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Joe - Liebe Top Secret

Joe - Liebe Top Secret

Titel: Joe - Liebe Top Secret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Peter Suzanne Brockmann
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geschnitzt. Aus wesentlich gröberem Holz, und das in jeder Hinsicht. Lieber Gott, wenn dieses Foto nur die Spitze des Eisbergs abbildete, musste Veronica bei diesem Mann bei den Grundlagen anfangen. Sie müsste ihm zuerst sitzen, stehen, gehen beibringen …
    Als sie aufsah, merkte sie, dass Prinz Tedric sie beobachtete.
    „Irgendwie habe ich das Gefühl“, sagte er mit seinem feinen Akzent, „dass Sie sich in diesen Job richtig reinknien müssen.“
    Auf der anderen Seite des Zimmers nahm McKinley den Telefonhörer ab und wählte. „Ja. Hier ist Sam McKinley, Senator Sam McKinley. Ich brauche einen Navy SEAL Lieutenant namens Joseph …“, er sah wieder auf seine Notizen, „… Catalanotto … Mensch, was für ein Zungenbrecher! Ich brauche diesen Lieutenant hier in Washington, und zwar gestern.“

2. KAPITEL
    D ie Hände hinter dem Kopf verschränkt lag Joe an Deck und betrachtete die blendend weißen Wolken, die sich am kristallklaren, blauen kalifornischen Himmel bauschten. Sie bewegten sich fortwährend, veränderten sich ständig.
    Das gefiel ihm.
    Es erinnerte ihn an sein Leben – ständig in Bewegung und voller Überraschungen. Er wusste nie, wann sich ein weicher Lufthauch plötzlich in einen wilden Sturm verwandelte.
    Aber Joe mochte das. Er fand es gut, nie zu wissen, was ihn hinter einer Tür erwartete – die Lady oder der Tiger. Und zweifellos hatte er beides erlebt, seit er ein SEAL war.
    Doch heute musste er sich weder Ladies noch Tigern stellen. Heute hatte er Urlaub, Landgang, wie man es bei der Navy nannte. Witzig, dass er diesen Tag ausgerechnet auf einem Fischerboot verbrachte.
    Nicht, dass er kürzlich viel Zeit auf See verbracht hätte. Eigentlich war er in den letzten paar Monaten genau sechsundneunzig Stunden auf einem Marineschiff gewesen, und das war Teil einer Übung gewesen. Einige der Stunden davon hatte er als Ausbilder verbracht, andere als Auszubildender. Das gehörte alles dazu, wenn man ein Navy SEAL war. Egal welchen Rang oder wie viel Erfahrung man hatte, man musste immer lernen, immer wieder trainieren, sich immer wieder mit neuer Technik und neuen Methoden vertraut machen.
    Joe war in neun verschiedenen Fachgebieten Experte, aber diese Gebiete veränderten sich stetig. Genau wie die Wolken, die über ihm schwebten. Genau wie er es mochte.
    Auf der anderen Seite des Decks diskutierten Harvard und Blue entspannt darüber, wer den deprimierendsten Brief der Woche bekommen hatte. Beide trugen legere Wochenend-Outfits, ähnlich der abgetragenen Hose und dem verwaschenen T-Shirt, das Joe anhatte.
    Joe hatte überhaupt keine Post bekommen; nichts, außer natürlich Rechnungen. Das war deprimierend.
    Er schloss die Augen und hörte dem Gespräch mit halbem Ohr zu. Er kannte Blue nun seit acht, Harvard seit sechs Jahren. Blue hörte man stark an, dass er südlich der Mason-Dixon-Linie aufgewachsen war. Harvard dagegen sprach nasal und hatte einen vornehmen Bostoner Akzent. Ihre Stimmen waren Joe so vertraut wie seine eigene.
    Ihr SEAL-Team bestand aus sieben Männern. Joe und Blue waren die besten Freunde. Daryl Becker, genannt Harvard, stand Blue auch recht nah, was Joe gelegentlich auf die Nerven ging.
    Carter „Blue“ McCoy und Daryl „Harvard“ Becker: der Rebell aus dem Süden und der Yankee von der Eliteuniversität. Beide waren SEALs und besser als die Besten. Und beiden war klar, dass es bei den Navy SEALs keine Vorurteile gab.
    Weit draußen außerhalb der Bucht funkelte das blaugraue Wasser und glitzerte im Sonnenschein. Joe sog die salzige Luft tief in die Lungen.
    „Oh Gott“, sagte Blue, als er die zweite Seite seines Briefs las.
    Joe blickte seinen Freund fragend an. „Was ist?“
    „Gerry will heiraten“, erwiderte Blue und strich sich durch das sonnengebleichte blonde Haar. „Und zwar Jenny Lee Beaumont.“
    Jenny Lee war Blues Highschool-Freundin gewesen. Sie war die einzige Frau, über die er jemals gesprochen hatte – die Einzige, die etwas Besonderes für ihn war.
    Nachdenklich wechselte Joe einen Blick mit Harvard. „Jenny Lee Beaumont, hm?“
    „Genau.“ Blue nickte, dabei verzog er keine Miene. „Gerry wird sie heiraten. Im Juli. Und ich soll sein Trauzeuge sein.“
    Joe fluchte leise.
    „Du hast gewonnen“, warf Harvard ein und gab damit nach. „Deine Post ist schlimmer.“
    Dankbar, dass er an keine Frau gebunden war, schüttelte Joe den Kopf. Klar, er hatte während der vergangenen Jahre diverse Freundinnen gehabt. Aber er war mit

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