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Jim Knopf und die Wilde 13

Jim Knopf und die Wilde 13

Titel: Jim Knopf und die Wilde 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ende
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seit
wir diplomatische Beziehungen mit Mandala haben, hat sich der Schiffsverkehr
hier sehr verstärkt. Fast jeden Monat kommt das große Staatsschiff meines verehrten
Freundes Pung Ging, des Kaisers von Mandala. Es ist nicht auszudenken, was
passieren könnte, wenn es in der Dunkelheit gegen eine unserer Landesgrenzen
stieße. Und deshalb habe ich beschlossen, daß etwas geschehen muß.“
    „Sehr richtig!“ rief Herr Ärmel. „Das
ist ein weiser Beschluß. Unser allergnädigster König, er lebe hoch! hoch!
hoch!“
    „Einen Augenblick“, sagte Lukas
bedächtig, „Majestät, Sie haben ja noch gar nicht gesagt, was geschehen muß.“
    „Mein lieber Lukas“, sagte der König
vorwurfsvoll, „dazu habe ich doch gerade euch alle versammelt, um das
herauszufinden. Ich kann schließlich nicht alles allein machen. Ich hatte ja
sowieso schon alle Hände voll zu tun, meine beiden Beschlüsse zu fassen. Das
werdet ihr doch einsehen.“
    Lukas überlegte einen Augenblick, dann
schlug er vor:
    „Wie wär’s, wenn wir einen Leuchtturm
bauen würden?“
    „Das ist eine ausgezeichnete Idee!“
rief Herr Ärmel. „Es müßte ein sehr hoher Leuchtturm sein, damit die Schiffe
ihn schon von sehr weit weg sehen könnten.“
    „Die Frage ist nur“, meinte der König
sorgenvoll, „wo wir einen so hohen Leuchtturm hinstellen sollen? Er müßte doch
unten ziemlich dick sein, damit er nicht umfällt. Wir haben aber gar keinen
Platz für so einen dicken, hohen Turm.“
    „Das ist richtig“, murmelte Lukas
nachdenklich. „Wir müßten also einen Leuchtturm erfinden, der möglichst groß
ist und trotzdem fast gar keinen Platz wegnimmt.“
    Alle blickten einander ratlos an.
    „So etwas gibt es nicht“, erklärte Herr
Ärmel nach einer Weile, „etwas ist entweder groß oder klein, aber beides
zusammen ist unmöglich. Das ist wissenschaftlich erwiesen.“
    König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte
seufzte bekümmert:
    „Aber ich habe es doch schon
beschlossen. Ich kann meinen Beschluß nicht einfach zurücknehmen, das geht doch
nicht bei einem König! Ein Beschluß ist ein Beschluß, und ich kann nicht
erlauben, daß er nicht ausgeführt wird!“
    „Aber wenn es doch eben nicht geht“,
wandte Frau Waas beschwichtigend ein, „dann ist es vielleicht doch gescheiter,
es sein zu lassen.“
    „Das ist schrecklich“, sagte der König
bestürzt, „in der Regierungssprache nennt man das eine Krise, und es bedeutet
fast so etwas wie Revolution.“
    „Entsetzlich“, stotterte Herr Ärmel und
wurde ein wenig blaß. „Majestät, darf ich Ihnen im Namen aller Untertanen
versichern, daß wir in dieser Revolution ohne Ausnahme zu Ihnen halten.“
    „Danke, danke!“ antwortete König Alfons
der Viertel-vor-Zwölfte und winkte mit der Hand ab. „Das hilft leider nichts.
Es bleibt trotzdem eine Krise. Oh, was soll ich nur tun!“
    „Ich weiß was!“ rief Jim plötzlich.
    Alle Augen richteten sich auf ihn, und
die Kummerfalten auf dem Gesicht des Königs glätteten sich. Mit hoffnungsvoller
Stimme sagte er: „Habt ihr gehört? Er weiß etwas! Der halbe Untertan Jim Knopf
hat das Wort.“
    „Könnt’ man nicht...“, stieß Jim aufgeregt
hervor, „könnt’ man nicht vielleicht Herrn Tur Tur nach Lummerland holen und
als Leuchtturm benutzen? Er nimmt nur ganz wenig Platz weg, aber von weitem
sieht er aus wie der größte Turm. Wenn er sich nachts mit einer Lampe in der
Hand auf den hohen Gipfel stellen würde, dann müßte man ihn von ganz weit weg
schon sehen können. Und wohnen kann er ja vielleicht auf Neu-Lummerland, wenn
man ein kleines Haus für ihn hinbauen würde. Und dann müßte er auch nicht mehr
so allein sein.“
    Einen Augenblick herrschte verblüfftes
Schweigen, dann sagte Lukas:
    „Jim, alter Junge, das ist ja eine ganz
famose Idee!“
    „Es ist mehr als das“, erklärte Herr
Ärmel mit erhobenem Zeigefinger, „es ist genial!“
    „Jedenfalls ist es der beste Plan“,
rief Lukas, „den ich jemals gehört habe.“ Und er streckte Jim seine große
schwarze Pranke hin. Jim schlug ein, und sie schüttelten sich lachend die
Hände. Die kleine Prinzessin fiel Jim vor Begeisterung um den Hals und gab ihm
einen Kuß, und Frau Waas sagte immer wieder, wobei sie vor Stolz fast platzte:
    „Nein, dieser Junge, dieser Junge! Was
er nur immer für Ideen hat!“ König Alfons hob die Hand, um Schweigen zu
gebieten, und als das Stimmengewirr verstummt war, sprach er feierlich:
    „Die Regierungskrise ist

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