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Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Titel: Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird Kostenlos Bücher Online Lesen
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Washington zurück. Wir haben nichts mehr gehört.«
    Aldous Petrone nickte. »Ja, genauso war es.«
    »Ich habe mir gedacht, daß wir die Konstruktion wieder aufnehmen könnten. Immerhin war das Gerät revolutionierend auf seinem Gebiet. Es dürfte auch in den nächsten Jahren von nichts Vergleichbarem überholt werden. Würden Sie sich Zutrauen, das Gerät noch einmal zu bauen?«
    »Ohne Pläne?«
    »Ja, ohne Pläne. Die stehen uns ja nicht mehr zur Verfügung.«
    Aldous Petrone senkte den Kopf. Leise sagte er: »Ich weiß nicht. Die Pläne sind nicht unser Eigentum. Wir hatten lediglich den Auftrag, das Gerät nach den Angaben des Pentagon zu bauen und…«
    Winslaw unterbrach ihn. »Jetzt sind Sie kleinlich. Das Gerät beruhte doch in seinen wesentlichen Bestandteilen auf Ihren Arbeiten und Ihren Berechnungen. Es ist sozusagen Ihr geistiges Eigentum!«
    Der sonst so willfährige und ruhige Mr. Petrone wurde hart.
    »Nein«, sagte er. »Die Ideen stammen noch von Ihrem Vater. Sie wurden von Washington angekauft, und ich führte die Konstruktion zu Ende, weil ich mit der Materie vertraut war. Ohne offiziellen Auftrag der Regierung muß ich Ihren Vorschlag leider ablehneil, Mr. Winslaw.«
    Der Chef gab sich mit dieser Antwort zufrieden. Scheinbar leicht beendete er das Thema. »Es ist nicht so wichtig, Petrone. Vergessen Sie es.« Er blickte auf die Uhr. »Oh, schon so spät! Sie müssen uns entschuldigen, Petrone. Wir müssen gehen!«
    Er winkte den Kellner heran, beglich die Rechnung mit seiner Unterschrift und erhob sich.
    Aldous Petrone wußte überhaupt nicht, wie ihm geschah. Plötzlich stand er auf der Straße und sah gerade noch, wie Mr. Winslaw und Miß Agorti in einem Cadillac .davonfuhren.
    Mitleidig blickte ihm der Portier nach, als wollte er sagen: Ja, so sind sie, die großen Herren!
    Aldous Petrone überlegte, ob er sich ein Taxi nehmen sollte, denn er wohnte weit draußen, fast in Bronx. Er entschied sich für die U-Bahn. Er fuhr bis zur 116. Straße und ging die letzte Strecke des Weges zu Fuß. Er wohnte in einer bescheidenen Pension schon über dreißig Jahre. Und da er sich bei Mrs. Kourdres sehr wohl fühlte, war er nie ausgezogen, obwohl er sich eine eigene, schöne Wohnung leisten konnte.
    Er benutzte nicht den Fahrstuhl, weil er niemanden stören wollte.
    Der Lift war etwas altersschwach und klapperte beängstigend. Umständlich schloß Petrone die Flurtür auf, tastete sich im Finstern bis zu seinen beiden Zimmern und drückte die Klinke nieder. Er wunderte sich nicht darüber, daß die Tür unverschlossen war. Mrs. Kourdres vergaß es manchmal. Er knipste das Licht an. Sein Herzschlag setzte aus. Im Ohrensessel am Fenster saß ein Mann.
    »Was… was tun Sie in meiner Wohnung?« fragte Petrone zitternd.
    Der Fremde gab keine Antwort.
    Petrone ging näher. »Wenn Sie mir nicht sofort sagen, was Sie von mir wollen, rufe ich die Polizei!« Er machte Miene, zum Telefon zu gehen. Dem Fremden schien das gleichgültig zu sein. Er bewegte sich nicht einmal, sondern starrte Petrone unentwegt an.
    Aldous Petrone nahm seinen ganzen Mut zusammen und faßte den Mann an der Schulter. »Nein!« schrie er auf. Jetzt erst sah er, daß er einen Toten vor sich hatte. Und dieser Tote schien ein Eisblock zu sein.
    ***
    Nach seinem Auftritt mit mir war Phil in der Kneipe der große Held. Jeder wollte ihm einen Drink bezahlen, und Phil hätte bestimmt eine Alkoholvergiftung davongetragen, wenn er die Angebote angenommen hätte.
    Auch sein dunkelhaariger Schatten, der nicht von seiner Seite wich, war seit dem Vorfall an der Theke viel zugänglicher. Phil hatte das Vertrauen der Männer gewonnen.
    Er gab noch ein paar Geschichten aus seiner angeblichen Ganovenzeit zum besten und sagte dann: »Ich bin verdammt müde. Zum erstenmal seit Jahren werde ich wieder in einem Bett schlafen. Gehen wir, Ben.«
    Der Gorilla hatte nichts dagegen. »Du findest den Weg ja allein«, sagte er. »Ich bleib noch hier, bis der Laden geschlossen wird.«
    Phil ging in den ersten Stock hinauf. Man hatte ihm eine winzige Kammer gegeben, die nur Platz für ein Bett, einen Kleiderständer und einen Stuhl hatte. Das schmale Fenster führte in den Hof hinaus. Phil hatte sich schon vorher mit der Örtlichkeit vertraut gemacht.
    Da die Tür kein Schloß und keinen Riegel besaß, stützte Phil die Klinke mit der Stuhllehne so ab, daß sie von außen nicht heruntergedrückt werden konnte. Er rauchte noch eine Zigarette. Als sich nach zehn Minuten

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