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Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Titel: Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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glänzten. Ihre Glieder zuckten im Rhythmus. Die Girls warfen die Köpfe vor und zurück. Ihre langen Haarmähnen flogen wie losgerissene Segel im Sturm.
    Juan Diaz saß an der Theke. Eine Zigarette verqualmte zwischen seinen Fingern. Der junge Neger tauchte im Blickfeld des Südamerikaners auf und nickte ihm zu. Diaz ließ die Zigarette fallen, glitt vom Hocker und bahnte sich einen Weg zu der Stahltür neben dem Podium. Er hatte in den letzten sechs Wochen den Weg viermal zurückgelegt. Er brauchte keinen Führer mehr. Als er den Heizungskeller erreicht hatte, blieb er in der Mitte unter der Öffnung für die Kohlenrutsche stehen. Er hörte Schritte über sich. Gleich darauf erlosch die Kellerbeleuchtung, und der Lichtstrahl des Handscheinwerfers erfaßte ihn.
    »Hallo, Diaz«, sagte die Stimme, die er an diesem Abend zum fünftenmal hörte. »Was sagen unsere Partner?«
    »Ich traf einen wichtigen Mann gestern auf der Abschiedsparty eines europäischen Botschafters. Er deutete an, daß vierhunderttausend Dollar das äußerste Angebot wären. Vor allen Dingen aber wollen sie nicht weiterverhandeln, wenn sie nicht endlich Gelegenheit erhalten, das Material zu prüfen.«
    »Nicht einen Buchstaben, nicht eine Zahl und nicht einen einzigen Strich auf einer Konstruktionszeichnung bekommen sie zu sehen, bevor wir uns ' nicht über den Betrag und die Übergabemethode geeinigt haben.«
    »Die Leute sind mächtig mißtrauisch. Noch immer fürchten sie, es könnte sich um eine Falle des FBI handeln.«
    »Unsinn! Machen Sie ihnen klar, daß das FBI nicht zögern würde, ihnen so viel von dem Material zu zeigen, daß ihnen das Wasser im Munde zusammenliefe, und doch würde sich das ganze Zeug am Ende als wertlos herausstellen. Gerade, daß ich ihnen nichts zeigen will, bevor ich weiß, daß sie bei guter Qualität zahlen werden, muß ihnen beweisen, wie ernsthaft -mein Angebot ist.«
    »Ich werde mir Mühe geben, aber auf keinen Fall werden sie über vierhunderttausend Dollar hinausgehen.«
    »Zum Teufel, sie können Hunderte von Millionen sparen und knausern um jede Handvoll Dollar. Mein Material wird immer wertvoller. Blättern Sie morgen gründlich die Zeitungen durch, Diaz. Sie werden feststellen, daß ich meinen Besitz auf die übliche Weise vergrößern konnte. Ich habe immer mehr anzubieten und soll trotzdem den Preis senken. Sagen Sie den Jungens, daß kein Amerikaner solche Geschäfte machen wird, oder er müßte sich jeden Morgen beim Rasieren selbst ohrfeigen. Meine Forderung bleibt auf sechshunderttausend Dollar.«
    »Ich werde es weitergeben. Sie müssen dann rückfragen, und es kann Wochen dauern, bis sie sich zu einer Antwort entschließen.«
    »Ich kann warten, aber wenn sie mich zu lange schmoren lassen, besteht die Gefahr, daß meine patriotischen Gefühle wach werden und ich ein Streichholz an das ganze Zeug halte. Sagen Sie ihnen das!«
    Diaz riskierte ein kleines Lachen. »Auf diese Weise werden sie sich nicht bluffen lassen.«
    »Strengen Sie sich an, Diaz! Zum Henker, denken Sie daran, daß zweihunderttausend Dollar weniger für mich, zwanzigtausend weniger für Sie bedeuten.«
    Der Südamerikaner seufzte. »Das liegt alles noch in weiter Ferne. Wie sagt ein hübsches Sprichwort: Ein Sperling in der Hand ist besser als…«
    »Soll das heißen, daß Sie schon wieder pleite sind?«
    »Ich hatte erhebliche Unkosten, Señor.«
    »Ich ziehe Ihnen jeden Cent von der Provision ab.« Banknoten flatterten von oben herab wie Geld, das einem Straßensänger zugeworfen wird. Das Blut schoß dem Diplomaten ins Gesicht. Für vier, fünf Sekunden beherrschte ihn der Impuls, das Geld liegenzulassen und wegzugehen.
    Der Mann jenseits des Lichtes schien es zu spüren. »Sammeln Sie ein und verschwinden Sie!« bellte er. »Ich habe noch mehr zu erledigen.«
    Diaz bückte sich. Er hob die Geldscheine auf und stellte erleichtert fest, daß sich eine Anzahl Hunderter darunter befanden. Kaum hatte er die Noten eingesammelt, als der Handscheinwerfer erlosch und die Glühlampen aufleuchteten. Hastig verließ Juan Diaz den Keller. Im Gang begegnete er dem jungen Neger, der ihn breit angrinste.
    Der Farbige ging zum Heizungskeller. Er legte den Kopf in den Nacken. »Boß, haben Sie noch Wünsche?« fragte er.
    »Natty, ist Holgren da?«
    »Ich werde nachsehen, Boß.«
    »Wenn du ihn findest schick ihn her!« Der Farbige nickte und verließ den Heizungskeller. Länger als eine Viertelstunde blieb es still im Keller. Der Beat aus

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