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Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab

Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab

Titel: Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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Die Cops hatten sich an meine Anweisungen gehalten und zu viert einen Angriff gewagt. Für den Augenblick lenkte es sie hoffentlich von mir ab, damit ich Phil ausfindig machen konnte.
    »Haltet sie auf!«
    Als ich die Stimme des Verräters hörte, kroch Wut in mir hoch.
    »Versuchen Sie ja keine dummen Tricks, Decker! Sie sind mein Faustpfand, und das lasse ich mir nicht so einfach nehmen«, warnte der Verräter.
    Damit stand fest, was ich bisher nicht zu denken gewagt hatte. Mein Partner war in den Klauen der Gangster und sollte als Druckmittel eingesetzt werden.
    Das ist keine der üblichen Geiselnahmen , dachte ich.
    »Bewegung! Beten Sie lieber, dass Ihre Kollegen und die Cops nicht auf jeden schießen, der seinen Kopf zur Tür hinausstreckt«, sagte der Verräter.
    Von welcher Tür sprach er? Es war unvorstellbar, dass der Vordereingang gemeint sein könnte. Hatten wir eine Hintertür übersehen?
    »Glauben Sie wirklich, dass meine Kollegen die Terrasse nicht im Blick haben?«, fragte Phil höhnisch.
    Er sprach lauter, als es erforderlich war, und das aus gutem Grund. Phil ahnte, dass ich in der Nähe sein musste, und half mir. Ich rief im Kopf den Grundriss des Hauses auf und passte meine aktuelle Position an. Um auf die Terrasse zu kommen, musste ich einfach nur durch die Tür gehen. Wenn mich mein Orientierungssinn nicht trog, würde ich neben der Küchenzeile herauskommen.
    Ich hatte kaum den ersten Schritt getan, als mich der harte Druck einer Pistolenmündung stoppte. Ich wandte vorsichtig den Kopf und schaute dem Kollegen von der ICE in die Augen.
    »Agent Thomas?«
    Der Agent nahm die Waffe von meinem Hals und deutete dann in Richtung der Tür. Ich setzte also meinen Weg fort und fand mich wie erwartet in der offenen Küche wieder. Phil und Agent Roades standen unmittelbar vor der Glastür, die halb geöffnet war.
    »Cedric?«
    Auf dem Küchenblock lagen zwei eingeschaltete Taschenlampen. Ihr Licht reichte aus, um die einzelnen Personen im Raum erkennen zu können. Als Agent Roades ihren Partner an meiner Seite bemerkte, stutzte sie.
    »Ja, ich bin es, Anna. Gib auf. Es hat keinen Sinn mehr. Das Haus ist komplett umstellt und die Cops haben den Befehl, keinen von euch entkommen zu lassen«, erwiderte er.
    Als er mir vor nicht einmal einer Minute die Mündung seiner Pistole an den Hals gedrückt hatte, waren mir doch Zweifel gekommen. Jagte ich den falschen Verräter? Da Roades aber meinen Partner in der Gewalt hatte und Agent Thomas seine Kollegin zur Aufgabe bewegen wollte, lösten sich diese Zweifel auf. Immer wieder krachten Schüsse und Befehle wurden gebrüllt. Noch war der Zugriff nicht beendet, sodass unsere Situation alles andere als geklärt war.
    »Seit wann weißt du es?«, fragte Agent Roades.
    Ihr Partner schaute sie mit einer Mischung aus Abscheu und Enttäuschung an.
    »Ich wurde stutzig, als du unbedingt diese Ermittlung übernehmen wolltest. Meine Nachforschungen zu deinem Mann führten mich auf die richtige Spur. Fast wäre ich zu spät gekommen«, erwiderte er.
    »Sie haben Darabont erschossen, weil er Sie durchschaut hatte«, warf ich ein.
    Der Blick von Roades sprang von ihrem Partner zu mir. Sie hatte unwillkürlich einen Schritt zurück in den Raum gemacht.
    »Der alte Dummkopf hat nichts geahnt, Agent Cotton. Erst als ich ihm die Kugel in den Kopf jagte, wusste er es«, widersprach Roades.
    Mit der bitteren Erkenntnis, einen Verräter in seinen Reihen zu haben, war Lars Darabont in den Tod gegangen. Kein schöner Gedanke.
    »Als Chief Townsend Ihnen auf die Schliche kam, musste er ebenfalls sterben«, sprach ich weiter.
    »Natürlich. Nichts und niemand darf uns aufhalten! Es geht um sehr viel mehr als nur ein oder zwei Menschenleben«, stieß Roades hervor.
    Ein wildes Feuer glomm in ihren Augen auf. Es war der typische Blick eines Fanatikers, der jeden Bezug zur Realität verloren hatte. Das machte Anna Roades umso gefährlicher und ich betete, dass Agent Thomas es ebenfalls erkannte.
    Doch die Enttäuschung über ihren Verrat ließ ihn die Warnsignale übersehen. Agent Thomas versuchte, mit seiner Partnerin allen Ernstes vernünftig zu diskutieren.
    »Keine Sache der Welt entschuldigt den Mord an unschuldigen Menschen!«
    »Das ist doch nur das Gewäsch von Kleingeistern wie dir und Darabont. Ihr seid alle nur Knechte der Amerikaner, die keine starke Nation neben sich dulden!«, stieß sie hervor.
    Im fahlen Licht der Taschenlampen konnte ich gut erkennen, wie sich ihre Adern

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