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Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Titel: Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte.
    Er erreichte mit dem gestohlenen Wagen die schmale, aber befestigte Landstraße. Dort trat er das Gaspedal bis auf den Boden durch. 180 PS jagten ihn vorwärts. Die Tachonadel überkletterte die 60-Meilen-Grenze, erreichte die 80, die 100…
    Der Bahndamm lag schon weit hinter dem Verbrecher Robinson Ferry.
    ***
    Der Expreß aus Chicago donnerte ostwärts. In der Schlafkabine, die zwei Türen von der entfernt war, hinter der der Mann aus Chicago für einige Stunden gelebt hatte, rüstete sich Ferrys Vertrauensmann zum letzten Teil seiner Aufgabe.
    Sein Auftrag bestand darin, sich wie ein Schatten an Carpenter alias Golden zu heften und darauf zu warten, daß in Philadelphia ein anderer Mann zustieg.
    »Entschuldigen Sie, haben Sie zufällig eine heutige Zeitung bei sich?« lautete der Erkennungssatz, den der Mann sprechen sollte. So hatte es Ferry seinem Beauftragten gesagt.
    »Ja, in meiner Kabine«, war die vorgeschriebene Antwort.
    Mit diesem kurzen Dialog war die Aufgabe des Mannes, der Carpenter alias Golden den Gepäckschein vertauscht hatte, erledigt. Danach hatte er nur noch den Gepäckschein nach New York zu bringen und den Koffer abzuholen, um ihn zu der ihm bekannten Adresse in Manhattan zu bringen. In Robinson Ferrys Büro, das standesgemäß in der Wall Street lag.
    Cassius Chuck, so hieß Ferrys Beauftragter, wußte, daß er nach Ablieferung des Koffers sein Honorar erhalten würde. Ferry hatte ihn auch bisher immer ordnungsgemäß bezahlt.
    Chuck trat in den Seitengang vor den Kabinen. Er zündete sich eine Zigarette an und schaute auf die Uhr. Sein Magen knurrte, und er überlegte sich, ob er es riskieren könne, zum Frühstück zu gehen.
    Eigentlich, so überlegte er, konnte der Mann aus Chicago ihm nicht entkommen. Es bestand höchstens die Gefahr, daß Carpenter-Golden seine Schlafkabine verließ und sich in einem Aussichtswagen auf halten würde. Doch das war für Chuck kein Problem. Zur Not konnte er das dem ihm fremden Mann, der in Philadelphia zusteigen sollte, mitteilen. Er hatte ohnehin keine Möglichkeit, Carpenter-Golden zu zwingen, während der ganzen Zeit in der Kabine zu bleiben. Was geschah, wenn er nicht in der Kabine blieb, war nicht Chucks Sorge. Er hatte den größten Teil seiner Aufgabe bereits erfüllt. Hinter ihm knackte eine Tür. Chuck drehte sich um. Eigentlich mehr aus Neugier als aus Interesse. Dann traf es ihn wie ein Schlag.
    Ein Zugpage kam aus der Kabine, in der Carpenter-Golden reiste. Der Page hatte einen großen Kunststoffbeutel in der Hand — einen der Beutel, in denen die benutzte Bettwäsche aus geräumten Kabinen abtransportiert wird.
    »Morning, Sir«, sagte der junge Page, als er an Chuck vorbeiging. Chuck beachtete den Gruß nicht. Er wartete, bis der Page aus dem Seitengang verschwunden war. Mit zwei schnellen Schritten war Chuck an der Kabinentür. Sie war nur angelehnt. Chuck stieß sie auf und starrte hinein.
    Es dauerte fast fünf Sekunden, bis er begriff, daß er seine Aufgabe nicht erfüllt hatte.
    Carpenters Kabine war leer. Sie war ausgeräumt. Es war deutlich, daß der Mann, der sie über Nacht benutzt hatte, nicht mehr zurückkommen würde.
    »Nein!« flüsterte Chuck erschlagen.
    Von links kam der Zugsteward.
    Chuck faßte sich schnell. »He, Steward — was ist denn hier los? Wo ist der Mann, der in dieser Kabine wohnte? Wir haben uns gestern abend verabredet, daß wir zusammen frühstücken wollten, und jetzt ist er weg!«
    Der Steward nickte. »Ja, er ist weg. In Harrisburg hat er es sich überlegt. Irgend etwas mit geschäftlichen Besprechungen. Sorry, Mister, aber er hat auch keine Nachricht hinterlassen.«
    »Danke«, murmelte Chuck. »Danke, ist schon gut!«
    Der Steward tippte sich an die Mütze und ging weiter.
    Einen Moment bekam Chuck Angst, Ferry werde Rechenschaft von ihm verlangen. Doch er tröstete sich. Er hatte den Gepäckschein und damit den Koffer. Das war die Hauptsache.
    ***
    Der Vernehmungsbeamte kam zurück. »Okay, Golden«, nickte er, »wir haben eben die Bestätigung bekommen. Ihre Angaben zur Person stimmen, Sie sind einwandfrei Paul B. Golden.«
    »Warum wollten Sie mir das nicht glauben?«
    »Die Geschichte, die Sie uns erzählten, hörte sich tatsächlich etwas merkwürdig an. Das müssen Sie zugeben.«
    »Aber jetzt stimmt sie«, trumpfte Golden auf.
    »Ja, soweit sie nachzuprüfen ist. Eins glaube ich Ihnen allerdings noch nicht.«
    »Was?« fragte Golden interessiert.
    »Die Behauptung, daß Sie das

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