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Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben

Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben

Titel: Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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den Täter, außer dass er ein Bowie-Messer verwendet hat und dass es der gleiche Täter ist.«
    »Das ist richtig, Sir«, antwortete ich.
    »Daher sollten wir auch keine voreiligen Schlüsse ziehen«, sagte er. »Wichtig ist, dass Sie unparteiisch und absolut vorbehaltlos mit den Ermittlungen fortfahren – was für Sie kein Problem sein sollte. Glauben Sie, dass Sie hier in New York weiterermitteln sollten oder würden Sie es vorziehen, direkt in Fort Berthold Ermittlungen anzustellen?«
    »Aktuell führen die Spuren ins Reservat«, sagte ich. »Zumindest um das Motiv hinter den Morden in Erfahrung zu bringen. Der Täter selbst hält sich möglicherweise noch in New York auf. Aber Ihre Frage hat doch sicher einen Grund, nicht wahr?«
    Er nickte bedächtig. »Sie haben recht. Normalerweise würden wir ein paar Agents aus North Dakota mit der Sache betrauen. Assistant Director Homer hat allerdings ausdrücklich darum gebeten, dass Sie in das Reservat reisen, um dort die Ermittlungen fortzusetzen.«
    »Aha?«, stieß Phil überrascht aus. »Das hört sich interessant an.«
    Mr High fuhr fort. »Als Leiter der Field Operation Section East hat Assistant Director Homer sich mit seinem für North Dakota zuständigen Kollegen kurzgeschlossen. Oder besser gesagt: Sein Amtskollege hat sich mit ihm in Verbindung gesetzt und darum gebeten, dass Sie beide die Ermittlungen im Reservat leiten. Er hat als Grund die Tatsache angegeben, dass die Agents vor Ort ziemliche Probleme haben, die Indianer zur Kooperation zu bewegen. Außenstehende wie Sie könnten mehr Glück haben. Darüber hinaus – aber das bleibt unter uns – existieren Gerüchte, dass einige Agents aus der Gegend in etwas verstrickt sein könnten und die Neigung haben könnten, etwas unter den Teppich zu kehren. Ich glaube nicht, dass an der Gerüchten etwas dran ist, aber Assistant Director Homers Kollege will wohl auf Nummer sicher gehen, indem er externe Ermittler hinzuzieht.«
    »Ein geschickter Schachzug – politisch wie strategisch«, sagte ich. »Und wir haben volle Befugnis, was den Fall anbelangt?«
    Mr High nickte. »Ja, absolut.«
    »Das ist gut«, sagte ich. »Es würde nicht viel Sinn machen, wenn wir als unabhängige Ermittler tätig sein sollen und trotzdem den dortigen Vorgesetzten unterstellt sind.«
    »Wobei Sie Ihre Aktionen natürlich mit dem FBI vor Ort koordinieren werden – beispielsweise wenn Sie Unterstützung benötigen. Ich will aber direkt von Ihnen auf dem neuesten Stand gehalten werden.«
    »Kein Problem«, meinte Phil. »Wann soll’s losgehen?«
    »Sobald Sie so weit sind«, antwortete Mr High. »Wenn Sie fliegen können, lasse ich einen Flug für Sie buchen.«
    »Dann sollten wir gleich morgen aufbrechen«, sagte ich. »Bis dahin können wir uns hier noch etwas umhören und Recherchen über das Reservat anstellen – es schadet nicht, gut vorbereitet zu sein.«
    »Gut, dann bereiten Sie sich vor – ich lasse die Reise organisieren«, sagte Mr High.
    Nachdem wir uns von ihm verabschiedet hatten, gingen wir in unser Büro, um dort Recherchen anzustellen. Zwar hatten wir schon mit Indianern zu tun gehabt, aber Indianer ist nicht gleich Indianer. Daher informierten wir uns genau über die Stämme der Arikara, Hidatsa und Mandan, die in Fort Berthold lebten, ihre Geschichte, Sitten und Ethnik. Um als Gast willkommen zu sein, war es sinnvoll zu wissen, was der Gastgeber als gutes und was er als schlechtes Verhalten betrachtete.
    Insgesamt befanden sich rund neuntausend Indianer in dem Reservat in North Dakota. Man bezeichnete den Zusammenschluss der Arikara, Hidatsa und Mandan als die Drei verbundenen Stämme . Sie hatten sich bereits vor langer Zeit, als ihre Reihen durch Epidemien und gewaltsame Auseinandersetzungen gelichtet worden waren, zusammengeschlossen. Sie alle waren sowohl Jäger als auch Bauern gewesen, die beispielsweise Mais und Bohnen angebaut hatten. Während nach wie vor Ackerbau betrieben wurde, kam der Jagd heute keine Bedeutung mehr zu.
    »Nachdem der Bison quasi ausgerottet worden war, hat eine wichtige Lebensgrundlage der Indianer gefehlt«, meinte Phil, als er die Informationen durcharbeitete. »Davon waren auch die Drei verbundenen Stämme betroffen. Muss ganz schön hart gewesen sein.«
    »Ja, sicher. Und das ist nur ein Bruchteil dessen, was den Indianern in den letzten dreihundert Jahren angetan wurde«, sagte ich. »Aber wir sollten uns auf das konzentrieren, was uns dabei helfen kann, mit den in Fort

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