Joe - Liebe Top Secret
und Harvard, wohin er jede Nacht ging. Sie mussten es wissen. Ohne ihre Hilfe wäre es zu schwierig gewesen, den FInCOM-Agenten zu entkommen. Aber abgesehen von den Bemerkungen, die er ertrug, wenn die vier SEALs allein waren, war Joe sicher, dass keiner seiner drei Freunde es weitererzählen würden. Sie waren SEALs. Sie wussten, wie man ein Geheimnis bewahrte.
Und soweit es Joe betraf, war Veronica St. John das bestgehütete Geheimnis, das er je gehabt hatte.
Sie war in der vergangenen Nacht durcheinander gewesen. Der Zwischenfall in Albuquerque hatte sie wirklich erschüttert. Sie hatte tatsächlich geweint , weil sie sich solche Sorgen um ihn machte. Um ihn ! Und die Art, wie sie mit ihm geschlafen hatte … als würde die Welt untergehen. Oh Mann. Es war gewaltig gewesen.
Für einen Moment dachte Joe, dass vielleicht, ganz vielleicht, das Unmögliche geschehen war und sich Veronica in ihn verliebt hatte. Warum sollte sie sonst so aufgebracht sein? Aber sogar als er das Thema angeschnitten und mit ihr über ihre Sorgen um seine Sicherheit hatte sprechen wollen, wollte sie nicht darüber reden.
Alles, was sie wollte, war, dass er sie festhielt. Und dann wieder mit ihr schlief.
Joe lächelte selbstironisch. Zum ersten Mal überhaupt hatte er sich verliebt, und zum ersten Mal überhaupt war er derjenige, der reden wollte. Ja, es stimmte. Er hatte mit einer traumhaften, unglaublich aufregenden Frau im Bett gelegen und sich nach dem Sex verzweifelt nach einem Gespräch gesehnt. Doch alles, was sie wollte, war weiterer Hochenergiesex.
Natürlich, dachte Joe, habe ich mich letzte Nacht geopfert, um Veronica glücklich zu machen. Oh ja. Das Leben sollte immer so hart sein.
Joe schloss kurz die Augen und erinnerte sich daran, wie glatt sich ihre Haut, wie weich sich ihre Brüste angefühlt hatten und wie süß er sich in ihrer Hitze gefühlt hatte. Das heiße Verlangen, das sich in ihren wunderschönen Augen, die blauer waren als das Meer, gespiegelt hatte. Der verführerische Schwung ihrer Lippen, als sie ihn angelächelt hatte. Der Klang ihrer Stimme, als er sie mit sich gerissen und zum Gipfel getragen hatte …
Joe öffnete die Augen, atmete tief ein und dann wieder schnell aus. Oh ja . In dreißig Sekunden war er in der Öffentlichkeit. Irgendwie bezweifelte er ernsthaft, dass der alte Ted es schätzte, wenn Joe sich mit einem für alle Welt sichtbaren königlichen Ständer als Prinz ausgab. Und er musste einen Auftrag erledigen, sich konzentrieren. Zeit, loszulegen.
Joe stieg aus der Limousine und spürte einen plötzlichen Hitzeschwall. Es war, als hätte er eine Backofentür geöffnet. Herzlich willkommen in Phoenix, Arizona.
Als die FInCOM-Agenten ihn über den Vorplatz drängten, versuchte Joe, sich auf die Aufgaben zu konzentrieren, die vor ihm lagen. Tagträume über seine Geliebte waren gut und schön, aber …
Geliebte.
Veronica St. John war seine Geliebte.
Während der vergangenen vier erstaunlichen Tage und der unglaublichen Nächte war Veronica St. John seine Geliebte gewesen.
Das Wort beschwor ihr geheimnisvolles Lächeln und das teuflische Funkeln ihrer Augen herauf, das ihm ein Vergnügen versprach, wie er es noch nie erlebt hatte. Ihr sanftes Seufzen, das Gefühl ihrer Finger in seinem Haar, ihre ineinanderverschlungenen Beine, geschmeidige Körper, als sie sich im Whirlpool des Hotels geküsst hatten …
Aber …
War er für sie auch ihr Geliebter? Spielte das Wort Liebe jemals eine Rolle, wenn sie an ihn dachte?
Gott, was würde er dafür geben, sie sagen zu hören, dass sie ihn liebte!
Verdammt, er war heute nicht bei der Sache. Joe zwang sich dazu, die Gebäude zu betrachten. Pass auf , befahl er sich. Es nützt verdammt wenig, wenn du erkennst, dass du diese Frau liebst und dich dann umbringen lässt.
Joe blickte sich um. Die Dächer der Bürogebäude waren niedriger als das des Theaters. Sie hatten die ideale Höhe und den idealen Abstand zur Bühne – ideal für einen Scharfschützen, der es auf ihn abgesehen hatte. Natürlich wären die Bürofenster, wenn sie geöffnet werden konnten, auch keine schlechte Wahl für einen Heckenschützen.
Joe war sofort in Alarmbereitschaft.
Verdammt, die Eröffnungsfeier des Theaters und des Kunstzentrums boten die ideale Kulisse für einen Attentatsversuch. Die Menge. Die Fernsehkameras. Die drei Gebäude, die eine U-Form bildeten, mit dem Innenhof dazwischen. Das blendende Sonnenlicht. Die Hitze, die alle müde und träge
Weitere Kostenlose Bücher