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JFK -Staatsstreich in Amerika

JFK -Staatsstreich in Amerika

Titel: JFK -Staatsstreich in Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Bröckers
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innerhalb von nur sieben Tagen war Westsizilien
wieder komplett in Mafiahand. Da sich diese erfolgreiche Eroberungspolitik beim
weiteren Vormarsch auf dem Festland fortsetzte, war die »Ehrenwerte
Gesellschaft« ab Mitte 1945 in Italien mächtiger als je zuvor.
    Doch nicht nur in ihrem Heimatland,
auch in den USA war die Cosa Nostra, wie die amerikanische Mafia genannt wurde,
zu unerhörtem Einfluss gekommen. Um 1900 hatte sich in jede größeren
amerikanischen Stadt eine Bande italienischer Gangster breitgemacht, die sich
anfangs vor allem von Schutzgelderpressung nährten und ihre Tätigkeiten bald
auf Drogenhandel, Glücksspiel und Prostitution ausdehnten. Auch andere
ethnische Minderheiten wie die Iren oder die Juden (»Kosher Nostra«) betätigten
sich bandenmäßig in diesen kriminellen Gewerben, wobei sich ihre Aktivitäten
aber meist auf die Quartiere ihrer Volksgruppen beschränkten. Dann aber erwies
sich 1919 ein neues Gesetz – die Prohibition von Alkohol – als ein Geschenk des
Himmels, das aus den bis dahin eher kleinkriminellen lokalen Banden, die jetzt umgehend
den Import, die Produktion und die Distribution übernahmen, innerhalb weniger
Jahre milliardenschwere internationale Syndikate werden ließ. Da die Nachfrage
nach Alkohol durch das Gesetz nicht zurückgegangen war – allein in New York
existierten nach Schätzungen der Polizei Ende der 20er Jahre 32 000 Kneipen
(illegale »Speakeasys«), doppelt so viele wie vor der Prohibition –, bedurfte
es unternehmerischer Operationen, um für das entsprechende Angebot zu sorgen,
was sich in Kleingruppen, die sich zudem untereinander um Reviere und wegen
ihrer ethnischen Differenzen bekämpften, nicht bewerkstelligen ließ. Drei seit
ihrer kriminellen Jugendzeit in den New Yorker Ghettos befreundete Männer –
Mejer Suchowljanski (Meyer Lansky), Salavatore Lucania (Charles »Lucky«
Luciano) und Benjamin Siegelbaum (Bugsy Siegel) – schufen in den folgenden
Jahren dann das, was seitdem das »organisierte Verbrechen« genannt wird: ein
mit betriebswirtschaftlichen Managementmethoden geführtes Syndikat, unter
dessen Moderation die italienischen, jüdischen und irischen Banden gemeinsam
ihren Geschäften nachgingen. Meyer Lansky war der »Aufsichtsratsvorsitzende«,
Geldverwalter und visionärem Kopf, Lucky Luciano der »Boss der Bosse« der
sizilianischen Mafiafamilien und Bugsy Siegel der gefürchtete und extrem
gewalttätige »Exekutivkiller«. Dazu kam nach dem Friedensschluss der
sizilianischen und der kalabrischen Mafia Ende der 20er Jahre noch Frank
Costello, der als »Premierminister« die Kontakte zu Politikern und Behörden
pflegte und nach Lucky Lucianos Verhaftung 1936 zum Boss der Cosa Nostra
aufstieg. Luciano – der als Erfinder der bis heute in Zuhälterkreisen beliebten
Methode gilt, Prostituierte drogenabhängig zu machen und mit »Stoff« zu
bezahlen – war wegen fortgesetzter Zuhälterei zu 30 bis 50 Jahren Gefängnis
verurteilt worden. Seinen Spitznamen »Lucky« hatte er sich angeblich zugelegt,
nachdem er als 14-Jähriger 244 Dollar in einer Spielhölle gewonnen hatte – ein
Vermögen, verglichen mit den ein bis zwei Cent, die er zu dieser Zeit von
Schülern, denen er Schläge androhte, als Schutzgeld kassierte. Dass er schon
damals seinen Gewinn profitabel zu investieren wusste, zeigt die Tatsache, dass
er wenige Jahre später erstmals ins Gefängnis kam: sechs Monate wegen des
Handelns mit Morphium und Heroin. Kein Vergleich mit der nahezu
lebenslänglichen Strafe, die dem knapp 40-jährigen Luciano 1936 aufgebrummt
wurde, doch dank des Kriegseintritts der USA hatte Lucky erneut großes Glück.
Wegen möglicher Sabotageakten und Streiks einiger Gewerkschaften im New Yorker
Hafen war die US Navy in großer Sorge um die Sicherheit und hatte über deren
Anwälte Kontakt zu Meyer Lansky und Frank Costello aufgenommen. Mit dem
Ersuchen, die Mafia möge doch bitte bei der Überwachung der Hafensicherheit
behilflich sowie durch ihre besondere Kompetenz – der Unterwanderung und
brutalen Disziplinierung von Gewerkschaften – der nationalen Sicherheit
dienlich sein. Doch allein mit einem Appell an ihren Patriotismus in Zeiten des
nationalen Notstands waren die Herren nicht zu bewegen. Als Erstes verlangten
sie die Verlegung ihres Bosses der Bosse in ein bequemes Gefängnis in der Nähe
von New York, was umgehend genehmigt wurde. Nach einigen Gesprächen Lucianos
mit seinen Kollegen und Beamten des Marinegeheimdiensts sorgten dann

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