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DS002 - Drei schwarze Schlüssel

DS002 - Drei schwarze Schlüssel

Titel: DS002 - Drei schwarze Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Es gab mehrere Gründe, warum der erste der beiden Schüsse keine Aufmerksamkeit erregte: Zahlreiche Fotoreporter hatten sich auf dem Flughafen eingefunden und suchten sich ihre Motive in der durcheinanderquirlenden Menge, wobei sie ununterbrochen ihre Blitzlichter aufflammen ließen. Das Mündungsfeuer einer kleinen Handfeuerwaffe mußte darin untergehen wie in einem von Blitzen durchzuckten Gewitter. Hinzu kam das Dröhnen eines Probelaufes in einem Hangar, wo ein Motor mit zahlreichen Fehlzündungen arbeitete, die sich wie das Echo von Gewehrschüssen anhörten.
    Es war dunkel. Durch den üblichen Nebel war nur die Landebahnbefeuerung des Londoner Flughafens Croydon klar zu erkennen. Zahlreiche Neugierige hatten sich zur Begrüßung des Flugzeugs eingefunden.
    Der Mann, auf den geschossen worden war, lag flach am Boden nahe der Flughafenbegrenzung. Mit dem Handrücken wischte er sich über das Gesicht. Die Kugel hatte dicht neben seinem Kopf eine kleine Erdfontäne aufgewirbelt und ihm in die Augen geschleudert. Der Schuß mußte aus ziemlicher Entfernung abgefeuert worden sein.
    »Sen Gat«, knirschte der Mann grimmig. Er war hager und hatte lange Arme und Beine. Er hatte gehofft, daß die Nacht und der dunkle Regenmantel, den er sich übergeworfen hatte, ihn unsichtbar machen würden. Der Schuß bewies, daß er sich getäuscht hatte.
    Er wischte sich den Sand aus den Augen, rollte den Regenmantel zusammen, sprang auf die Füße und begann zu laufen.
    »Zum Teufel mit Sen Gat«, sagte er heiser.
    Er näherte sich einer der Begrenzungslampen. Sie erhellte ein spitz zulaufendes Kinn, eine scharf gebogene Nase und eine wettergegerbte Haut, die fast ohne jedes Fettpolster dem Knochenbau auflag. Die eine Hand des Mannes war dunkel purpurn gefärbt.
    Vor ihm wuchs der Hangar in die Nacht auf. Der Mann zögerte kurz, dann lief er auf den Hangar zu und schlüpfte hinein. An der rückwärtigen Wand fand er einen ölverschmierten Overall, den er sich überstreifte und anbehielt, als er feststellte, daß er ihm paßte.
    Der Mann streifte einen Ärmel auf. Ein kleines Päckchen schmiegte sich, durch Gummibänder gehalten, an seinen Oberarm. Das Päckchen war in Ölpapier gewickelt, und die straffen Gummibänder, die den Blutkreislauf abschnürten, hatten die Hand des Mannes dunkel gefärbt. Er streifte die Bänder ab und massierte den Arm, bis das Blut wieder zirkulierte. Das schmale Päckchen wanderte in eine Tasche des Overalls. Der Mann verließ den Hangar und mischte sich unter die Menschen, die wie er in Overalls gekleidet, geschäftig hin und her eilten. Er fiel niemandem auf, denn alle Blicke waren erwartungsvoll auf den südlichen Himmel gerichtet.
    Der hagere Mann schlenderte weiter und blieb schließlich neben einem Journalisten stehen.
    »Können Sie mir verraten, warum die Menschen hier so erwartungsvoll aussehen?« fragte er.
    Der Reporter zuckte zusammen.
    »Was denn? Lesen Sie denn keine Zeitungen?«, entgegnete er ungläubig.
    »Zeitungen? Nein, ich lese keine.«
    Der Reporter musterte den anderen, als sähe er ein Geschöpf aus dem Weltall. Er war so durcheinandergebracht, daß ihm gar nicht zu Bewußtsein kam, wie er ausgefragt wurde.
    »Haben Sie noch nie von dem Amerikaner gehört, den sie das ›Verkörperte Geheimnis‹ nennen?«
    »Keine Spur.«
    »Nicht? Nun, er ist ein Riese von einem Mann, ein erstaunlicher Bursche. Es heißt, daß kein Mensch der Welt über größere Muskelstärke als er verfügt.«
    »Nie von ihm gehört.«
    »Sie nennen ihn den Mann aus Bronze. Hilft das Ihrem Gedächtnis auf die Spur?«
    »Keine Ahnung.«
    Der Reporter holte tief Luft und begann sein Wissen an den Mann zu bringen.
    »Hören Sie zu, alter Freund. Dieser Mann aus Bronze ist bekannt als einer der besten Chirurgen. Als Chemiker hat er Erfindungen gemacht, von denen Ihre Kinder eines Tages lesen werden. Der Bronzemann wird als Experte auf dem Gebiet der Elektronik betrachtet. Außerdem ist er …«
    »Von wie vielen Leuten sprechen Sie da?« unterbrach ihn der Mann im Overall und reckte einen knöchernen Finger gegen die Brust des Reporters.
    »Von einem einzigen.«
    »Wissen Sie was?«
    »Nun?«
    »Ich glaube, Sie wollen mich auf den Arm nehmen.«
    Verärgert schob der Journalist beide Hände tief in die Taschen seines Regenmantels.
    »Vor wenigen Wochen gab es in dem Balkankönigreich Calbia eine Revolution«, begann er. »Dieser Yankee sorgte dafür, daß sie mißlang. Jetzt ist er auf dem Weg in seine

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