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Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen

Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen

Titel: Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
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gibt, und ich mir seine Finanzen vornehme?«, schlug ich vor.
    Er stimmte zu und wir machten uns direkt ans Werk.
    Gut eine Stunde später unterbrach ich Phil, der ganz vertieft in irgendein Dokument auf seinem Computer war.
    »Hier ist was Interessantes. Ich habe alle Konten der Baxters überprüft und es sieht nicht gut aus. Er hat das Haus vor drei Jahren auf seinen Namen gekauft, was möglich war, da er von seiner Frau eine Vollmacht für alle Finanztransaktionen hatte. Wie du dir vorstellen kannst, ist ein Haus in dieser Lage nicht besonders günstig, daher hatte er es zum Teil finanziert. Theoretisch hätte er die monatlichen Raten durch die Mieteinnahmen abdecken können, aber anscheinend hat er die Mieten so niedrig angesetzt, dass er jeden Monat erheblich draufzahlte. Vom ursprünglichen Vermögen ist fast nichts mehr vorhanden, und er hat sogar Geld vom Konto seiner Frau genommen, um die monatlichen Raten zu begleichen. Und vor vier Wochen hat er eine Hypothek auf das Haus in New Jersey aufgenommen, um einige Rechnungen seiner Frau bezahlen zu können. Was sagst du dazu?«
    »Wenn das kein Motiv ist, weiß ich es auch nicht. Die Frage ist nur, ob die Familie davon weiß. Sie haben sich für die Tatzeit gegenseitig ein Alibi gegeben, was natürlich praktisch ist, wenn sie unter einer Decke stecken. Allerdings wurde es von der Haushälterin bestätigt, also können sie den Mord höchstens in Auftrag gegeben haben«, sagte Phil.
    Ich nickte. »Ja, das müssen wir genau überprüfen. Allerdings kam es mir nicht so vor, als hätte Mistress Baxter uns irgendetwas vorgemacht, und sie scheint wirklich an das zu glauben, was sie uns gesagt hat.«
    »Den Eindruck hatte ich auch«, stimmte Phil mir zu. »Wir sollten dem auf jeden Fall nachgehen, wenn wir nicht eine vielversprechendere Spur finden.«
    »Auf jeden Fall. Hast du schon etwas?«, wollte ich wissen.
    »Ja. Nicht wirklich dunkle Flecken, aber trotzdem durchaus von Interesse. Er ist in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen und hat anscheinend alles darangesetzt, an Geld zu kommen. Erst hat er es als Versicherungsvertreter auf Provisionsbasis, dann als Makler in einer Firma für Luxusimmobilien versucht. Als er dort war, hat er die verwitwete Julia Morgan – seine jetzige Frau – kennengelernt, eine reiche Erbin, und kurz darauf geheiratet. Ihren fünfjährigen Sohn aus erster Ehe hat er adoptiert.«
    »Na so was«, unterbrach ich ihn, »davon haben sie kein Wort gesagt. Das ist ja spannend. Sonst noch was?«
    Mehr hatte Phil aber bisher noch nicht herausgefunden. Abgesehen von ein paar Strafzetteln wegen Falschparkens und überhöhter Geschwindigkeit war Baxter auch nie mit der Polizei in Berührung kommen.
    »Weißt du, was mir aufgefallen ist?«, wandte ich mich an Phil. »Ich habe nirgendwo auf Baxters Konten einen Gehaltseingang entdeckt. Ich werde mal nachprüfen, ob er tatsächlich für diese Firma gearbeitet hat, während du schaust, ob du nicht doch noch irgendwelche Flecken auf seiner weißen Weste findest.«
    Ich schaute zuerst im Internet nach, fand dort jedoch nichts über eine Firma namens Best Buildings Real Estates in New York. Auch die Auskunft konnte mir nicht weiterhelfen. Schließlich erkundigte ich mich beim Gewerbeamt, doch eine Firma dieses Namens gab es nicht.
    »Das überrascht mich nicht wirklich«, sagte Phil, als ich ihm davon erzählte. »Was mich aber interessieren würde, ist, was er dann den ganzen Tag tat, wenn er nicht gearbeitet hat, und warum er die Wohnungen so billig vermietet hat, dass er damit Verlust machte. Er kommt mir irgendwie nicht wie jemand vor, der den Samariter spielt, wenn er selber dafür bezahlen muss. Also muss es einen anderen Grund dafür geben.«
    Ich stimmte ihm zu. »Um das herauszufinden, müssten wir noch mal mit den Mieterinnen sprechen. Die Frage ist nur, welcher Spur wir zuerst nachgehen: dieser, oder suchen wir den Auftragsmörder, den die Familie engagiert haben könnte?«
    »Die Ehefrau und der Sohn haben uns bereits Alibis gegeben, daher finde ich, wir sollten erst der anderen Spur nachgehen«, meint Phil.
    Und das taten wir dann auch. Um nicht unnötig Zeit zu vergeuden, riefen wir die Mieterinnen vorher an und wiesen sie an, zu bestimmten Zeiten in ihren Wohnungen zu sein.
    ***
    Als wir diesmal in das Haus in der Orange Street kamen, waren fast alle Bewohnerinnen dort, die noch fehlenden, die wir für etwas später bestellt hatten, kamen nach und nach. Wir stellten sicher, dass niemand in

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