hier eintrifft. So lange werden wir uns eben gedulden müssen, Madam!«
    »Nicht hier, nicht in meiner Wohnung!« protestierte die Frau wütend.
    »O doch«, versicherte ich und registrierte zufrieden, daß ich mich rasch erholte. »Wir können die Zeit gut nutzen. Ich habe viele Fragen an Sie.«
    »Meinetwegen. Schießen Sie los«, schnaufte die Frau und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
    »Erst muß ich telefonieren. Welche Wagennummer hat Shafton?«
    »Weiß ich nicht!« behauptete sie.
    Ich ging in Shaftons Zimmer und telefonierte mit dem Distriktoffice. Ich gab ein für alle Reviere und Patrolcars bestimmtes Rundtelegramm durch. »Stellen Sie Ronald Shaftons Wagennummer fest und versuchen Sie, ihn zu stoppen und zu verhaften!« Dann rief ich noch das zuständige Revier an und gab den Befehl direkt durch.
    »Es ist eine Gemeinheit, wie Sie ihn behandeln! Er hat seine Strafen doch hinter sich und versucht seit langem, ein neues Leben zu beginnen. Warum müssen Sie ihm dabei ins Handwerk pfuschen?« fragte die Frau, die am Türrahmen lehnte und ein böses Gesicht machte.
    »Wo bewahrt er sein Werkzeug auf?«
    »Ronald hat kein Werkzeug!«
    Ich öffnete das Sideboard und warf einen Blick hinein. Ich sah mich auch in dem Kleider schrank, unter der Couch und in den Kommodenschubläden um. Erwartungsgemäß fand ich nichts, was Shafton belasten oder verraten konnte. Er war ein ausgekochter Profi, der sein Werkzeug nicht offen herumliegen ließ.
    Ich setzte mich und blickte die Frau an. »Sie wissen doch, was heute nacht geschehen ist, nicht wahr? Im Hause des Senators McBride explodierte eine Bombe. Sie verletzte einen gewissen Luigi Pagello lebensgefährlich. Wenn er sterben sollte, wird es Mord gewesen sein. Auf alle Fälle handelt es sich um einen Mordanschlag, der dem Senator galt. Sie sind sich doch hoffentlich im klaren darüber, was Sie erwartet, wenn Sie den Täter zu decken versuchen?«
    »Pagello war ein Ganove, das steht in den Zeitungen«, meinte die Frau. »Wer sagt Ihnen, daß er es nicht war, der die Bombe anzubringen versuchte und dabei mit ihr in die Luft ging?«
    »Er versteht nichts von selbstgebastelten Bomben — ganz im Gegensatz zu Shafton. Ihr Untermieter bestreitet nicht, in Long Island gewesen zu sein. Er türmte, als ich ihm klarmachte, daß wir auf diesen Blechabfällen seine Fingerabdrücke finden würden…« Ich zog eine Handvoll Blechstücke aus der Tasche und zeigte sie Mrs. Hyers.
    Martha Hyers schluckte. Sie sah plötzlich müde, abgespannt und verbittert aus. »Also gut, ich werde Ihnen sagen, was ich weiß! Aber ich schwöre Ihnen, daß ich von der Bombenbastelei keine Ahnung hatte! Ich weiß nur, daß Ronald sich gleich nach dem Besuch des Dicken einschloß…«
    »Von welchem Dicken sprechen Sie?« unterbrach ich die Frau.
    »Ich kenne ihn nicht; Er hat sich nicht vorgestellt.«
    »War er nur einmal da?«
    Martha Hyers schüttelte den Kopf. »Heute morgen kreuzte er zum zweitenmal auf, blieb aber nur zehn Minuten.«
    »Worüber sprachen die beiden?«
    »Na hören Sie mal!« entrüstete sich die Frau. »Ich lausche doch nicht an fremden Türen!«
    »Davon bin ich überzeugt«, sagte ich ernst. »Wie sah der Dicke denn aus?« Martha Hyers zögerte, dann gab sie eine überraschend ausführliche und plastische Beschreibung des Mannes. Sie paßte haargenau auf Dicky Wells. »Würden Sie den Mann bei einer Gegenüberstellung — wiedererkennen?« fragte ich.
    »Ganz bestimmt!« versicherte sie.
    Ich blickte auf meine Uhr. »Ich erwarte Sie heute abend um acht Uhr im FBI-Distriktoffice.«
    Ich verabschiedete mich und

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