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Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen

Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen

Titel: Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
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und erhielten mehr oder weniger dieselben Antworten. Sie sagte aus, zurzeit des Sturzes in der dritten Etage das Treppenhaus geputzt und sich durch die offene Tür mit Miss Gomez und Miss Briander unterhalten zu haben.
    Auch sie hatte nichts anderes gehört als den kurzen Schrei und das Poltern. Wie Miss Gomez auch schien sie unsicher und nervös, wobei ich in beiden Fällen nicht sagen konnte, ob es daran lag, dass sie ein schlechtes Gewissen hatten oder auf die ungewohnte Situation reagierten.
    Miss Lisa Briander, die wir nach Miss Duncan sprachen, war anders. Sie trat hoch erhobenen Hauptes ein und setzte sich uns gelassen gegenüber. Sie strahlte eine kühle Eleganz aus, die durch ihre große, schlanke Figur und das blonde Haar unterstrichen wurde.
    »Miss Briander, bitte schildern Sie uns doch, was sich heute Mittag zugetragen hat«, forderte ich sie auf.
    »Maria und ich teilten uns bei mir eine Pizza, Emilia war draußen auf dem Treppenabsatz am Putzen. Da ich weiß, was für eine langweilige Arbeit es ist, hatte ich die Wohnungstür geöffnet und wir unterhielten uns mit ihr. Plötzlich, um fünf Minuten nach zwei, hörten wir einen Schrei und ein Poltern. Wir liefen sofort nach unten und sahen Mister Baxter dort liegen. Ich habe nach Lebenszeichen gesucht, obwohl ich aufgrund seiner Lage eigentlich von vornherein alle Hoffnung aufgegeben hatte. Aber man will ja nichts unversucht lassen. Wie erwartet war er jedoch tot und uns blieb nichts anderes übrig, als den Rettungswagen und die Polizei zu rufen, was wir schnellstmöglich von Emilias Wohnung aus taten«, berichtete sie ohne zu zögern.
    Andere Geräusche hatte sie ebenso wenig gehört wie Miss Duncan und Miss Gomez, und sie konnte uns auch sonst nichts Neues sagen.
    ***
    »Scheint, als wäre es tatsächlich ein Unfall gewesen«, sagte Phil, als wir wieder allein waren. »Sonst hätte doch eine der Frauen etwas hören müssen. Sie waren ja entweder im Flur oder hatten zumindest die Tür offen und konnten so alle Geräusche aus dem Treppenhaus gut hören, auch wenn sie aufgrund der Konstruktion des Treppenhauses nicht in der Lage waren, direkt nach unten zu schauen und etwas zu sehen«
    »Ja, so scheint es«, stimmte ich nachdenklich zu.
    »Glaubst du, sie haben nicht die Wahrheit gesagt?«, wollte er wissen.
    »Ich bin nicht hundertprozentig davon überzeugt«, sagte ich. »Zumindest Miss Gomez und Miss Duncan erschienen mir reichlich nervös.«
    »Meinst du, es war ein Komplott? Aber warum hätten sie sich zusammenschließen und ihn umbringen sollen?«, fragte Phil.
    »Das Motiv kann ich dir nicht sagen, ohne weitere Ermittlungen angestellt zu haben, aber möglich wäre es. Ist dir aufgefallen, dass Miss Gomez von Bewohnerinnen sprach, als wohnten im Haus nur Frauen? Kann ein Zufall sein, muss aber nicht. Wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen. Lass uns zunächst einmal die Wohnung von Mister Baxter ansehen, vielleicht finden wir dort noch etwas, das uns weiterhilft«, schlug ich vor.
    Wir gingen zu der Wohnung im ersten Stock, in der Mr Baxter gewohnt hatte. Von einem Officer ließen wir uns den Wohnungsschlüssel gegeben, den Mr Baxter bei sich gehabt hatte. Phil wollte gerade den Schlüssel ins Schloss schieben, als er plötzlich innehielt.
    »Sieh dir das hier mal an«, sagte er und deutete auf das Türschloss.
    Ich bückte mich, um es genau sehen zu können, und da entdeckte ich, was er gesehen hatte: Das Schloss war aufgebrochen worden, allem Anschein nach erst vor kurzem.
    »Wenn du mich fragst, war das kein Profi, aber ganz ungeschickt ist die Person auch nicht vorgegangen. Solange man nicht genau hinsieht, fällt es fast nicht auf«, sagte Phil. »Scheint, als hättest du recht gehabt und hinter der ganzen Sache steckt doch mehr als lediglich ein Unfall.«
    Ich nickte und schlug vor: »So sieht es aus. Nachdem wir uns die Wohnung angesehen haben, sollten wir noch einmal mit den Frauen sprechen, ob sie etwas von einem Einbruch im Haus wissen.«
    Wir holten jemanden von der Crime Scene Unit, um sich des Schlosses und der Wohnung anzunehmen und alle möglichen Spuren sicherzustellen, bevor wir selbst hineingingen.
    Die Wohnung wirkte ungepflegt. Die wenigen Möbel waren staubig und es roch, als sei schon seit längerem nicht gelüftet worden. In der Küche stapelten sich leere Pizzakartons und Burgerverpackungen, im Kühlschrank befand sich ein reichlicher Biervorrat. Das Wohnzimmer wurde von einem großen Fernseher beherrscht, vor dem ein

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