Der Protektor (German Edition)
Der Protektor
Kriminalroman
Christina Czarnowske
Copyright © Christina Czarnowske 2013
Alle Rechte vorbehalten.
Cover: Christina Czarnowske
Korrektorat: Jutta Töpel
Lektorat: Chris McKencie
ISBN – 13: 978-1492778646
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@christcecar
Die Handlung und die handelnden Personen dieses Buches sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden Personen oder Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ist nicht beabsichtigt und wäre rein zufällig.
Inhalt
1. Doktor Yanis Bresson
2. Kommissar Jacob Öberg
3. Hanna Falk
4. Der Reporter Erik Lundgren
5. Assistent Charlie Hedlund
6. Die Laborantin Tyra
7. Inspecteur générale Dr. Vincent Bouché
8. Elsa Engström von der Nebenstelle
9. Doktor Leo Hausen vom Labor
10.Doktor Ivarsson, der Abwesende
11. Peet van Aelst, Handelsagent
12. Kevin Nielsen von der Radiologie
Prolog
In Krongatan, einer schwedischen Kleinstadt, ist der französische Wissenschaftler Doktor Yanis Bresson bei einem Autounfall tödlich verunglückt, und die schwedische Polizei bittet nun die französische Polizei um Mithilfe bei der Klärung dieses Falles. Inspecteur général Dr. Vincent Bouché, der Yanis Bresson noch aus seiner Studienzeit kennt, wird mit der Aufgabe betraut.
Anfangs scheint es sich lediglich um Formalitäten zu handeln, bis Dr. Bouché einige merkwürdige Entdeckungen macht; unter anderem findet er im Autowrack Glassplitter, die offensichtlich zu einer Ampulle gehören. Und allmählich wird zur Gewissheit, was bislang nur Vermutung war: Dr.Yanis Bresson war bereits zum Zeitpunkt des Unfalls tot.
Also Mord.
Doch wer konnte ein Interesse am Tod eines französischen Wissenschaftlers haben, dessen Forschungen keiner besonderen Geheimhaltung unterlagen?
1. Doktor Yanis Bresson
Den kenne ich – das war mein erster Gedanke.
Ich kenne ihn wirklich seit meiner Studienzeit gut. Damals war er nicht Doktor Yanis Bresson, sondern schlicht Yanni. Ein gutmütiger, blonder Junge, still und schüchtern, der bei den Übungen unendlich verlegen war. Er war so befangen, dass er schon bei den ersten Fragen ins Stottern geriet, und auch unser gemeinsames verzweifeltes Vorsagen half nicht. Ich sehe ihn jetzt noch vor mir – so ein Blasser, Verängstigter.
Die Situation währte jedoch nur, solange ihn die Assistenten die geheimnisvollen lateinischen Namen der Nerven und Sehnen abfragten. Man vergaß sie augenblicklich, wenn Yanni das Skalpell zur Hand nahm. Er war wie verwandelt, und wir erstarrten in Bewunderung seiner geschickten Hände. Jede Bewegung der schlanken Finger war leicht, verblüffend exakt und gehorchte uns unbekannten Gesetzen. Yanni war ein Talent, der geborene virtuose Chirurg.
Allein er wurde nicht Chirurg. Wir machten unser Examen, der eine ging dahin, der andere dorthin, danach vergingen Jahre, bis wir uns dann und wann in Paris wiedersahen und uns an irgendeiner Straßenbahnhaltestelle ein paar Minuten unterhielten. Zwei- oder dreimal ergab es sich, dass wir ein bisschen länger schwatzten. Wir erinnerten uns an unsere Professoren und Kollegen, erzählten uns alte Studentenwitze, sprachen auch über uns selbst. Yanni war an ein wissenschaftliches Institut gegangen, hatte sich spezialisiert und befasste sich mit Dingen, die es in unseren Lehrbüchern noch nicht gegeben hatte. Er erforschte Blutzellen und Serumfraktionen – das hatte er sich als Dissertationsthema gewählt. Während er mit seinen blauen Augen blinzelte, stellte ich mir seine Hände vor – mit welch unglaublicher Genauigkeit sie diese Zellen fixierten, von denen er sprach.
Selbstverständlich hatte er sich verändert. Das helle Haar war an den Schläfen ergraut. Er war nicht mehr so befangen, sondern recht selbstsicher und gelassen geworden. Doch das Wichtigste hatte er sich bewahrt – seine Güte.
Ich freute mich jedes Mal, wenn wir uns begegneten. Er war wirklich ein guter Mensch, klug und zartfühlend, und so war er auch geblieben, wie eine kleine Insel der Menschlichkeit.
Yanis Bresson – Yanni.
All dies sind unklare Erinnerungen und Empfindungen, die in mein Bewusstsein dringen und wieder verschwinden, doch ich bemühe mich beharrlich, wenigstens einen Teil von ihnen festzuhalten.
Denn Yanni ist tot.
Doktor Yanis Bresson ist ums Leben gekommen. Und ich halte das Telefax mit der Nachricht von seinem seinen Tod in den
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