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John Puller 01 - Zero Day

John Puller 01 - Zero Day

Titel: John Puller 01 - Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Cole, ihre Mitarbeiter bei der Stange zu halten.
    »Wo befindet sich das Tatortprotokoll?« Puller schaute Cole an. Sie hatte den Reißverschluss ihrer Windjacke hochgezogen. Vielleicht, überlegte Puller, um die Dürftigkeit ihres T-Shirts vor den Männern zu verbergen.
    »In meinem Wagen.«
    Sie holte das Protokoll. Puller ergänzte es um seinen Namen sowie um Datum und Uhrzeit seines Einsatzbeginns. Er las die Namen der anderen Personen, die auf der Liste standen. Polizisten und ein Spurensicherer. Und ein Mediziner, der zweifellos die vier Ermordeten amtlich für tot erklärt hatte.
    Er wartete, bis Cole dem Polizeibeamten namens Dwayne den Fundort von Wellmans Dienstwagen beschrieben und ihn losgeschickt hatte. »Haben die Medien sich schon für den Fall interessiert?«, wandte er sich dann erneut an Cole. Sie hatten die vordere Veranda betreten. Die Morgendämmerung war fortgeschritten; inzwischen war es so hell, dass Puller die dunklen Ringe unter ihren Augen sehen konnte. Sie stippte eine Zigarette aus einer Schachtel. Puller hob die Hand und senkte die Stimme, damit die Streifenpolizisten, die sich noch im Haus aufhielten, ihn nicht hörten. »Wir sollten drüben in dem Seitengärtchen einen Pausenbereich einrichten. Hier muss wohl noch eine ganze Weile Spurensicherung betrieben werden. Sie können dort rauchen, und wir essen da und sammeln unseren Müll. Außerdem muss ein Toilettenhäuschen her.«
    »Im Haus gibt es zwei Bäder.«
    »Wir dürfen den Tatort nicht verändern. Niemand darf den Thermostat anfassen, aufs Klo gehen, rauchen, essen, trinken oder Tabak kauen. Wenn wir unsere DNA mit allem vermischen, was schon vorhanden ist, wird es nur umso komplizierter.«
    Cole steckte die Schachtel Zigaretten wieder ein und verschränkte die Arme auf der Brust. »Also gut«, antwortete sie mürrisch.
    »Was habt ihr in dieser Gegend an Zeitungen, Radiosendern und so weiter?«, erkundigte sich Puller.
    »Wir haben bloß eine Wochenzeitung. Die nächsten Fernseh- und Rundfunksender sind weit weg. Und falls Sie sich diese Frage stellen – ich habe nicht vor, eine Pressekonferenz zu veranstalten. Wir sind hier schwer zu erreichen. Um nach Drake zu gelangen, muss man es wirklich wollen. Und derzeit will sich bei den Medien offenbar niemand zu uns durchschlagen.«
    »Gut.« Puller musterte sie.
    »Was ist?«, fragte sie schließlich, weil seine Aufmerksamkeit sie befremdete.
    »Sind Sie mit jemandem namens Randy Cole verwandt?«
    »Er ist mein jüngerer Bruder. Warum?«
    »Ich bin ihm schon begegnet.«
    »Wo denn?«, fragte Cole scharf.
    »In dem Motel, in dem ich mich einquartiert habe.«
    Cole verschanzte sich hinter einer Fassade der Gleichgültigkeit, die Puller sofort durchschaute. »Und wie ging es ihm?«
    »Was meinen Sie?«
    »Ich meine, war er angetrunken oder sturzbesoffen?«
    »Er war nüchtern.«
    »Ich bin schockiert.«
    »Aber er hat erwähnt, dass er an Kopfschmerzen leidet.«
    »Ja, ich weiß«, gab Cole besorgt zur Antwort. »Seit ungefähr einem Jahr.«
    »Ich habe ihm dringend empfohlen, sich ärztlich untersuchen zu lassen.«
    »Ich hab’s ihm auch geraten. Aber das heißt nicht, dass er den Rat befolgt. Ganz im Gegenteil, er wird es eher nicht tun.«
    »Ich hole jetzt meine Ausrüstung und gehe an die Arbeit.«
    »Brauchen Sie irgendwelche Unterstützung?«
    »Sie haben hier das Kommando. Was ich erledigen muss, sind Zuarbeiterjobs, oder?«
    »Bei uns gibt’s kaum Zuarbeiterei. Wir müssen alle mal da, mal dort einspringen. Und selbst wenn es so wäre, Larrys Ermordung ändert alles. Wenigstens für mich. Ich habe noch nie während meiner Schicht einen Untergebenen verloren. Jetzt ist es doch dazu gekommen. Das ändert alles.«
    »Das kann ich nachvollziehen. Ich sage Ihnen Bescheid, wenn ich Hilfe brauche.«
    »Haben Sie im Nahen Osten viele Ihrer Jungs verloren?«
    »Schon ein Einziger war zu viel«, antwortete Puller.
     

 
    13
    Puller hatte eine provisorische Skizze des Erd- und Kellergeschosses angefertigt. Zuvor hatte er auf jedes Blatt des Einzelheftung-Notizbuchs seinen Namen und Rang, Datum, Wetter- sowie Lichtverhältnisse eingetragen und die nördliche Himmelsrichtung laut Kompass vermerkt. Ferner hatte er Entfernungsangaben zu anderen Gegenständen der Räumlichkeiten und zu den bedeutsamen Landmarken notiert.
    »Haben Sie das bei der Armee gelernt?«, fragte Cole, die ihm beim Fertigstellen der Zeichnung zusah.
    »Bei der Armee habe ich eine Menge gelernt.«
    »Was glauben Sie,

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