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Joel 4 - Die Reise ans Ende der Welt

Joel 4 - Die Reise ans Ende der Welt

Titel: Joel 4 - Die Reise ans Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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Samuel grantig, und dann wusste Joel, dass es sinnlos war, etwas Wichtiges mit ihm besprechen zu wollen.
    »Was machen wir, wenn ich aus der Schule komme?« Samuel lächelte. »Wie fallen deine Zensuren aus?« Joel mochte es nicht, wenn Samuel ihm antwortete, indem er eine Gegenfrage stellte. Den Fehler machten viele Erwachsene. Aber er hatte sich vorbereitet. Für Samuel waren die Zensuren immer wichtig.
    »Sie werden besser als im Herbst«, antwortete Joel. »In Geografie gehöre ich zu den drei Besten.«
    Samuel nickte.
    »Wann ziehen wir um?«, fragte Joel. Die Frage hatte er Samuel mindestens schon tausend Mal gestellt. Während all der Jahre, Wochen, fast jeden Tag. Immer dieselbe Frage. »Wann ziehen wir um?«
    Samuel schaute auf die blaue Wachstuchtischdecke. Joel hielt es für das Beste weiterzureden.
    »Du bist kein Waldarbeiter«, sagte er. »Du bist Seemann.
    Wenn ich nicht mehr zur Schule muss, brauchen wir nicht mehr hier zu bleiben. Dann können wir weggehen. Wir können auf demselben Schiff anmustern. Ich bin jetzt fünfzehn. Dann kann ich auch Seemann werden.« Er wartete auf die Antwort.
    Aber Samuel starrte weiter auf die Tischdecke. Schließlich erhob er sich wortlos und stellte Kaffeewasser auf. Eine Antwort würde er nicht bekommen, das war Joel jetzt klar. Er wurde plötzlich wütend.
    Da hatte er sich angestrengt und ein Sonntagsessen zubereitet, obwohl es Dienstag war, und Samuel konnte ihm immer noch keine vernünftige Antwort geben.
    Eigentlich müsste er jetzt fluchen und Samuel seine Meinung sagen. Dass er endlich antworten müsste. Noch tausend Mal wollte Joel dieselbe Frage wirklich nicht stellen. Aber er fluchte nicht. Er nahm die Teller, kratzte die Essensreste ab und stellte die Teller in die Spüle. »Ich geh raus«, sagte er.
    »Hast du keine Hausaufgaben?«, fragte Samuel, ohne den Kaffeekessel aus dem Auge zu lassen, in dem das Wasser gerade zu kochen begann.
    »Die hab ich schon gemacht«, antwortete Joel. »Außerdem hab ich bald keine Hausaufgaben mehr.«
    Er wartete. Aber vergeblich. Samuel sagte nichts mehr. Joel nahm seine Jacke und lief die Treppe hinunter. Auch dieses Mal hatte er keine Antwort bekommen.
    Darüber dachte er am nächsten Tag nach, während er die Kette an seinem Fahrrad spannte. Er hatte Samuel nicht noch einmal gefragt. Aber er hatte ein Gefühl, als ob Samuel darüber nachdächte. Woher das Gefühl kam, wusste Joel nicht. Aber es war da. Und es war stark.
    Es beunruhigte ihn. Wenn Samuel wortkarg und nachdenklich war, konnte er manchmal seine Anwandlungen kriegen. Dann verschwand er plötzlich und kam nachts betrunken nach Hause. Das letzte Mal war schon ziemlich lange her. Joel wusste, dass es wieder passieren würde. Früher oder später. Und davor fürchtete er sich immer. Wenn er losgehen und nach Samuel suchen und ihn dann nach Hause schleppen musste, wenn er so betrunken war, dass er nicht mehr gehen konnte.
    Joel versuchte das Öl von der Fahrradkette mit Zeitungspapierfetzen abzuwischen, die der Wind vorbeigeweht hatte.
    Hoffentlich passiert es nicht zum Schulabschluss, dachte er, Samuel darf nicht betrunken in der Kirche erscheinen. An dem Tag auf keinen Fall.
    Er drehte sich um und schaute zum Kirchturm hinauf. Die Uhr zeigte ihm, dass es höchste Zeit war, nach Hause zu fahren und Kartoffeln zu kochen. Er setzte sich aufs Fahrrad und strampelte los. Auf dem Schotterplatz hinter der Tankstelle teilten sich die Jungen gerade in zwei Mannschaften auf. Mehrere aus Joels Klasse waren dabei. Joel trat fester in die Pedale. Immer musste er das Essen kochen, immer hatte er seine eigene Mutter sein müssen. Und manchmal auch für Samuel.
    Wenn er aus der Schule kam, würde er kein Essen mehr kochen. Das konnte Samuel dann selber machen. Joel trat die Gartenpforte mit einem Fuß auf und ließ das Fahrrad bis zur Hauswand ausrollen. Dann lief er die Treppen hinauf und riss die Küchentür auf. Und fuhr erschrocken zusammen.
    Samuel saß auf einem Stuhl am Küchentisch. So früh kam er selten nach Hause. Wenn er hin und wieder so früh kam, war er entweder krank oder er hatte wieder angefangen zu trinken. Aber er sah nicht betrunken aus. Seine Augen waren nicht rot und die Haare standen ihm nicht zu Berge. Er sah auch nicht besonders krank aus.
    Er saß da, sah Joel an und schien verwundert zu sein. »Was ist?«, fragte Joel. »Wieso bist du schon zu Hause?« Samuel zeigte auf einen Brief, der auf dem Tisch lag. »Von wem ist der?«
    »Zieh die Jacke aus

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